Verzaubert fuer die Ewigkeit
verbergen konnte. »Ja, wenn ich dich zu meiner Frau mache.«
Ihr Herz geriet ins Stolpern. »Oh ja, so ist das.«
Der Geruch nach Essen lockte ihn von seinem Platz auf dem Boden fort, und Keith O’Cahan rappelte sich auf, als eine Gestalt im Gang auftauchte.
»Was machst du denn hier?«, flüsterte Keith, als er seinen Besucher erkannte.
Als der andere nichts erwiderte, kam Keith näher und schaute aufmerksam nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren. Er bemerkte den Dolch nicht und er spürte auch nichts, als der ihm in die Kehle gestoßen wurde, die Bewegung war zu schnell. Er würgte an seinem eigenen Blut, taumelte rückwärts, griff sich an den Hals und sah dann auf seine blutigen Hände herab. Er hob den entsetzten Blick zu dem Besucher und verzog die Stirn zu einem verwirrten Runzeln, als er zu Boden sank. Das Letzte, was er in seinem Leben hörte, war das Geräusch sich entfernender Schritte, das so kalt war wie die Augen seines Mörders.
Fionna hatte darauf bestanden, als Erste die Treppe hinunterzugehen, und Raymond hatte ihrer Bitte nachgegeben, weil er wusste, dass eine Weigerung nutzlos gewesen wäre. Er lief mit einem verklärten Lächeln umher, was die Aufmerksamkeit mehrerer seiner Ritter erregte. Und obwohl Nikolai in den vergangenen Tagen ziemlich übellaunig und still gewesen war, lächelte auch er. Raymond sah sich nach Fionna um und spürte die seltsamen Blicke der Leute in der Burg und das Glück, das die Wände auszuströmen zu schienen.
Colleen kam mit einem Pokal mit Wein und einem Teller mit Brot, das so frisch war, dass es noch dampfte, auf ihn zu. Er nahm eine Scheibe, biss hinein und winkte den Leuten zu. »Was ist los?«
Sie lächelte mit Tränen in den Augen. »Trinkt das erst einmal«, meinte sie und gab ihm den Pokal. Er sah sie an, stillte dann seinen Durst, und als sie den Pokal zurücknahm, deutete sie zu den Türen hin. »Ihr braucht nur nach draußen zu gehen, dann wisst Ihr es.«
Sein Blick glitt zu der offenstehenden Tür hinüber, und seine Hand verharrte auf halber Strecke zu seinem Mund. Er ging zur Türschwelle und schaute hinaus in den Hof.
Raymond verschluckte sich fast an dem Brot.
Mein Gott.
Die Sonne schien.
Gras spross.
Und jenseits der Burgmauern platzten winzige grüne Knospen an den Wipfeln der Bäume auf.
Raymonds Blick schweifte über das Gelände und zu den Stellen hinüber, die gestern noch nur aus fest gestampftem Staub und Steinen bestanden hatten. Vor dem Küchenhaus hackte ein Mann begeistert den Boden. Das Gras wuchs noch spärlich, doch es war so grün in der Sonne, dass es blendete. Also das war wirklich magisch, dachte Raymond. Der bloße Gedanke versetzte ihm einen Schlag in den Magen, und sein Blick glitt eilig über das Land, die Bäume dahinter und dann zur Sonne hinauf.
»Das ist ein großartiger Anblick, was, Mylord?«, fragte Dougan zu seiner Linken.
Raymond schaute den Iren an. »Ich verstehe das nicht.« Er trat ins Sonnenlicht, legte den Kopf in den Nacken und genoss die Sonne auf seinem Gesicht. War das über Nacht geschehen? »Wo ist Fionna? Hat sie das hier schon gesehen?«
»Ja, das habe ich.«
Er wirbelte herum, als sie in die Sonne trat. Er lächelte sie an, und sein Blick ruhte auf ihr, während er sich an die vergangenen Stunden erinnerte. »Und wie kannst du das, nach Monaten, nein, nach Jahren Düsternis und Nebel, erklären?« In seiner Stimme war kein Ärger, sondern nur eine neugierige Verwunderung.
»Der Fluch ist aufgehoben worden«, meinte Dougan und grinste. »Ich habe dir doch gesagt, dass das was mit dir zu tun hat«, wandte er sich an Fionna.
»Bei allen Elfenzehen, das stimmt nicht!«
»Elfenzehen, Fionna?« Raymond trat näher zu ihr, und ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. »Warum fluchst du nicht einfach?«
Sie hob das Kinn. »Weil das ein vernichtender Fluch ist, der von meinen Lippen kommt.«
Raymond hatte seine Hände auf dem Rücken verschränkt, um zu verhindern, dass er sie wieder umarmte und küsste, bis sie atemlos wurde.
»An dem unfruchtbaren Land trage ich keine Schuld«, versicherte sie, und die Panik in ihrer Stimme ließ ihn die Stirn runzeln. »Ich weiß, dass der Fluch in der Nacht aufgehoben wurde. Wie konnte ich übersehen, dass das Land außerhalb der Schlucht starb? Aber ich habe das nicht getan, und ich hatte auch nicht die Kraft, es zu ändern.« Er schaute Dougan an und all die anderen, die sich dicht um sie versammelt hatten, um
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