Verzaubert fuer die Ewigkeit
wieder eine Jagdgesellschaft losschicken werden müssen«, erwiderte sie und ging in die große Halle.
Colleen setzte zu einer Erklärung an, doch dann beschloss sie, zu schweigen und Fionna nicht auf das Problem vorzubereiten. Das würde dem Mann ganz recht geschehen, dachte sie und kehrte zurück zu ihrer Arbeit.
Nachdem Fionna einen angewiderten Blick durch die große Halle hatte schweifen lassen, in der noch die Hinterlassenschaften vom Frühstück herumstanden, rief sie die Pagen zusammen und befahl ihnen, die Tische nach jeder Mahlzeit an den Seitenwänden aufzustapeln.
»Lord Antrim wünscht Euch zu sehen«, verkündete Garrick hinter ihr.
Sie sah ihn an, während sie leere Frühstücksteller einsammelte, ehe die Jungen die Tische und Bänke bewegten. »Ihr habt ihm erzählt, dass ich hier bin, Garrick. Dann weiß er ja, wo er mich finden kann.«
»Bitte, Fionna. Er wartet.«
Fionna musterte den Mann, der beunruhigt wirkte, und sie spürte, wie sich ihre Brust bei dem Gedanken, Raymond wiederzusehen, zusammenzog. Schließlich nickte sie und brachte die Teller in die Küche, wo sie sich nur so lange aufhielt, bis sie sich die Schürze abgebunden hatte. Doch mit jedem Schritt, den sie sich Raymond näherte, wuchs ihre Empörung. Wer war er, dass er sie wie eine Leibeigene zu sich rufen ließ? Vor allem, wenn er von möglichen Bräuten umgeben war, während er mit ihr flirtete! Vor seinem Zimmer klopfte sie heftig an, und die Tür flog auf. Er sah entsetzlich aus, als hätte er überhaupt nicht gut geschlafen. Und seine nächsten Worte bestätigten das auch.
»Wo, verdammt, seid Ihr gewesen?«
Die Sorge um ihn verschwand in einem Wutausbruch. »Wo auch immer ich sein will, verdammt!«
Er machte einen Schritt auf sie zu. »Verdammt noch mal, Fionna. Ich bin auf der Suche nach Euch fast verrückt geworden.«
»Warum, Raymond? Um einen weiteren Kuss zu ergattern und mich dann zusehen zu lassen, wie Ihr mit Eurer Verlobten Händchen haltet?«
»Ihr habt mich geküsst!«
»Zum letzten Mal!«
Raymond atmete tief aus und erwiderte dann mit zusammengebissenen Zähnen: »Kommt herein. Ich möchte nicht, dass die gesamte Burg unsere Diskussion mit anhört.«
»Das ist keine Diskussion. Das ist ein Kampf, bei Gott, und wenn Ihr mich weiter ärgert, werde ich wieder fortgehen. Ich habe zumindest angenommen, Ihr würdet verstehen, dass Eure Ehe mit einem Mädchen«, sie lächelte spöttisch, »sehr wenig mit Euch und mir zu tun hat.«
Er fuhr sich mit der Hand durch sein bereits unordentliches Haar. »Liebe Güte, Frau, Ihr macht heute Eurem Titel als Hexe alle Ehre!«
Ihre Augen wurden schmal. »Und Ihr stürzt Euch ja geradezu in die Rolle eines Oberherrn. Vergesst keinen Moment, dass ich mich nicht von Euch herumkommandieren lasse und es niemals tun werde«, sagte sie und bohrte ihm einen Finger in die Brust. Er trat zurück, und gemeinsam mit ihm betrat sie den Raum. »Und wenn Ihr Euch die Mühe gemacht hättet, einmal über Euch selbst hinauszudenken, hättet ihr auch gewusst, wo Ihr mich hättet finden können.«
In der Schlucht, fiel ihm ein.
»Ich habe zehn Jahre lang darauf gewartet, zurückzukommen, Raymond DeClare, und ich schwöre Euch, dass ich nicht zulassen werde, dass Eure Aufmerksamkeiten mich...«
Sie fand keine Worte mehr, als eine Gestalt sich in ihr Blickfeld bewegte.
Jeder Muskel in ihrem Körper erstarrte. Ihr Gesicht verlor alle Farbe, als sie in die Augen eines Mannes sah, den sie niemals hatte wieder sehen wollen.
Ian Maguire.
»Was macht er denn hier?«, stieß sie atemlos hervor.
»Er ist hier, um mir zu helfen ... mein Gott, Fionna«, murmelte Raymond. »Geht es Euch nicht gut?« Sie war aschfahl, und er griff nach ihr, doch sie wich vor seiner Berührung zurück und starrte Ian an. Dann wirbelte sie herum und floh. Raymond sah Ian mit finsterer Miene an.
»Ich habe auf manche Frauen diese Wirkung«, behauptete Ian nervös.
Raymonds Blick wurde sanfter, dann sauste er aus der Tür und eilte durch die Halle. Ian blieb dicht hinter ihm.
»Fionna. Bleibt stehen!«
Sie ging weiter durch die große Halle, umrandete die Menschen und trat in den Innenhof hinaus. Raymond eilte weiter und packte sie am Arm. Sie drehte sich so schnell um, dass er zurücktaumelte.
»Fasst mich nicht an. Bloß nicht!«
»Fionna, was ist denn nur los, in Gottes Namen?«
»Das kann ich Euch sagen«, bemerkte Ian hinter ihm.
»Nein!«, rief sie schnell, ging um Raymond herum und auf Ian zu. »Kein
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