Verzeihen ist immer moeglich

Parfüms oder Aftershaves, Blumendüfte jeder Art, mitunter auch Nahrungsmittel, Getränke oder Tabak. Dadurch wird ein assoziativer Bezug zu einem bestimmten Verstorbenen offenbar und er kann eindeutig identifiziert werden. Das Phänomen tritt sehr häufig auf. Eine Frau berichtete mir:
    »Mein Mann starb infolge einer schweren Krebserkrankung. Ich vermisse ihn sehr und gehe jeden Tag auf den Friedhof. Letzte Woche wollte ich neue Blumen einpflanzen, als ich wie aus dem Nichts deutlich den Duft des Rasierwassers meines Mannes spürte. Das war verbunden mit einem intensiven Gefühl seiner Nähe. Er vermittelte mir telepathisch: ›Du bist nie allein, ich bin immer bei dir!‹ Ich hatte das Gefühl, dass er direkt neben mir stand, mir sogar näher war als zu seinen Lebzeiten. Ich fühlte mich unheimlich getröstet. Dann löste sich der Duft ebenso schnell auf, wie er gekommen war.«
    Hier ein weiteres Beispiel:
    »Hannah starb mit fünf Jahren an Leukämie. In den letzten Wochen ihres Lebens benutzte ich eine bestimmte Pflegecreme, mit der ich sie einrieb. Das mochte sie sehr gerne und linderte ihre Schmerzen. Nach ihrem Tod erschien sie mir zunächst in Träumen. Doch das folgende Erlebnis hüte ich wie ein Himmelsgeschenk.
    Ich saß an meiner Nähmaschine und war in meine Arbeit vertieft, als ich plötzlich ganz intensiv den Geruch von Hannahs Pflegecreme spürte. Das Nähzimmer kam mir vor wie verwandelt, so, als fiele mehr Licht in den kleinen Raum. Ich fühlte ganz deutlich Hannahs Gegenwart. Raum und Zeit schienen sich aufzuheben und wir waren wiedervereint. Einen derartigen Frieden habe ich lange nicht mehr gespürt und Liebe und Wärme durchfluteten mich. Dann waren der Duft und ihre Gegenwart ebenso schnell verschwunden, wie sie eingetreten waren.«
    Gerüche können unsere Stimmung aufhellen. Besonders häufig werden Blumendüfte wahrgenommen und immer gibt es einen direkten Bezug zu einem Verstorbenen.
    »Drei Wochen nach dem Tod meines Mannes saß ich am Schreibtisch und arbeitete. Auf einmal roch es unglaublich intensiv nach Rosen! Der Duft war so stark, als stünde ein Rosenstrauß auf dem Schreibtisch, direkt vor meiner Nase. Ich wusste, das kam von Russell! Ich sah mich im Büro um, aber es standen nirgendwo Rosen. Niemand sonst roch sie – nur ich. Der Duft blieb ziemlich lange in der Luft und ich fühlte einen vollkommenen, tiefen Frieden.
    Russell hatte mir früher zum Geburtstag, zu anderen Anlässen und manchmal auch ohne Grund Rosen ins Büro geschickt. Ich wusste intuitiv, dass er sie mir auch diesmal geschickt hatte, um auf diese Weise seine Liebe zu zeigen.« 32
    Wir alle tragen über Jahre hinweg bestimmte Düfte, die durchaus schon zu Lebzeiten ein Erkennungszeichen sind. In den Nachtodkontakten mit Geruchswahrnehmung ist es für die Hinterbliebenen dadurch einfach, einen Verstorbenen zu identifizieren. Kleidung kann ebenso einen Geruch verströmen wie Seife oder Kosmetika. Geruchsphänomene werden häufig auch von mehreren Personen gleichzeitig wahrgenommen.
    »Unser Sohn Johannes starb mit fünf Jahren völlig unerwartet nach einer Hirnhautentzündung. Mein Mann und ich waren fassungslos, über Monate wie betäubt und wünschten uns von ganzem Herzen ein Zeichen von Johannes. Eines Tages saßen wir beim gemeinsamen Abendbrot und planten unseren Urlaub.
    Keiner dachte in diesem Moment an Johannes, als der ganze Raum plötzlich von einem Apfelduft erfüllt war, den ich immer in Johannes’ Zimmer versprüht hatte. Mein Mann fragte mich erstaunt, ob ich den Duft auch rieche. Ich nickte nur. Wir spürten beide deutlich seine Gegenwart und waren sehr glücklich über dieses Erleben.«
    So mancher wird durch einen Nachtodkontakt davon überzeugt, dass es ein Fortleben nach dem Tod tatsächlich gibt. Besonders Männer sprechen nicht gerne über ihre diesbezüglichen Erlebnisse, weil sie Angst davor haben, was andere über sie sagen oder denken könnten. Nachtodkontakte entziehen sich unserer Verstandeslogik. Wie in dem obigen Fall lösen Geruchsphänomene positive Gefühle aus und überzeugen auch den Ehemann von der Präsenz des Sohnes. Gemeinsam erlebte Nachtodkontakte sind ein besonderes Geschenk, da es keinen Zweifel hinterlässt, dem Verstorbenen wirklich begegnet zu sein.
    Peter und Vivian bemerkten einen Rosenduft im Zimmer ihrer Tochter, die durch einen Autounfall ums Leben gekommen war. Sie hatten deren Tod noch nicht überwunden und bekamen ein deutliches Zeichen ihrer