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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Hochzeitsnacht allein in dem kleinen Haus in der Sutton Lane. Marjorie Jones hatte erklärt, die Jungvermählten hätten ein Recht auf Ungestörtheit, und
hatte Beatrice, Amelia und Edward eingeladen, die Nacht in ihrem Stadthaus zu verbringen.
    Venetia erwartete ihren Ehemann im Bett, in einem züchtigen, knöchellangen Nachthemd. Unerklärlicherweise war sie verlegen und sehr nervös. Das ist ja lächerlich, sagte sie sich. Es war schließlich nicht das erste Mal für sie beide. Warum war sie dann so beklommen?
    Sie fuhr leicht zusammen, als Gabriel die Tür öffnete und ins Schlafzimmer kam. Er trug einen dunklen Morgenmantel, und sein Haar war noch immer feucht von dem Bad, das er gerade genommen hatte.
    Ihr Ehemann, dachte sie. Sie war jetzt eine verheiratete Frau.
    Er blieb auf halbem Wege zum Bett stehen und betrachtete sie mit seinen Zaubereraugen.
    »Was ist denn los?«, fragte er.
    »Es fällt mir schwer zu glauben, dass wir verheiratet sind«, gestand sie. »Es gab eine Zeit, in der ich glaubte, ich würde dich nie wiedersehen. Zumindest nicht in diesem Leben.«
    Er schmunzelte und trat an die Bettkante. »Wie seltsam. Ich wusste von Anfang an, dass wir zusammengehören.«
    »Wirklich?«
    Er löste den Gürtel seines Morgenmantels. »Erinnerst du dich an die Nacht in Arcane House, als wir uns geliebt haben?«
    »Die werde ich wohl kaum je vergessen.«
    »Erinnerst du dich, dass du mir gesagt hast, du würdest mir gehören?«
    Sie errötete. »Ja.«
    Er warf seinen Morgenmantel achtlos beiseite, schlug die
Bettdecke zurück und legte sich zu ihr ins Bett. »Soweit es mich betrifft, war das unsere wirkliche Hochzeitsnacht, Mrs. Jones.«
    Er hatte Recht, dachte sie. Jene Nacht hatte den Bund zwischen ihnen besiegelt.
    Im warmen Schein dieser Erkenntnis löste sich ihre Nervosität auf. Venetia breitete ihre Arme nach ihm aus.
    »Ich wusste, dass du der Richtige warst«, hauchte sie.
    »Ah, aber du dachtest damals nur an eine einzige gemeinsame Nacht. Wohingegen ich auf eine Beziehung aus war, die ein Leben lang halten würde.«
    Und mit diesen Worten schloss er sie in seine Arme. Sie liebten sich, zuerst langsam und genüsslich. Gabriel liebkoste sie auf viele Arten und Weisen, die sie bei helllichtem Tage schockiert hätten. Doch hier, in der Dunkelheit des Schlafzimmers, gab sie sich hemmungslos der Leidenschaft hin.
    Nach und nach wurde aus dem zärtlichen Liebesspiel ein sinnlicher Zweikampf. Sie wurde kühner. Schließlich traute sie sich sogar, ihn in ihren Mund zu nehmen. Seine Finger krallten sich in ihr Haar.
    »Genug, meine Liebste.« Sein Atem ging keuchend von der Anstrengung, die Beherrschung zu wahren.
    »Ich sehe keinen Grund aufzuhören«, erwiderte sie leise.
    Ohne Vorwarnung kehrte er ihre Positionen um, indem er sich auf sie rollte. Als Vergeltung grub sie ihm ihre Fingernägel in den Rücken.
    Lachend packte er ihre Handgelenke und drückte sie zu beiden Seiten ihres Kopfes auf das Bett.
    »Deine Kratzspuren von jener ersten Nacht in Arcane House waren noch zwei Tage später zu sehen«, sagte er.

    Sie grinste ihn an, wohlwissend, dass er sie selbst im Dunkeln deutlich sehen konnte. »Ach ja?«
    »Ich glaube mich zu erinnern, dass ich dir damals versprochen habe, dass du dafür bezahlen wirst.«
    »Versprechungen, Versprechungen.«
    Ehe sie es sich versah, ließ er ihre Handgelenke los und glitt an ihrem Körper hinab zum schmelzenden, pulsierenden Kern ihres Seins.
    Als er sie dort küsste, wand sie sich vor Schock und Lust. Er legte sich wieder auf sie und drang tief in sie ein.
    Gemeinsam ließen sie sich von den tosenden Wogen des Höhepunkts fortreißen und verloren sich im lodernden Feuer pulsiernder paranormaler Energie, sexueller Lust und Liebe.
     
    Lange, lange Zeit später ließ er sich auf die Kissen sinken und zog sie eng an sich. Er war voll und ganz befriedigt, dachte er. Glücklich und zufrieden. Geliebt und verliebt.
    »Macht es dir etwas aus, keine Witwe mehr zu sein?«, fragte er.
    Venetia lachte und berührte zärtlich mit ihren Fingerspitzen sein Gesicht. »Wie es scheint, hat es doch einige Vorteile, eine verheiratete Frau zu sein.«

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2006 unter
dem Titel »Second Sight« bei G.P. Putnam’s Sons,
Penguin Group (USA) Inc., New York.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstveröffentlichung Mai 2007 bei Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH, München.
    Copyright © by Jayne

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