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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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willen, Izzy, musst du hier so
herum-kreischen und scheppern? Du weckst noch die Toten.«
    »Kann sein
die Toten, aber dich sicher nich'.« Izzy zog den Löffel aus dem Wasser und
schüttelte ihn. »Ich hab alles Recht der Welt,
zu brüllen und zu scheppern. Ich war bei Sonnenaufgang auf, als ihr zwei reingeschlichen
seid. Die ganze Nacht habt ihr euch mit den Mannsbildern rumgetrieben.«
    Kitty
errötete, während Nessa in einen Stuhl fiel. Im Fallen ließ sie einen Keks von
Glynnis' Teller mitgehen. »Da ich momentan nur an Lachlan interessiert bin,
wäre es zutreffender, von einem Mannsbild zu sprechen.«
    Die Magd
verdrehte die Augen. »Ein Mann, von mir aus. Und dann gleich der
Nächste.«
    »Im
Gegensatz zu Nessa kann ich ziemlich treu sein. Ich bin keinem meiner beiden
Ehemänner untreu gewesen«, unterstrich Glynnis.
    »Das wird
sie ins Grab gebracht haben. Zwei arme, alte Knacker, die es dir wie ein
Dutzend junger, strammer Burschen besorgen sollten.«
    Während
Nessa gackerte, biss Glynnis verschnupft von einem Keks ab. »Vielleicht hätte
ich das Frühstück lieber in einem meiner Landhäuser einnehmen sollen, Izzy. Es
ist ein Ding der Unmöglichkeit, sich mit dir zivilisiert zu unterhalten, wenn
du übler Laune bist.«
    Izzy zeigte
mit dem Löffel an die Wand. »Fräuleinchen, wärst du hier tagaus, tagein mit
deim vertrottelten Vater eingesperrt, hätt'st du auch schlechte Laune! Wie
deine Schwester das bloß jahrelang ausgehalten hat. An ihrer Stelle hätt ich
den Drachen angebettelt, mich zu fressen!«
    Einen
Moment lang waren alle still und dachten traurig an Gwendolyn. Dann sagte Kitty
weich. »Papa hat mich gestern für Mama gehalten. Er hat sich an meinen Rock
geklammert und mich um Verzeihung gebeten.«
    »Das sollte
der auch. Seine Unersättlichkeit hat das arme Geschöpf schließlich umgebracht.«
    Alle drei
Mädchen starrten Izzy an. So hatten sie ihre Magd noch nie sprechen hören.
Einen unbestimmbaren Augenblick lang errötete ihr erhitztes Gesicht nicht nur
vom Herdfeuer.
    Sie wandte
sich ab und stocherte fuchsteufelswild in der Wäsche herum.
    »Ich mein
bloß, er musste ihr ja noch unbedingt einen Sohn machen. Schließlich, welcher
Mann wär mit euch dreien schon zufrieden gewesen.«
    »Ja,
welcher Mann wohl?«, murmelte Kitty. Sie schob ihren Teller weg.
    Glynnis sah
ihre kleine Schwester besorgt an. »Was bedrückt dich, Liebes? Du bläst seit
Tagen Trübsal. So kenn ich dich gar nicht.«
    »Du bist
doch nicht schwanger, oder?« Nessa nahm ihre Hand.
    Izzy
stöhnte. »Das hat noch gefehlt. Noch einen Hintern zum Abwischen.«
    Kitty zog
ihre Hand mit einem wütenden Blick weg. »Natürlich bin ich nicht schwanger.
Warum auch? Du hast mir doch bei meiner ersten Periode beigebracht, wie man's
verhütet.«
    Nessa sank
in ihren Stuhl zurück und goss sich eine Tasse Tee ein. Sie sah ihre Schwester
wachsam an. »Und ich glaube, du solltest mir dafür dankbar sein.«
    »Sollte ich
das? Hättest du mir nichts Nützliches beibringen können? Wie Sockenstopfen
oder Silber polieren oder wie man einem Mann den Haushalt führt?«
    »Ach was,
die meisten Männer wollen weniger das Silber poliert haben«, stellte Nessa
klar.
    Kitty wurde
erst recht böse. »Vielleicht interessiert sich nicht jeder Mann nur für das
Eine.«
    Glynnis und
Nessa tauschten wissende Blicke. »Wenn er Mumm in den Knochen hat, interessiert
er sich dafür.«
    »Sag bloß,
du hast einen Mann getroffen, der deinem Charme widerstehen konnte!«, spöttelte
Nessa.
    Kittys Wut
flaute ab. »Vielleicht findet er, dass ich keinen habe.« Sie starrte trübsinnig
in ihre Teetasse.
    Glynnis
streichelte ihr Haar. »Das wär ja gelacht. Jeder weiß, dass du das hübscheste Mädchen
in Ballybliss bist!«
    »Nur sie
selbst will es nicht wahrhaben. Verstehst du?« Nessa lächelte ihrer älteren
Schwester falsch zu.
    Glynnis
rümpfte die Nase und wandte sich an Kitty: »Mäuschen, du hast doch nicht etwa
Dummheiten gemacht? Bist du verliebt?«
    Mit einem
kläglichen Jammern schob Kitty ihre Teetasse weg und vergrub ihr Gesicht in den
Armen. »Oh, warum habt ihr nicht mich an den Drachen verfüttert?«
    Glynnis
wollte sie aufheitern. »Was soll der geile alte Drache an dir finden? Der hat
doch nur Appetit auf Jungfrauen!«
    Izzy
schnaubte verächtlich, während Nessa und Glynnis herzlich lachten. Kitty brach
in Tränen aus, sprang auf und rannte aus dem Zimmer.
    Ihre
Schwestern starrten ihr nach. Das Gelächter verstummte. »Was soll das

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