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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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sein erstes Zusammensein mit einer Frau nichts weiter als ein Geschäft gewesen war. Was eine angenehme Erinnerung hätte sein sollen, erfüllte ihn stattdessen mit Abscheu und Scham. Und Furcht? Was war, wenn Blaidd Recht behielt und das Mädchen eine ansteckende Krankheit hatte? Was war, wenn er Ausschlag bekäme – oder Schlimmeres? Was war, wenn ihm seine Männlichkeit verloren ginge?
    Was wusste er schon von solchen Dingen?
    Er rollte sich wieder auf die andere Seite, so dass er Blaidd sehen konnte, und versuchte mühsam, sich aufzusetzen. "Ich habe mit ihr Unzucht getrieben, nicht wahr?" fragte er erschreckt. "Ist sie krank? Glaubst du, dass sie krank ist?"
    "Ich habe keine Ahnung. Daher hast du noch einmal verdammt viel Glück gehabt, dass es nicht so weit gekommen ist."
    Trev ließ sich in das nass geschwitzte Kissen fallen. "Ich habe es nicht getan?"
    "Nein. Du warst noch voll bekleidet, als ich dich gefunden habe. Und das Mädchen auch."
    Gott war ihm gnädig gewesen. Erleichterung durchflutete Trev.
    "Auch wenn ich dir eine Strafpredigt halten werde, die sich gewaschen hat und die du nicht so bald vergessen wirst, ist das bei weitem nicht so schlimm wie das, was dir hätte widerfahren können, wenn du es mit ihr getrieben hättest."
    Trev starrte Blaidd überrascht an. Nicht wegen der angedrohten Strafpredigt. Das kam nicht weiter unerwartet. Es war wegen des Wortes, das Blaidd gebraucht hatte. Im Gegensatz zu vielen Rittern verwendete er nur selten solch grobe Worte in Zusammenhang mit Frauen und dem Liebesspiel.
    "Das, was Männer mit Huren treiben, verdient so einen Namen. Mit Liebe hat das nichts zu tun."
    "Meine Güte, Blaidd, ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe …"
    "Dann streng dich an, das herauszufinden. Ich würde erfahren, warum du so gehandelt hast. Und wenn du es auch aus einem noch so armseligen Grund getan hast."
    Trev kam sich wie ein Narr vor, als er versuchte zu erklären, warum er ins Freudenhaus gegangen war. "Ich habe mich über dich geärgert."
    "Ich habe mich dafür entschuldigt, dass ich dich im Hof beschimpft habe. Und ich glaube nicht, dass ich die Ehre von Wales besudelt habe, indem ich gestern gegen Lady Rebecca verloren habe. Auf jeden Fall kann ich nicht verstehen, warum dein Zorn auf mich dich dazu veranlasst hat, dich zu betrinken und in ein Freudenhaus zu gehen. Es mag ein flüchtiges Vergnügen darin bestehen, aber kein Mann, den ich respektiere, würde Selbstbewusstsein daraus ziehen, das Bett mit einer Hure zu teilen."
    Trev zog an seiner Decke. "Über deine Schelte und deine Niederlage war ich nicht verärgert."
    Blaidd sah ihn erstaunt an. "Weshalb dann?"
    Der Junge wandte den Blick ab.
    "Was hat den Sohn von Sir Urien Fitzroy so aufgeregt, dass er sich wie ein Dummkopf verhalten hat?" fragte Blaidd in einem Ton, der eine Antwort verlangte.
    Der leidende Trev wandte sich ihm mit hochrotem Kopf zu. "Meg", murmelte er. "Sie beachtet mich kaum, wenn du in der Nähe bist."
    Blaidd hätte fast erwidert, dass das ein unsinniger Grund für Trevs Verhalten war, doch dann entsann er sich, dass auch er mit fünfzehn Jahren einmal unglücklich verliebt gewesen war. Mittlerweile fiel ihm kaum noch der Name des Milchmädchens ein, das ihm damals sein Herz gestohlen hatte. "Also hast du versucht, deinen Kummer zu ertränken, und dich dann entschieden, deinen verwundeten Stolz wiederaufzurichten, indem du eine Frau aufsuchst, die deine Avancen nicht ablehnen würde. Trev, mein Junge, du hättest zu mir kommen sollen. Wenn das Mädchen mir Aufmerksamkeit schenkt, dann doch nicht deshalb, weil sie an mir interessiert ist – selbst wenn sie es wäre, würde ich mich nicht mit ihr einlassen. Ich bin Gast hier, genau wie du. Also würde ich nicht mit der Dienstmagd meines Gastgebers anbändeln, selbst wenn Meg sich mir an den Hals werfen würde. Doch auf diese Idee käme sie gar nicht, weil sie nämlich der Auffassung ist, ich solle ihre Herrin heiraten."
    Trev blieb vor Staunen der Mund offen stehen.
    "Meg mag mich nur, weil sie glaubt, ich würde einen guten Ehemann für ihre Herrin abgeben", stellte Blaidd klar. Er fragte sich, ob er Trev mehr verraten sollte. Er kam zu dem Ergebnis, dass Meg auch seinen Knappen mit der Sache behelligen würde, wenn sie das Gefühl hatte, es würde ihrer Sache dienen. "Sie hat nicht von Lady Laelia gesprochen. Sie meint, ich solle Lady Rebecca heiraten."
    Trev runzelte die Stirn. "Aber Lady Rebecca ist doch verkrüppelt."
    Blaidd sprang

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