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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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Energiegeschäft einsteigen. Und Energreen ist die perfekte Plattform: Erfahren, zukunftsorientiert und vielseitig. Ihr Unternehmen besitzt riesige Wachstumspotentiale, wir verfügen über das Kapital für dieses Wachstum. Bedenken Sie nur die Höhe der Summe, die Borgin & Bronx bereit sind, in Ihr Unternehmen zu investieren.«
    Nagamoto brauchte nicht lange zu überlegen.
    »Wir sind sehr gut aufgestellt; auch für schwierige Zeiten. Und Expansion und Wachstum ist nicht unsere primäre Firmenstrategie. Was mich interessiert ist die Frage, was Sie meinem Unternehmen sonst noch zu bieten haben? Was wird mit den Beschäftigten geschehen, wenn Sie erst einmal die Aktienmehrheit halten? Entlassungen natürlich, die altbewährte und billigste Methode, da sich so am schnellsten Erträge erwirtschaften lassen. Nein danke, das widerspricht der Philosophie unseres Hauses.«
    Seine Stimme war einfach zu gewaltig, um ihm frech ins Wort zu fahren. Jessica sammelte sich für eine Sekunde. Er war so abweisend wie ein Panzer. Auf ihre optischen Reize sprang er nicht an und er wollte nicht einmal zuhören. Ehrlich gesagt war sie vollkommen ratlos, welche Strategie sie bei ihm überhaupt anwenden sollte. Klar war nur, dass sie weder das zuckersüße, naive Mäuschen noch den liebeshungrigen Vamp geben brauchte (zwei Rollen, die sie sehr gut beherrschte). Also versuchte sie es mit freundlichen Drohungen.
    »Es herrschen ganz klar noch einige Diskrepanzen zwischen unseren Positionen. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Aktionäre von Energreen die richtige Entscheidung fällen werden – selbst wenn Sie und ich uns heute noch nicht einigen sollten.«
    Nagamoto begann zu lächeln.
    »Ich sehe worauf Sie hinauswollen. Aber ich garantiere Ihnen: Es wird kein Geschäft zwischen uns geben, Miss Reed; ganz gleich von welcher Art. Und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass Ihr Haus keinen nennenswerten Stimmanteil meines Unternehmens in die Finger bekommt«, sagte er und erhob sich.
    »Leider warten noch andere Termine auf mich. Aber bleiben Sie ruhig noch sitzen und genießen Sie die Aussicht. Mrs. Watson wird Sie später nach unten bringen.« Er schüttelte zum Abschied erneut Reeds Hand, dann die von Wittersdraught, der nur in den Boden starrte, um den strengen Blick des anderen Mannes nicht ertragen zu müssen.
     
    Jessica schaute Nagamoto hinterher, ihren Zorn nur mühsam unter Kontrolle haltend. Noch nie hatte sie sich eine derartige Abfuhr eingefangen. Sie war es gewohnt zu bekommen, was sie sich in den Kopf setzte. Das war schon immer so gewesen – und jetzt das! Dafür würde jemand büßen müssen, sie wusste auch schon genau wer.
    »Das ist deine Schuld, Harry! Du hast mich miserabel vorbereitet! Das war Scheiße, absolute Scheiße!« zischte sie ihn an, obwohl sie am liebsten gebrüllt hätte. Immerhin besaß sie noch genug Selbstbeherrschung um nicht in die Luft zu gehen. Sie wollte Harry am liebsten schlagen. Die armselige, zusammengekrümmte Figur, die er jetzt gerade machte, bekräftigte sie in diesem Wunsch nur noch.
    »E-e-e-es tut mir leid«, stotterte er hilflos. »Aber nach allen Informationen die über Nagamoto verfügbaren waren, schien dies die wirkungsvollste Strategie zu sein. Optische Ablenkung plus knallharter Fakten. Aber ich hatte dich gewarnt: Er ist ein harter Brocken. Ich hatte dir gesagt, dass wir heute nicht viel ausrichten werden.«
    Jessica funkelte ihn an, schoss aus dem Sessel, nahm ihre Handtasche, warf sie sich über die Schulter, stolzierte auf ihren hochhackigen Schuhen zum Ausgang. Harry packte das Notebook zusammen, steckte alles feinsäuberlich in den Aktenkoffer und schlich ihr hinterher. Sie atmete einmal tief durch, drehte sich zu ihm um.
    »Okay, vergiss Nagamoto. Er ist nur ein Vorstandsmitglied. Was ist mit den anderen Energreen-Managern? Was sind das für Typen?« fragte sie, von neuer Entschlossenheit erfüllt. Harry schob sich die Brille fester auf die Nase.
    »Hauptsächlich ältere Männer, die meisten verheiratet. Sie wurden nach ihren Fähigkeiten ausgesucht und sind schon lange mit dem Unternehmen verbunden. Kein einziger internationaler Spitzenmanager ist darunter. Der Aufsichtsrat sucht all seine Manager nach strengen Kriterien sehr sorgfältig aus. Da haben schon einige wirklich erfolgreiche Leute versucht unterzukommen, doch selbst Bestnoten konnten die Anteilseigner nicht beeindrucken. Eine richtig eingeschworene kleine Gemeinde, unmöglich von außen

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