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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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einen heiseren Schrei aus.
Gwendolyn hätte laut aufgeschrien, wäre die Lust nicht um vielfaches mächtiger
gewesen als der Schmerz. Die Pein, ihn in sich aufnehmen zu müssen, schwand
fast augenblicklich dem instinktiven Lustgefühl, sich ganz von seinem bebenden
Gemächt erfüllt zu wissen. Vor diesem Pfahl würde es kein Entkommen geben.
Bernard rammte sich immer heftiger in sie hinein, mit jedem Stoß tiefer, und
Gwendolyn wusste, das sie gar nicht entkommen wollte.
    Sie
umklammerte ihn, als ginge es um ihr Leben. Er würde sich ihr nicht mehr
entziehen können – weder der Junge, in den sie sich verliebt hatte, noch der
Mann, den sie liebte.
    Sie bog
sich ihm entgegen und wollte alles an ihm umarmen. Alles was er war und alles
was er je sein würde – Engel und Dämon, Junge oder Mann, Bestie oder Prinz,
Ehemann oder Fremder. Sie rebellierte nicht länger gegen seine zärtliche
Dominanz, sondern erfreute sich daran, eine Gefangene seiner Gelüste zu sein.
    Er hatte
seine Handflächen rechts und links neben ihrem Gesicht abgestützt, stieß sich
unablässig in sie und sah ihr dabei gerade in die Augen. Sein Blick war so wild
und unerbittlich wie der Rhythmus seiner Lenden, der sich zwischen ihren
Schenkeln zu einem Crescendo aufschwang. »Du hast mir gesagt, dass du mich
einst geliebt hast«, keuchte er. »Nun, gieriger Bastard, der ich nun mal bin,
werde ich mich jetzt nicht mit weniger zufrieden geben. Ich will alles haben.«
    Er legte
sich ihren Körper zurecht und hob ihr die Hüften an, um ihr mit jedem Stoß die
ultimativsten Freuden ins Zentrum ihrer Lust zu schicken.
    Und er
hörte, was er von ihr hören wollte. Jenen Schrei, den nur die
schonungsloseste Woge der Lust hervorbringen konnte. Er drückte sich fast starr
von ihr ab, um dann in die gleichen Spasmen zu fallen, die auch Gwendolyn
schüttelten. Unten im Dorf fuhren ein paar der Dörfler aus dem Schlaf,
bekreuzigten sich und schworen, sie hätten ein weiteres Mal den Drachen
brüllen gehört.
    Gwendolyn stand in Bernards Arm auf dem Tisch
unter dem runden Fenster und schaute dem Mond zu, der zum Horizont
hinunterwanderte. Das Schiff, das Bernard hergebracht hatte, lag noch vor
Anker, und seine Masten zeigten vor dem untergehenden Mond ihre Silhouette. All
seiner heldenhaften Anstrengungen zum Trotz – sie wussten beide, dass die
Nacht nicht ewig währen konnte.
    Als die
letzte Spur des Mondes sich hinter die silbrige Dünung gesenkt hatte, legte er
ihr die Arme um die Taille. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und stöhnte
wehmütig.
    Sie schien
sich ihrer Nacktheit ohnehin nicht zu schämen, doch die mondlose Dunkelheit
ließ sie noch verwegener werden. Sie drehte sich in Bernards Armen um und fiel
vor ihm auf die Knie.
    Als ihre
zarten Lippen seinen Unterleib zu streicheln begannen, strich er ihr sanft
durchs Haar. »Was tust du da, Mädchen? Willst du mich vollkommen verrückt
machen?«
    Sie fand
für das, was in ihrem Herzen vorging, keine Worte, also gab sie ihm die
einzige Antwort, die zu geben sie fähig war. Er griff ihr mit der Faust ins
Haar, legte den Kopf in den Nacken und brüllte seine Lust heraus. Gwendolyn
hatte für die Sünden ihres Vaters büßen sollen, doch stattdessen war sie dieser
Mischung aus Macht und Verletzlichkeit verfallen, die sie beide trieb. Sie war
nicht länger seine Gefangene, sondern willige Bittstellerin vor dem Altar
seiner Lust. Die Vergebung war süßer als alles, was sie hatte erhoffen können,
doch nicht halb so wundervoll wie der Augenblick, als Bernard auf die Knie fiel
und sich ihre Wange ans pochende Herz drückte.
    Obwohl schon die erste Morgenröte das
Schlafgemach wärmte, saß Bernard immer noch im Schatten neben dem Bett und
betrachtete Gwendolyn im Schlaf. Mit ihrer blassen Haut und dem goldenen Haar
war sie ein Wesen des Lichts, und ihre bloße Existenz bot dem Dunkel die Stirn.
    Bernard
lehnte sich, den Kilt auf dem Schoß, zurück. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte
er sich nach einem Glas Port und einer Zigarre gesehnt, aber er wollte ihren
Geschmack auf seinen Lippen bewahren.
    Sie hatte
sich auf der Decke zusammengerollt, die Wange auf den gefalteten Händen, die
Lippen vom Küssen gerötet. Seine Lenden bebten. Wie freigebig ihre Lippen sein
konnten, hatte ihm Gwendolyn kurz vor Tagesanbruch gezeigt.
    Er strich
ihr eine goldene Locke aus der Stirn. Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren
wollte er etwas beschützen, anstatt es zu zerstören. Auch wenn die größte
Gefahr, vor der er

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