Verzaubert fuer die Ewigkeit
Wort zu irgendjemanden, Ian, oder ich schwöre, dass ich dich in einen ... einen Fisch verwandeln und an einen Habicht verfüttern werde!«
Die Zuhörer schnappten nach Luft, und mehrere Leute wichen zurück. Mit einem Blick erkannte Fionna ihren Fehler und dass ihre Wut, an deren Kontrolle sie so hart gearbeitet hatte, sie all das kosten würde, was sie in den letzten Tagen gewonnen hatte. Dabei hatte Ian Maguire sie schon die Hälfte ihres Lebens gekostet. Sie war nicht bereit, seinetwegen weitere zehn Jahre zu verlieren.
Ian schluckte, sah ihr in die Augen und entdeckte in ihnen den Schmerz, den er ihr zugefügt hatte. »Mach, was du willst, Fionna. Ich verdiene es.«
»Bei allen Geistern, du verdienst, zu leiden und meine...« Sie presste die Lippen zusammen und stürmte zu den inneren Toren.
»Bitte, geh nicht!«, rief Ian ihr nach.
»Fionna!«, schrie Raymond, und die Bestürzung in seiner Stimme hielt sie auf.
Sie erwiderte seinen Blick und sah die Sorge und Verwirrung in seinem markanten Gesicht. »Es wird mir gut gehen. Ich werde erst zurückkehren, wenn er fort ist.«
»Halt«, entgegnete Raymond, eilte zu ihr und griff nach ihren Armen, als sie Anstalten machte, sich aus dem Staub zu machen. Bei Gott, musste er diese Frau bis in alle Ewigkeit daran hindern wegzulaufen?
»Fionna«, meinte Ian leise. Er stand direkt hinter Raymond. »Sprich mit mir. Ich bitte dich darum.«
»Ich habe dir nichts zu sagen«, fauchte sie. Raymond hatte sie noch nie so wütend gesehen. Ihre Haut war unter seinen Händen heiß, und sie zitterte. Über ihnen wurden die Wolken aufgewühlt, und Wind erhob sich.
»Aber ich habe dir einiges zu sagen.«
»Deine Worte«, erinnerte sie ihn, »haben doch all diese Probleme geschaffen.«
»Bitte.« Ian sank auf ein Knie, und Raymond ließ sie langsam los und starrte den anderen Mann an.
Fionna seufzte gereizt. »Ach, steh schon auf, Ian. Auch wenn ich es gern sehen würde, dass du dich vor mir erniedrigst, ist das unmännlich und nichtswürdig.«
Ian stand auf, trat zurück und wartete darauf, dass sie ging. Sie sah Raymond an und hasste es, dass er das alles mitbekam. Fionna wünschte, Ian wäre nie zurückgekehrt. Der Albtraum von vor zehn Jahren begann von neuem, und es war klar, dass Ian erst fortgehen würde, wenn er seine Meinung geäußert hatte. Mit steifer Haltung ging sie in die Burg zurück und schweigend weiter zu DeClares Zimmer. Ian folgte ihr, und Raymond hielt ihn zurück, ehe er hineinging.
»Ihr habt sie tief verwundet, Ian.«
»Ich habe noch viel mehr als das getan«, bekannte er und ging dann hinein.
Als Fionna Raymond anbemerkte, sah sie seine Verwirrung und auch den Schmerz, doch sie wollte nicht, dass er Zeuge dieser Unterredung wurde. Denn sie war schon wütend, wenn sie Ian nur anschaute, und sie fürchtete, dass sie den Unwürdigen bluten lassen würde.
Mit leerem Blick schloss sie die Tür vor Raymonds Nase.
Fionna ging dann zum Fenster hinüber, öffnete es und ließ sich von der kühlen Briese die fiebrige Haut kühlen. Sie erinnerte sich daran, dass das der Lieblingsplatz ihrer Mutter gewesen war, die das rosafarbene Glas so geliebt hatte.
Ian schaute auf ihren Rücken und spürte den Schmerz und die Wut in ihr. Das machte den Raum wärmer, und obwohl er wusste, dass sie ihm großen Schaden zufügen konnte, setzte er alles auf eine Karte. »Gleich als ich hergekommen bin, habe ich mich gefragt, ob du hier bist.«
»Wie günstig für dich.«
Ian atmete aus und fuhr fort, obwohl ihm klar war, dass es zwischen ihm und Fionna niemals höflich zugehen würde: »Ich bedauere so sehr, was ich getan habe.«
»Schön«, erwiderte sie zugeknöpft. »Jetzt kannst du ja gehen.«
»Bei Gott, was bist du für eine störrische Frau.«
»Ich bin beharrlich.« Sie umfasste das Fensterbrett und grub die Nägel in den Stein.
»Das ist nicht zu übersehen.« Es entstand eine Pause, und dann sagte er leise: »Ich habe dich noch nie so schön gesehen.«
»Ich interessiere mich nicht für weitere Schmeicheleien von dir. Deine Worte haben mich schon einmal betrogen.«
»Ich war damals ein Junge, Fionna.«
»Und ich war nur ein Mädchen. Ein Mädchen, das einen Jungen liebte, der das machte, was ihm gefiel und solange es ihm gefiel. Ich habe für dich gezaubert.« Sie wandte sich ihm so schnell zu, dass die Bewegung einen Wirbel von Hitze in seine Richtung schickte. »Ich habe eine Regel meiner Religion für dich verletzt. Ich habe einen Zauberbann
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