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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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vorsichtig. Rosalind folgte ihr, doch sie war sorgsam darauf bedacht, sich in sicherem Abstand zu halten.
    »Sie machen das sehr gut, Mrs. Jones«, lobte Rosalind. »Es dauert nicht mehr lange, dann ist alles vorbei. Ich habe eine unangezündete Kerze neben die Ätherflasche auf den Arbeitstisch gestellt. Reißen Sie ein Streichholz an und stecken Sie die Kerze an.«
    Venetia sah die Flasche an. Der Verschluss war noch immer versiegelt.
    Ungelenk griff sie nach der Kerze und schaffte es, sie auf den Boden fallen zu lassen.
    »Heben Sie sie auf«, befahl Rosalind. Sie war knapp vor der Dunkelkammer stehen geblieben. »Und beeilen Sie sich.«
    Venetia bückte sich, um die Kerze aufzuheben. Sie stieß sie unauffällig mit den Fingerspitzen an, und die Kerze rollte unter die Arbeitsfläche mit dem Waschbecken. Venetia kroch hinterher.

    »Heben Sie die Kerze auf, verdammt noch mal.«
    Von ihrem Standort außerhalb der Dunkelkammer konnte Rosalind jetzt nichts weiter sehen als die Röcke ihres Kleides, überlegte Venetia.
    Sie griff sich die Kerze und rappelte sich wieder auf. Sie musste sich an die Arbeitsflächenkante klammern, um Halt zu finden. Der Glasbecher, mit dem sie einige ihrer Chemikalien abmaß, stand neben dem Waschbecken. In der gespenstischen Negativwelt, in der sie sich bewegte, war er beinahe unsichtbar. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass er dort stand, hätte sie ihn nicht bemerkt.
    Sie versteckte den Becher mit einer Hand in den Falten ihres Rocks, hielt die Kerze in der anderen Hand und ging langsam zurück zum Arbeitstisch.
    »Zünden Sie ein Streichholz an, aber machen Sie schnell«, drängte Rosalind. »Ich will sicher sein, dass die Kerze brennt, bevor ich gehe. Ich will nicht, dass es irgendwelche Pannen gibt.«
    Der gewaltige Energiestoß, der den Befehl begleitete, durchbrach Venetias mentale Verteidigungswälle. Einen Augenblick lang verlor sie ihre Konzentration. Die Welt kehrte wieder zu ihren normalen Farben zurück. Schmerz verbrannte ihre Sinne wie flüssiges Feuer.
    Sie brauchte all ihre Willenskraft, um wieder in die Negativwelt überzuwechseln. Ihr Herz hämmerte so sehr, dass sie sich wunderte, dass Rosalind es nicht hörte.
    Venetia drehte sich mit dem Rücken zur Tür und stellte den Glasbecher neben die Ätherflasche. Rosalind konnte von dort, wo sie stand, beides nicht sehen.
    Venetia riss ein Streichholz an und zündete die Kerze an. Sie drehte sich nicht um.

    »Sehr gut, Mrs. Jones.« Widernatürliche Erregung schwang in Rosalinds Stimme mit. »Und jetzt hören Sie mir ganz genau zu. Sie werden abwarten, bis Sie hören, wie sich die Ladentür öffnet und wieder schließt, und dann werden Sie die Flasche mit dem Äther öffnen. Ist das klar?«
    »Ja«, antwortete Venetia tonlos.
    »Sie werden den Äther auf dem Boden auskippen, und dann werden Sie mit der Kerze den Äther entzünden.«
    »Ja«, sagte Venetia abermals.
    »Aber Sie dürfen die Flasche erst öffnen, wenn ich draußen auf der Straße bin«, erklärte Rosalind nachdrücklich. »Wir wollen doch nicht, dass ein Unglück passiert, oder?«
    »Nein.«
    Venetia, die noch immer mit dem Rücken zu Rosalind stand, griff nach dem Glasbecher und schleuderte ihn mit aller Kraft neben ihren Füßen auf den Boden. Das Glas zersplitterte wie bei einer Explosion.
    Ihre weiten Röcke verbargen die Scherben vor Rosalinds Blicken, doch das Geräusch des zersplitternden Glases war unverkennbar.
    »Was war das?«, kreischte Rosalind. »Was haben Sie fallen lassen?«
    »Die Ätherflasche«, erwiderte Venetia ganz ruhig. »Können Sie die Dämpfe denn nicht riechen? Sie sind sehr stark.« Sie drehte sich mit der flackernden Kerze in der Hand um und sah Rosalind über die Flamme hinweg an. »Soll ich den Äther jetzt anzünden?«
    »Nein«, schrie Rosalind. Sie wich zurück. »Nein, noch nicht. Warten Sie, warten Sie, bis ich weg bin.«
    Das Energiegewitter, das unablässig auf Venetias Sinne
herabgeprasselt war, hörte abrupt auf. Rosalind hatte die Kontrolle verloren.
    Venetia bückte sich und hielt die Kerze dichter an den Boden.
    »Halt«, kreischte Rosalind. »Sie Närrin. Sie müssen warten, bis ich weg bin.«
    Venetia hielt die Flamme noch dichter an den Boden. »Es heißt, die Dämpfe allein seien schon hochexplosiv«, bemerkte sie mit derselben tonlosen Stimme. »Sie sind sehr stark. Es dauert nur einen Moment.«
    »Nein.« Wut verzerrte Rosalinds Gesicht. Sie hob die Pistole mit beiden Händen.
    Venetia erkannte, dass Rosalind im

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