Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
Vom Netzwerk:
kann es einfach nicht glauben, Dominic."
    Er strich Spinnweben aus ihrem Haar, nahm ihre Hand und umschloss sie schützend mit seinen großen Fingern. Sie war so gefasst, dass er sich Sorgen machte. Er hätte ihr die Wahrheit gerne erspart, wenn das möglich gewesen wäre. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie entsetzt und verwirrt er selbst gewesen war, daran, wie das Gefühl, verraten worden zu sein, ihn schlicht überwältigt hatte.
    „Großer Gott", murmelte sie nach langem Schweigen.
    „Was ist?"
    „Ich wurde nach Chistlebury geschickt, um nach meiner Verfehlung eine Lektion zu lernen. Ich glaube kaum, dass meine Brüder zu meiner Besserung an so etwas gedacht hatten."
    Er lachte tief. „Also glauben Sie, das hier würde nicht als gesellschaftlicher Besuch durchgehen?"
    „Eine junge Dame darf einem Mann nie einen Besuch abstatten, vor allem nicht abends", erwiderte Chloe. „Wenn meine Schwester Emma das sehen könnte ... " Sie verstummte mit einem erschrockenen Geräusch, als ein großes, pelziges Etwas ihre Beine streifte. „Sagen Sie ... das ist keine Ratte, oder?"
    Dominic lachte wieder. Er war beeindruckt, dass sie nicht geschrien hatte, dass sie ihm nicht mehr Fragen über ihren Bruder stellte. „Das ist mein Hund, dessen Manieren ebenso wie die seines Herrn sehr zu wünschen übrig lassen."
    „Ein Hund? Hier unten bei Ihnen?"
    „Das war nicht meine Entscheidung, Chloe. Ares gefiel die Gesellschaft dort oben nicht, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass Sir Edgar ihn für eine gefährliche Bestie hält und gedroht hat, ihn zu erschießen."
    Ängstlich starrte Chloe auf das muskulöse Tier herunter. „Ist er eine gefährliche Bestie?"
    Er grinste sie an. „Nur wenn es nötig ist. Im Augenblick könnten wir ihn, glaube ich, eher als Anstandsdame bezeichnen."
    „Anstandsdame? Koch trifft es wohl eher. Er sieht aus, als beabsichtige er mich als seine nächste Mahlzeit zu verspeisen."
    „Nun, ich muss sagen, dass ich ihm keinen Vorwurf machen kann. Sie sind das Appetitlichste, was wir beide seit sehr langer Zeit gesehen haben."
    „Das ist ... Unsinn, Stratfield."
    „Was machen Sie in diesem Haus?", fragte er. Seine Stimme klang plötzlich todernst. „Ich dachte, ich hätte Sie für alle Zeiten abgeschreckt. Oder zumindest, dass Sie klug genug wären, um meine Warnung ernst zu nehmen."
    „Sie haben mich nur davor gewarnt, im Wald spazieren zu gehen."
    „Und jetzt wissen Sie es besser. Edgar ist ein kaltherziger Killer, Chloe."
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich muss zugeben, dass ich das alles nicht ganz verstehe. Wie ist es Ihnen nur gelungen zu überleben? Wie konnten Sie Ihr eigenes Begräbnis arrangieren, ohne dass jemand Ihnen dabei geholfen hat?"
    „Ich habe einen wahren Freund. Durch Gottes Gnade hat er mir, einen Tag bevor ich starb, einen unangekündigten Besuch abgestattet. Ich hoffe, ich kann Sie bald mit ihm bekannt machen."
    Über ihnen begann eine Glocke zu läuten. „Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?"
    „Das ist Tante Gwendolyn", erwiderte Chloe nach einer langen Pause. „Sie versucht, einen gewissen lästigen Geist zu bannen."
    Er grinste von einem Ohr bis zum anderen. „Was habe ich ihr nur getan?"
    „Sie ist davon überzeugt, dass Sie meine Cousine Pamela im Schlaf verführen werden."
    „Welche Cousine?"
    „Hören Sie auf, so zu grinsen, Sie Dämon. Nach dem, was Sie mir letzte Nacht im Schlaf angetan haben, sollte ich eigentlich selbst dafür sorgen, dass Sie wieder zurück in Ihr Grab gehen."
    Er lachte, bevor er sie die Treppe hinauf zu dem alten Gang hinter der Wand führte. „Wenn Sie geschlafen haben, können Sie ja nicht wissen, was ich getan habe. Immer mal angenommen, ich hätte überhaupt etwas getan. Vielleicht haben Sie nur von mir geträumt, Chloe."
    „Vielleicht hatte ich einen Albtraum, meinen Sie."
    Er räusperte sich. Wie weit hätte sie ihn gehen lassen? Er entschied, dass es gut war, dass die Schatten seinen hungrigen Blick vor ihr verbargen. Sein Verlangen nach ihr war beängstigend. „Sind wir schamlos gewesen?"
    „Sie waren es, Sie - Inkubus."
    „Und Sie arme schlafende Maid waren hilflos, während ich mich mit Ihnen vergnügte?"
    „So ähnlich, Stratfield. Wagen Sie es nicht, mich nach mehr Details zu fragen."
    Beim erneuten Glockengeläut wurde er wieder ernst. „Hat Edgar irgendeine Vorstellung davon, was Ihre Tante da macht?"
    „Ich hoffe nicht."
    „Dann halten Sie sie in Gottes Namen auf. Ich glaube nicht, dass er je

Weitere Kostenlose Bücher