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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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»Ich weiß, dass es nicht
die Mäuse sind.« Er zuckte so verächtlich die Schnurrhaare, dass sie lachen
musste. »Das Gleiche könntest du mich fragen.« Toby krallte sich nur genüsslich
in den Tartan. Gwendolyn stand auf, bevor er sich genüsslich in sie krallte.
    Diesmal war
offensichtlich, wie Toby hereingekommen war. Die vertäfelte Tür stand halb
offen, und Bernard war nirgends zu sehen.
    »Ich hoffe,
er holt uns ein kleines Frühstück«, sagte sie zum Kater und dehnte ihre steifen
Muskeln. »Oder den Lunch«, als sie den niedrigen Stand der Sonne bemerkte.
    Ein
ungezogenes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Nicht einmal Bernards
mürrischer, englischer Diener war noch da, um sie dafür zu schelten, dass sie
den halben Tag im Bett herumlungerte. Es war schließlich sein Herr, der sie um
den Schlaf halber Nächte brachte.
    In einem
Punkt hatten die Dörfler Recht behalten. Der Hunger des Drachen war unstillbar.
    Gwendolyn
ließ sich auf die Kissen fallen und kicherte wie ein Schulmädchen. Die Decken
rochen nicht mehr bloß nach Sandelholz und Gewürzen, sondern nach dem erdigen Moschus,
das ihre Liebe verströmte. Sie sog den Duft tief ein und mit ihm die
Erinnerungen, die er hervorrief.
    Sie
lächelte zum Fresko hinauf, malte sich die Parallelen zwischen Psyches und
ihrer eigenen Geschichte aus. Wie der Drache kam Cupido nur des Nachts und nahm
ihr das Versprechen ab, niemals sein Gesicht sehen zu wollen. Gwendolyn
versuchte sich weiter an die Geschichte zu erinnern, die ihr ihre Mutter einst
erzählt hatte. Von ihren eifersüchtigen Schwestern gedrängt, hatte Psyche ihr
Gelöbnis gebrochen und Cupido einen Blick im Schlaf gestohlen. Aber als ein
Tropfen Öl aus ihrer Lampe auf seinen Arm fiel, wachte er auf. Verärgert über
den Wortbruch seiner Braut floh er und schwor, sie nie wieder sehen zu wollen.
    Gwendolyns
Lächeln erlahmte. Sie setzte sich auf. Ihr wurde bewusst, wie still es in der
Burg war. Weil Toby immer noch schmollte, dass sie ihn von ihrer Brust
verscheucht hatte, brach nicht einmal sein Schnurren das Schweigen.
    Sie stand
auf, schlüpfte in ihr zerknittertes Kleid und legte die Schärpe um ihre
Schultern. Kindliche Hoffnung ließ sie die Augen schließen wie damals in den
Ruinen der Kapelle, als sie den Drachen suchte.
    Dieses Mal
gab es keine tiefe Gewissheit von Bernards Gegenwart. Es gab nur eine
grenzenlose Leere, die von der beunruhigenden Stille, die sich über die Burg
gelegt hatte, untermalt war.
    Gwendolyn
öffnete die Augen und kletterte auf den Tisch. Bernards Schiff driftete unter
vollen Segeln aus der Bucht in die südlichen Winde.
    Als
Gwendolyn die
Turmspitze erreicht hatte, rang sie nach Luft. Der Wind peitschte ihr ständig
das Haar ins Gesicht, was ihr die Sicht nahm, als sie auf die Brüstung
zurannte. Sie lehnte sich über die Brüstung. Ihre Fingernägel gruben sich in den
Stein, als sich das Schiff dem Horizont näherte. Bevor ein Tränenausbruch ihr
die Sicht trübte, konnte sie noch eine einsame Figur auf dem Heck des Schiffes
erkennen, die einen schwarzen Umhang um ihre breiten Schultern trug.
    Ob er sie
sehen konnte? Vielleicht sah er ihr goldenes Haar in der Sonne glänzen, aber
das Schluchzen, das ihren Körper schüttelte, und die Tränen auf ihren Wangen
sah er bestimmt nicht. Sie stand aufrecht da. Sie weigerte sich, zusammenzubrechen,
solange es die geringste Chance gab, dass er sie sah. Als das Schiff mit dem
nebligen Horizont verschmolz, sank Gwendolyn am kalten Stein auf die Knie. Sie
konnte nicht sagen, wie lange sie so verharrte. War es nur ein Moment oder eine
Ewigkeit? Aber als sie Schritte hinter sich hörte, drehte sie sich mit einem
Ruck um. Hoffnung zerriss ihre Brust.
    Tupper
stand da, seine braunen, weichen Augen waren voller Mitgefühl. »Das hier wurde
vor kurzem im Landhaus abgegeben. Ich glaube, er wollte nicht, dass Sie allein
sind, wenn Sie es lesen.«
    Gwendolyn
strich das schimmernde Pergament glatt, dann schlitzte sie das vertraute
scharlachrote Siegelwachs mit dem Fingernagel auf.
    Bernards
eleganter Schrift fehlte der übliche Ausdruck. Die kraftvollen Linien und
anmutigen Schlingen waren von Tintenflecken und Schlieren verpatzt.
    »Mylady«,
las Gwendolyn leise vor. »Der Fluch ist gebrochen. Sie und Ballybliss sind
frei. Ich habe Sie gewarnt, dass ich nicht mehr der Junge bin, den Sie einst liebten.
Nach allem, was in der letzten Nacht zwischen uns geschehen ist, müssen Sie
mir dies glauben.«
    Tupper
errötete, aber Gwendolyn

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