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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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schämte sich kein bisschen.
    »Vom
heutigen Tage an wird kein Mann mehr Ihr Herr und Gebieter sein, denn Sie
werden eine MacCullough sein, die Anführerin der MacCulloughs, die Herrin von
Weyrcraig Castle. Ich habe zu Ihren Gunsten die tausend Pfund angewiesen, die
Ihr Vater von Cumberland annahm. Tun Sie damit das Beste für den Clan und für
das Schloss. Weitere tausend Pfund folgen jährlich bis zu meinem Tode.«
    Gwendolyn
stockte. »Sie haben mich einmal nach der Wahrheit gefragt. Ich habe Ihnen die
Antwort verweigert. Letzte Nacht haben Sie mich um Gnade gebeten. Auch die habe
ich Ihnen verweigert. Was ich Ihnen noch zu geben habe – und sie war nie
wirklich mein –, ist Ihre Freiheit.« Gwendolyn musste die letzten Zeilen mit
weinenden Augen lesen. »Ich hinterlasse Ihnen meinen Namen und mein Herz. Auf
immer der Ihre. Bernard MacCullough.«
    Sie beugte
ihren Kopf, zerknüllte das Papier in ihrer Faust. Sie sah beinahe so elend aus
wie sie sich fühlte. Tupper kramte in seiner Westentasche nach einem
Taschentuch und wedelte damit.
    Gwendolyn
schlug es aus und richtete sich mühsam auf. »Zum Teufel mit ihm, Tupper! Seine
hochmütige Seele soll zur Hölle fahren!« Sie umarmte das Tuch auf ihren
Schultern und wandte sich zur See hinaus, damit der Wind ihre Tränen trockne.
»Glaubt er tatsächlich, er könne alles ungeschehen machen, so als ob er niemals
hergekommen wäre? Er ist genau der Junge! Selbstgefällig. Starrköpfig.
Arrogant. Immer entscheidet er über das Wohl und Wehe anderer, ohne sie zu
fragen. Er hat sich kein bisschen verändert!«
    »Er kann
sehr stur sein, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Mit der Zeit
vielleicht ...«
    »Ich hab
schon einmal fünfzehn Jahre lang auf ihn gewartet. Wie lange soll's denn
diesmal sein? Zwanzig Jahre? Ein ganzes Leben lang?« Sie schüttelte den Kopf.
»O nein! Ich beabsichtige
nicht, auch nur eine Sekunde länger darauf zu warten, dass Bernard MacCullough
zur Vernunft kommt.« Tupper steckte das Taschentuch wieder ein. »Also, was haben
Sie vor?«
    Gwendolyn
richtete sich voll auf. Sie wischte die letzten Tränen aus dem Gesicht, zog die
Schärpe zurecht, als sei sie der Mantel einer altehrwürdigen keltischen
Königin. »Sie haben es gehört, Tupper. Ich bin jetzt eine MacCullough. Und: Zu
Recht oder verkehrt, ein MacCullough führt das Schwert.«

26
    »Er ist
ein ziemliches
Ungeheuer, nicht wahr?«
    »Das kommt
ganz darauf an, ob Sie auf seinen Verstand oder sein Temperament anspielen. Man
hat mir berichtet, er habe mit einem einzigen Zungenschlag schon die besten
Rhetoriker zur Strecke gebracht.«
    »Ich würde
mich gar nicht dagegen wehren, seine Zungenschläge versetzt zu bekommen.
Vorausgesetzt, mein Reginald wäre währenddessen auf dem Land auf einer seiner
endlosen Jagdgesellschaften.«
    Die Runde
amüsierte sich über die heisere, kleine Bemerkung, während das Objekt ihres
Interesses das Champagnerglas an die Lippen hob und so tat, als habe er das Gespräch,
das direkt hinter seinem Rücken stattgefunden hatte, nicht mitangehört.
Praktischerweise hatte ihre Gastgeberin, was die Inneneinrichtung anging, ein
außerordentliches Faible für den erneuerten griechischen Stil entwickelt, was
ihm eine reiche Auswahl an Säulen bescherte, hinter denen er sich bequem
verbergen konnte.
    »Mein
Gemahl hat läuten hören, dass er nicht einmal Engländer ist«, zwitscherte eine
andere Frauenstimme. »Wie es scheint, hat er sich die ganzen Jahre nur als
einer von uns ausgegeben. Um zu verbergen, was er in Wirklichkeit ist ...« Sie
pausierte des besseren dramatischen Effekts wegen. »Ein Schotte!«
    Aus dem
schockierten Japsen, das der Enthüllung folgte, hätte sich auch schließen
lassen, es sei von einem der Anstalt entwichenen Irren die Rede.
    »Das würde
sein Temperament erklären! Die Schotten sind ein wilder Haufen. Sie schänden
gerne einmal eine Jungfrau und sagen frei heraus, was sie denken.« Es hörte
sich an, als hielte die Sprecherin beides für gleichermaßen verwerflich.
    »Haben Sie
gehört, was er zu Lady Jane gesagt hat, nachdem sie ihn eine Dreiviertelstunde
im Salon festgehalten hat, um ihm die ehelichen Vorzüge ihrer Nichte zu erläutern

    Das
aufgeregte Rascheln der Fächer ließ auf reges Interesse schließen. »O nein! Bitte
erzählen Sie!«
    Die
Sprecherin senkte ihre schrille Stimme um drei Oktaven, und imitierte Bernards
Bariton viel schlechter als recht. »›Wäre ich auf der Suche nach einer
Ehefrau, Lady, was ich

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