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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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und ich habe festgestellt, dass ich ein paar Veränderungen brauche. Ich habe viel zu lange an der Vergangenheit festgehalten.” Elizabeth schenkte der Cousine ein schmales Lächeln, das sie ihr über die Schulter hinweg zuwarf und das Melanie keineswegs beruhigte.
    „Ich habe noch nie einen so großen Unsinn aus deinem Mund gehört, Beth! In Barks End wird es dir schwerfallen, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Besonders, wenn du dort ganz allein bist! Wirklich, du wärst glaubwürdiger gewesen, wenn du behauptet hättest, du wollest nach London ziehen, weil du dich dort in einen Kaufmann verliebt hättest”, entrüstete sich Melanie und stampfte ungehalten mit dem Fuß auf. Sie konnte einfach nicht glauben, was sie da hörte.
    Elizabeth zuckte zusammen. Weit gefehlt, sie hatte sich nicht verliebt. Es stand ihr gar nicht zu, sich zu verlieben. Und sollte sie tatsächlich so töricht gewesen sein, musste sie jegliches dahin gehende Gefühl dringend ausmerzen. Sie wollte nicht in Daniel Radcliff verliebt sein!
    „So ein Unsinn, ich und verliebt.” Leider klang sie nicht halb so spöttisch, wie sie es beabsichtigt hatte und Melanie seufzte mitfühlend. Nicht, dass sie schon einmal unglücklich verliebt gewesen wäre und damit den damit einhergehenden Kummer verstehen könnte, aber sie stellte es sich zumindest furchtbar vor.
    „Dann musst du natürlich die Verlobung lösen. Ist er denn auch in dich verliebt?”
    Elizabeth verdrehte die Augen und sah angestrengt in das nasskalte Wetter. War es am Morgen noch spätsommerlich warm gewesen und hatte die Sonne mit einem fast unnatürlichen Eifer gestrahlt, war es schon bald darauf duster geworden und seit dem frühen Nachmittag regnete es in Strömen. Sie mochte den Umschwung, bot er doch den passenden Rahmen für ihre Gemütsverfassung. „Nein!”
    „Deswegen bist du so traurig. Natürlich! Gott, was für ein Esel! Glaube mir, wenn er nicht auf einen Blick erkannt hat, wie wundervoll du bist, dann hat er dich gar nicht verdient.”
    Melanies Trost perlte an Elizabeth ab, ohne sie auch nur ein klein wenig zu besänftigen. Natürlich hatte er sie nicht verdient. Was er sich genommen hatte, hatte einem anderen gehört! Sie hatte einem anderen gehört und war trotzdem auf ein paar süße Küsse und verzehrende Berührungen hereingefallen.
    „Meinst du wirklich, Barks End wird dich trösten? Solltest du dich nicht lieber mit Gesellschaften ablenken? Vielleicht ist Aylesburys Besuch gar nicht so fehl am Platz. Seine Aufmerksamkeit wird dich sicher auf andere Gedanken bringen!”
    „Bitte Meli! Ich weiß zurzeit gar nichts, außer, dass ich Aylesbury nicht heiraten kann. Und jetzt muss ich mir erst einmal Gedanken machen, wie ich das Onkel Sebastian erkläre!”

Nachdenklich nickte Melanie. Sie konnte es sehr gut verstehen, so durcheinander zu sein, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sah, und sie konnte auch verstehen, dass Elizabeth Aylesbury nicht ehelichen wollte, wenn ihr Herz doch anderweitig gebunden war.
    „Vielleicht bist du etwas voreilig? Ich meine, wenn der andere dich nicht will, warum musst du dann die Verlobung lösen? Vielleicht kannst du Aylesbury zumindest ein wenig mögen? Meine Eltern waren auch nicht ineinander verliebt, als sie heirateten, aber Schluss endlich … du weißt, dass sie sich sehr zugetan waren.”
    „Schlägst du vor, dass ich mich an den Spatz in der Hand halten soll? Ich wusste nicht, dass du so hinterhältig sein kannst … Ich kann es nicht. Ich habe ihn verraten, er verdient etwas Besseres als mich, Meli. Wenn ich ihn trotzdem heiraten würde, wäre ich nicht besser als Susan.”
    „Du hast ja recht!”, seufzte das Mädchen. „Wann willst du es verkünden? Ich bin sicher, Lady Chadwick und Susan werden umkommen vor Freude. Vielleicht solltest du bis Weihnachten warten, für die beiden gäbe es kein besseres Präsent!”
    Elizabeth lachte ganz gegen ihren Willen, aber Melanies Vermutung war einfach zu treffend.
    „Da Aylesbury sich geweigert hat, die Farce abzubrechen, bekommen die beiden vielleicht ihr Weihnachtsgeschenk!”
    Das diskrete Hüsteln in ihren Rücken ließ die Mädchen erschrocken herumfahren und unter dem rätselhaften Blick des Marquess erstarren. Der Viscount an seiner Seite grinste breit und verbeugte sich galant vor den Damen, wobei er angelegentlich fragte: „Ist es nicht noch ein wenig zu früh, um Weihnachtsgeschenke zu planen?”
    Elizabeth richtete einen giftigen Blick auf ihn und fragte

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