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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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möchten nicht mit Schwindlern und Hochstaplern in einen Topf geworfen werden.«
    Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er diese Ansichten teilte, dachte sie. Dies war eindeutig nicht der richtige Moment, um zu verkünden, dass sie Auren sehen konnte.
    Sie zog sich tiefer in die tröstende Wärme seiner Anzugjacke und in die Sicherheit ihrer eigenen Geheimnisse zurück. Um nichts in der Welt wollte sie ihrem Traumliebhaber den Eindruck vermitteln, dass sie eine Scharlatanin oder Schwindlerin wäre. Nichtsdestotrotz konnte sie das Thema nicht einfach widerspruchslos fallen lassen.
    »Ich persönlich gehe lieber unvoreingenommen an die Sache heran«, sagte sie. »Ich kann nicht glauben, dass alle, die behaupten, übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen, Lügner und Betrüger sind.«
    Er wandte seinen Kopf um und sah sie an. »Sie missverstehen mich, Miss Milton. Die Mitglieder der Gesellschaft
erkennen durchaus die Möglichkeit an, dass bestimmte Menschen übersinnliche Wahrnehmung und Fähigkeiten besitzen. Diese Möglichkeit ist der Grund, weshalb es die Arcane Society noch immer gibt.«
    »Wenn die Gesellschaft sich der Parapsychologie verschrieben hat, warum hat sie dann all diese sonderbaren Gegenstände im Museum hier in Arcane House erworben?«
    »Alle Antiquitäten in der Sammlung stehen in dem Ruf, irgendeine okkulte Bedeutung zu besitzen, entweder real oder imaginär.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich schätze, in den meisten Fällen ist es wohl Letzteres. Nichtsdestotrotz hat jeder Gegenstand als historisches Artefakt und als Forschungsobjekt für die Gesellschaft einen gewissen Wert.«
    »Ich muss gestehen, dass ich etliche der Gegenstände ausgesprochen beunruhigend, ja sogar beängstigend fand.«
    »Ach wirklich, Miss Milton?«, fragte er beinahe flüsternd.
    »Bitte verzeihen Sie mir, Sir«, sagte sie hastig. »Ich wollte weder Ihren Geschmack noch den der anderen Mitglieder der Gesellschaft beleidigen.«
    Er sah sie amüsiert an. »Keine Sorge, Miss Milton, so leicht bin ich nicht zu beleidigen. Und wie es sich trifft, sind Sie eine sehr scharfsinnige Frau. Die Raritäten hier in Arcane House wurden nicht in der Absicht zusammengetragen, das Anmutige oder das künstlerisch Wertvolle zu bewahren. Jeder Gegenstand wurde allein zum Zwecke wissenschaftlicher Studien hierhergebracht.«
    »Warum hat die Gesellschaft beschlossen, die Sammlung fotografieren zu lassen?«
    »Es gibt viele Mitglieder in ganz Großbritannien und in
anderen Teilen der Welt, die die Raritäten studieren möchten, aber außerstande sind, die Reise nach Arcane House zu unternehmen. Der Großmeister der Gesellschaft hat daher bestimmt, dass ein Fotograf engagiert werden solle, um die Sammlung zu dokumentieren, damit jene, die sie nicht persönlich in Augenschein nehmen können, zumindest die Fotos studieren können.«
    »Die Gesellschaft beabsichtigt also, die Fotografien in Form von Alben zu veröffentlichen, welche dann an die Mitglieder ausgegeben werden können.«
    »Das ist die Absicht, ja«, bestätigte er. »Aber die Gesellschaft will nicht, dass die Bilder Raritätensammlern oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aus diesem Grunde werde ich, wie es vertraglich vereinbart wurde, die Negative an mich nehmen. Auf diese Weise kann die Anzahl der Abzüge streng kontrolliert werden.«
    »Ihnen ist sicher bewusst, dass unsere Übereinkunft sehr unüblich ist. Bis zu diesem Auftrag ist es meine Praxis gewesen, jedes Negativ, das ich anfertige, in meinem Besitz zu behalten.«
    »Ich kann verstehen, dass es Ihnen widerstrebt, Ihre Geschäftpratiken zu ändern.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Doch ich glaube, die Gesellschaft hat Sie angemessen dafür entschädigt.«
    Sie errötete. »Ja.«
    Er regte sich ganz leicht in der Dunkelheit und nahm seinen Fuß von der niedrigen Mauer. Es war eine lässige, beiläufige Bewegung, doch irgendwie verringerte sie die Distanz zwischen ihnen und verstärkte das Gefühl von Intimität in einer Weise, die Venetias Herz schneller schlagen ließ.

    Er streckte eine Hand aus und umfasste sacht das Revers seiner Jacke, die sie um ihre Schultern trug. »Es freut mich, dass unser finanzielles Arrangement zu Ihrer vollsten Befriedigung ist.«
    Sie stand völlig reglos da, gleichzeitig erschreckt und entzückt davon, wie verlockend nah seine kräftigen Finger ihrem Hals waren. Das war eindeutig keine zufällige Berührung, schoss es ihr durch den Sinn.
    »Ich hoffe, dass meine Arbeiten

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