Viel Laerm um Stratfield
unser alter Butler", sagte Devon amüsiert. „Der arme Kerl konnte kaum das Silber polieren, ohne dass Chloe ihm an den Beinen hing."
„Emma möchte, dass du dich mit einem deiner glühendsten Verehrer im Garten triffst", verkündete Grayson sanft.
Chloe richtete sich im Bett auf. „Nein. Ganz entschieden nein. Keine Verehrer."
„Er ist ein alter Freund der Familie", sprach ihr ältester Bruder weiter. „Ja, wir wissen, dass du deinem geliebten Geist von Stratfield den Vorzug gibst, aber dieser Mann ..."
„Er ist alt", widersprach Chloe. „Ihr wollt, dass ich ein Fossil heirate. Er ist wirklich alt."
Drake grinste. „Uralt."
„Eigentlich ist er schon beinahe wie eine dieser ägyptischen Mumien", meinte Devon mit einem vielsagenden Grinsen. „Er hat all seine lebenswichtigen Organe in Einmachgläsern mitgebracht."
Mit gerunzelter Stirn musterte Chloe ihre vier betont unschuldig dreinblickenden Brüder. „Welche Farbe haben seine Augen?"
Heath zuckte mit den breiten Schultern. „Es war schwer, das hinter den dicken Brillengläsern zu erkennen."
„Wenigstens hat er noch alle Zähne", meinte Grayson.
Drake nickte. „In der Tat. Er beschwerte sich darüber, wie teuer es war, sie anfertigen zu lassen."
„Ist Chloe schon bereit, nach unten zu kommen?", rief Jane aus der Tür. Offensichtlich wusste sie nichts über die Unterhaltung, die gerade im Raum stattfand.
Chloe schwang sich aus dem Bett. „Würdest du mir bitte packen helfen, Jane? Ich brenne durch. Ich werde dir meine neue Adresse schicken, sobald ich eine habe. Falls Dominic sich die Mühe macht, mich zu suchen, werde ich eine angemessene Zeit darauf warten, dass er mich zurückholt."
Jane rauschte in das Zimmer. Sie schien von den vier Männern, die sie angrinsten und von denen einer ihr Ehemann war, nicht im Geringsten eingeschüchtert zu sein. „Wovon redet sie? Habe ich irgendetwas verpasst?"
„Der ältliche Verehrer im Garten", erwiderte Drake, während er verzweifelt versuchte, ernst zu bleiben.
„Welcher ältliche Verehrer?", fragte Jane verwirrt.
„Der, dem ich auf die Gartenbank geholfen habe." Grayson zwinkerte ihr zu. „Der, dessen Hand gezittert hat, als er den Ehevertrag unterschrieb."
Jane starrte ihn irritiert an. „Ach, der - oh, Grayson, werde doch endlich erwachsen." Sie nahm Chloes Hand. „Erinnerst du dich an das, was in Brighton passiert ist?"
„Als mein abscheulicher Bruder Grayson dich hereinlegte, indem er dich im Glauben ließ, dass er dich zu seiner Mätresse machen wollte? Ja, ich erinnere mich. Ich glaube, es war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde."
„Und ich hatte zu dem Zeitpunkt nur eine wahre Freundin, eine Frau, die den Mut hatte, den Zorn ihrer Familie zu riskieren, indem sie mir die Wahrheit sagte."
Chloe seufzte.
„Ja", fuhr Jane fort, „das warst du, und jetzt werde ich dir im Gegenzug auch einen Gefallen erweisen - im Garten wartet kein ältlicher Verehrer auf dich. Es ist dein Dominic."
„Dominic? Im Garten?" Chloe rannte ans Fenster und schob die schweren Damastvorhänge zur Seite. „Ich kann ihn nirgends sehen. Ist er noch in einem Stück?" Panisch wandte sie sich zu ihren Brüdern um. „Was habt ihr ihm angetan?"
Heath erhob sich von seinem Stuhl. „Sagen wir einfach, dass er dieser Familie nie wieder Schwierigkeiten bereiten wird."
„Wir haben mit dir ja schon alle Hände voll zu tun", verkündete Grayson unverblümt.
Chloe lächelte glücklich. Ihr Dominic war hier, unten im Garten. Ihr war zugleich nach Lachen und nach Weinen zumute. „Ach, sieh nur, wie ein Esel das andere Langohr schilt!" Während sie noch einen prüfenden Blick in den Spiegel warf, beugte sie sich schon herunter, um in ihre Schuhe zu schlüpfen. Sie war zu glücklich, um sich Sorgen darüber zu machen, was die anderen von ihr dachten, und zu versessen darauf, Dominic zu finden, um ihnen ihres albernen Scherzes wegen lange böse zu sein. Sie wären nicht ihre Brüder gewesen, wenn sie sie nicht geneckt hätten. Der arme Dominic. Jetzt hatte er einen Vorgeschmack auf die Foltermethoden bekommen, die sie jahrelang erlitten - und auch praktiziert hatte.
Sie blieb an der Tür stehen und umarmte Jane impulsiv. „Einen Augenblick. Hatte einer von euch nicht einen Ehevertrag erwähnt?"
„Ich weiß nicht", erwiderte Heath. „Haben wir das?"
„Geh einfach", drängte Jane sie.
Devon rief Chloe noch etwas nach, als sie das Zimmer verließ. „Immerhin ist es uns nicht gelungen, ihn
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