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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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bringen, alles zu tun, was ich will. Mehr noch, Sie werden es bereitwillig tun.«
    »Wie ich gehört habe, gelingt das Hypnotisieren nicht sonderlich gut, wenn der Kandidat sich dagegen sträubt, und ich versichere Ihnen, ich werde mich sträuben.«
    »Sie irren sich, Mrs. Jones«, widersprach Rosalind sanft. »Sie müssen nämlich wissen, dass ich das Elixir getrunken habe.«
    Venetias Mund war schlagartig wie ausgetrocknet. »Wovon reden Sie?«
    »Vom Elixir des Alchemisten natürlich. John hat es nach dem Rezept in dem alten Notizbuch gebraut. Er wusste nicht, dass ich davon wusste. Ich habe gesehen, wie er eine Flasche davon in einem Schrank in seinem Labor versteckt hat. Als mir klar wurde, dass er entschlossen war, Sie zur Gefährtin zu nehmen, habe ich mich in das Herrenhaus eingeschlichen,
während er nicht da war, und das Elixir getrunken.« Rosalind schnitt eine Grimasse. »Es schmeckte abscheulich, aber heute Morgen habe ich gemerkt, dass es gewirkt hat.«
    »Wissen Sie, warum Stilwell das Elixir nicht selbst getrunken hat?«
    Rosalind zuckte mit den Achseln. »Ich schätze, er hat den Mut verloren. Er hatte Angst, sich selbst als Versuchskaninchen zu benutzen.«
    »Er hat das Elixir nicht getrunken, weil er herausgefunden hatte, dass es ein schleichendes Gift war. Er wollte sichergehen, dass er das Gegengift hatte, bevor er das Elixir schluckte.«
    »Sie lügen.«
    »Warum sollte ich über so etwas lügen?«, fragte Venetia.
    »Weil Sie denken, Sie könnten mich überreden, Sie nicht zu töten, wenn Sie mir versprechen, mir das Gegengift zu beschaffen. Ein geschickter Schachzug, Mrs. Jones, aber ich dachte, ich hätte klargemacht, dass ich nicht auf den Kopf gefallen bin.«
    »Gütiger Himmel, wie es scheint, war Stilwell verschwiegen bis ins Mark. Er hat sich nicht einmal Ihnen anvertraut. Aber ich schätze, das war nicht anders zu erwarten, bei seinem Charakter.«
    »Das stimmt nicht«, wütete Rosalind. »Er hat mir vertraut. Er wollte mich heiraten.«
    »Stilwell hat niemandem vertraut. Hören Sie mir zu, Rosalind. Ich sage Ihnen die Wahrheit. Das Gebräu des Alchemisten mag eine Zeit lang wirken, aber es wird Sie schon bald in den Wahnsinn treiben.«
    »Ich glaube Ihnen nicht«, sagte Rosalind. Ihre Augen waren
jetzt wie glühende Kohlen. »Sie wollen mich verwirren, aber das wird Ihnen nicht gelingen. Ich werde Sie zwingen, mir die Wahrheit zu sagen.«
    »Wie?«
    Rosalind lächelte kühl. »So.«
    Gebündelte Energie traf Venetias Sinne, ein unerwarteter Blitzschlag von solcher Wucht, dass sie in die Knie ging. Ein Schmerz, der alles übertraf, was sie je empfunden hatte, fuhr in ihre Glieder. Es war, als liefe elektrischer Strom über ihre Nervenbahnen. Wenn dies noch länger anhielt, würde sie es sein, die in den Wahnsinn getrieben wurde.
    »Sie sind jetzt außerstande, irgendetwas außer der Wahrheit zu sagen, Mrs. Jones. Sie werden mir alles erzählen, was ich wissen will.«
    Venetia suchte Zuflucht an dem einzigen Ort, der ihr einfiel: Auf der paranormalen Ebene. Noch immer auf den Knien und im Klammergriff des überwältigenden Schmerzes zwang sie sich, Rosalind Fleming anzusehen, als würde sie sie durch das Objektiv einer Kamera betrachten.
    Konzentrier dich .
    Die Welt um sie herum wurde zu einem Negativbild. Auch der Schmerz veränderte sich. Er war noch immer intensiv, doch er verwandelte sich in eine vertrautere Form von Energie. Diese Energie konnte sie im Zaum halten.
    Eine Aura erschien um Rosalind. Sie war schärfer umrissen und stärker, als Venetia es in Erinnerung hatte. An den Rändern gab es eine neue Schattierung, eine übersinnliche Farbe, die Böses ahnen ließ. Das Gift in Rosalind hatte bereits begonnen, seine Wirkung zu tun.
    »Ist das Elixir des Alchemisten ein Gift?«, fragte Rosalind.

    »Nein«, keuchte Venetia.
    »Das dachte ich mir. Mehr muss ich nicht wissen. Sie werden jetzt aufstehen und in die Dunkelkammer gehen.«
    Venetia erhob sich langsam und hätte dabei beinahe ihr Gleichgewicht verloren. Es war immer schwierig, sich in der normalen Welt zu bewegen, wenn man sie von dieser anderen Dimension aus betrachtete.
    Es war fast unmöglich, ihre Konzentration zu wahren, während sie gleichzeitig versuchte, sich zu bewegen und normal zu unterhalten. Sie konnte nur hoffen, dass Rosalind ihre mangelnde Koordination und ihre knappen Antworten auf die betäubende Wirkung der hypnotischen Trance schieben würde.
    Sie erreichte die Tür der Dunkelkammer und öffnete sie

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