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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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neunzig Meter langen und vier Meter dicken Rakete. Sie besaß einen riesigen Delta-Flügel, der knapp hinter dem Cockpit ansetzte und sich allmählich zum Heck hin geschwungen verbreiterte. Auf der Unterseite des Flügels waren die vier Triebwerke eingebaut. Auf spezielle Weise angepasst, wirkten sie wie organisch gewachsen. Die ganze Maschine war in Perlmuttweiß lackiert und nur der riesige Heckflügel in Dunkelblau gehalten, wo das goldene Emblem von Torben-Carrisson-Airways prangte.
    Tom sah zu, wie das Personal die Tankschläuche abkoppelte. Kleine Zugfahrzeuge manövrierten das riesige Flugzeug an die Fluggastbrücke heran .
    Ich kann mich nicht beklagen , dachte er. Ich habe zwei Leichen gesehen, bin in die USA gereist, habe Veyron Swift in Aktion erlebt und durfte zum Schluss noch mit dem schnellsten und schönsten Flugzeug der Welt fliegen. Das ist ein wirkliches Abenteuer; auch wenn ich mit meinem Paten immer noch nicht so richtig warm werde. Ich bin mir nicht sicher, ob er mich leiden kann oder ob er überhaupt Gefühle besitzt.
    Er ging zurück in den Wartebereich des Flugsteigs, wo die Passagiere saßen und darauf warteten, einsteigen zu dürfen. Es waren gerade einmal einhundert Personen, nicht besonders viel. Immerhin konnte die Supersonic 308 Passagiere transportieren. Das der Wartebereich nicht mit Menschen überquoll, schien alle zu überraschen, am allermeisten die TC-Airways-Mitarbeiter. Draußen in der Empfangshalle standen 200 Orchestermitglieder, die sich über die Stornierung ihrer Tickets wunderten. Ein tobender Simon Weller, der hartnäckig bestritt, die Tickets storniert und umgebucht zu haben, versuchte vergeblich telefonisch zum Vorstandsvorsitzenden von TC-Airways durchzukommen. Noch ahnte niemand, was Veyron Swift vor ein paar Stunden angerichtet hatte.
    Tom setzte sich zu Veyron, der in aller Seelenruhe eine Zeitung las.
    »Nicht viel los«, bemerkte Tom spitz. Über Veyrons dünne Lippen zuckte ein flüchtiges Lächeln.
    »Rechts von dir, zwei Reihen weiter vorn«, sagte er, ohne von der Zeitung aufzublicken. Tom schaute in die entsprechende Richtung. Er fand sieben junge Männer, deren Alter er nicht genau einschätzen konnte. Alle lümmelten mehr oder weniger teilnahmslos in ihren Sitzen, die Gesichter leichenblass, die Augen trüb. Einem troff sogar deutlich Speichel aus dem Mund. Sie trugen schlampige Kleidung, falsch verschlossene Hemden, abgetragene Jacken und total unterschiedliche Socken und Schuhpaare, die gar nicht zusammenpassten.
    »Was sind das für Kerle? Vampire vielleicht?«
    »Am helllichten Tag? Gebrauche deinen Verstand, Tom! Nein, die Kerle sind drogensüchtig, eine Punkrockband mit dem drolligen Namen Fiz-Fish-Ass. Sie kamen vor fünf Minuten von der Toilette, wo sie sich mit irgendeinem Zeug vollgedröhnt haben. Zuvor waren sie aufgekratzt und laut, jetzt sind sie wie ausgewechselt. Ich frage mich, wie sie die Drogen bis hierher schmuggeln konnten? Wo hatten sie die versteckt? Sie haben kein Handgepäck und die Drogenhunde bei der Eingangskontrolle haben nicht angeschlagen. Sehr wahrscheinlich ist es ein vollkommen neuer Stoff«, schlussfolgerte Veyron. Tom schmunzelte.
    »Ich dachte, Sie interessieren sich nicht für Kriminalistik?«  Veyron blätterte die Zeitung um.
    »Nein, aber für Drogen und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Verstand. Arme Teufel, diese sieben. John Fizzler und Ira Fisher, die beiden Bandgründer, der eine Leadsänger, der andere Gitarrist. Beide noch keine dreißig und schon mit eineinhalb Beinen im Grab. Furchtbare Musiker, die nur Misstöne hervorbringen. Zurzeit jedoch recht populär; weil sie anders sind als der ganze Industrie-Pop, der in den Radiostationen rauf und runter gespielt wird. Jetzt sieh nach hinten, die letzte Reihe ganz außen, weit weg von den anderen Passagieren.«
    Tom drehte sich um und versuchte ganz beiläufig zu kucken. Dort saßen eine junge Frau und ein junger Mann nebeneinander. Nun nicht direkt. Ein kleiner Aktenkoffer stand zwischen ihnen. Der Mann arbeitete pausenlos auf einem kleinen Notebook, die Frau zog gerade ihren Lippenstift nach. Sie war eine Schönheit, langes blondes Haar und ein Körper, dessen Anblick Verzückung auslöste. Tom starrte sie an, er konnte gar nicht anders. Sie entdeckte ihn, erwiderte seinen Blick mit einem kurzen, geschäftlichen Lächeln. Verlegen wandte sich Tom rasch in eine andere Richtung.
    »Wer ist sie? Sie könnte ein Model sein, so wie sie aussieht«, flüsterte er

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