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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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unendlich viel und liebte sie so sehr.
    „Niemals hätte ich Chloe in Gefahr gebracht. Ich hatte nicht die Absicht, sie in meine Pläne zu verwickeln. Aber als ich sie kennengelernt habe ... " Er zuckte hilflos mit den Schultern und glaubte, ein belustigtes und mitfühlendes Funkeln in Heaths Augen zu entdecken. Wie konnte er nur erklären, dass es ihm von Anfang an unmöglich gewesen war, Chloe zu widerstehen? In jenen frühen Tagen seiner Genesung war er in seinem Handeln nur den primitivsten Überlebens- und Racheinstinkten gefolgt, fast wie ein Tier. Wenn er Chloe nicht getroffen hätte, hätte er sich vielleicht nie von seinem Schmerz und seiner Wut erholt. Er durfte nicht zulassen, dass sie für ihre Rolle bei seiner Erlösung bestraft wurde.
    „Ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber ich bin bereit, die gesamte Verantwortung dafür zu übernehmen. Chloe hat nichts Falsches getan."
    Grayson schnaubte. „Und Schneeflocken schmelzen nicht in der Sonne. Hören Sie zu, Stratfield, Chloe wurde nach Chistlebury geschickt, um dort zu lernen, sich zu benehmen. Verglichen mit dem Skandal, in den Sie beide verwickelt sind, wirkt ihr ursprünglicher Fehltritt - dieser Kuss hinter der Kutsche - geradezu lächerlich unschuldig."
    „Dann war es vielleicht von Anfang an übertrieben, sie ins Exil zu schicken", wandte Heath nachdenklich ein.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Graysons Frau Jane, die Marchioness of Sedgecroft, trat ein paar Schritte in den Raum hinein. Ihr honigblondes Haar war kunstvoll aufgesteckt und umrahmte ihr Gesicht in weichen Wellen. „Ist das eine geschlossene Gesellschaft oder darf jeder mitmachen?"
    „Komm doch herein, Jane", sagte Heath und erhob sich zugleich mit Grayson, um sie zu begrüßen.
    Sie schenkte Dominic ein warmes Lächeln. Es schien beinahe so, als habe sie Verständnis für seine Situation. „Seid alle gewarnt. Ich bin auf Chloes Seite."
    „Ohne alle Fakten zu kennen?", forderte ihr Ehemann sie heraus.
    „Ganz genau", erwiderte Jane, die von seinen strengen Worten unbeeindruckt blieb. „Ich unterstütze sie schon aus Prinzip." Sie blickte den gut aussehenden Marquess mit einem gespielten Stirnrunzeln an. „Und ebenso sehr auch wegen meiner vergangenen Erfahrungen mit den hinterhältigen Methoden des ältesten Mitglieds dieser Familie. Damit bist du gemeint, Grayson."
    „Mein geliebter Advokat des Teufels", sagte Grayson und schenkte ihr einen Blick voller Herzlichkeit und Bewunderung.
    „Irgendjemand muss ja ein wenig Sinn für Gerechtigkeit in diese Familie bringen", erklärte Jane.
    „Ich bin stets gerecht", widersprach Heath lachend.
    Emma blickte zu ihm hinüber. „In der Liebe ebenso wie im Krieg?"
    „Ich glaube nicht, dass Heath je verliebt war", verkündete Grayson beiläufig. „Oder, Heath?"
    Heath lächelte geheimnisvoll in die Runde. „Meine Privatangelegenheiten oder mein Mangel an Privatangelegenheiten stehen hier nicht zur Debatte. Nimm dir doch einen Stuhl, Dominic. Es hat keinen Sinn, so zu tun, als wollten wir dir körperlichen Schaden zufügen."
    „Warum nicht?", fragte Grayson düster.
    Jane ging zum Schreibtisch ihres Mannes hinüber. „Weil er Chloe liebt und weil sie ihn liebt und weil ich vermute, dass ihre Beziehung zueinander bereits außerhalb deiner Kontrolle liegt." Ihre Stimme war sanft und mehr als nur ein wenig verständnisvoll. „Habe ich recht, Lord Stratfield?"
    Er lächelte sie an. „Lady Sedgecroft, Sie haben mir ins Herz geblickt."
    Grayson zog eine Grimasse. „Nun, Sie haben verdammt noch mal Glück, dass ich es Ihnen nicht entfernt habe. Setzen Sie sich an den Schreibtisch, Stratfield, und nehmen Sie sich etwas zu trinken. Mein Sekretär wird in einer Stunde mit dem Vertrag hier sein. Heath möchte mit Ihnen unter vier Augen einiges zu Sir Edgar besprechen."
    Dominic fühlte sich unendlich erleichtert. Und natürlich wollte er sich nicht setzen. Er wollte Chloe sehen und sie in sein Stadthaus holen. Es war zwar sehr viel kleiner und weniger beeindruckend als das Londoner Haus des Marquess, dafür aber sehr viel persönlicher und für das, was er im Sinn hatte, viel besser geeignet. Zwar machte er sich nicht mehr ganz so viele Sorgen um sie, dennoch war er immer noch unruhig. Er wünschte sich, Chloe stets in Sichtweite zu wissen. Einige der Ängste, die er entwickelt hatte, würden ihn vermutlich den Rest seines Lebens begleiten.
    Seine Erfahrungen hatten ihn ohne Zweifel zu einem neuen Menschen gemacht, und

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