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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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eine Legionsuniform, aber du siehst aus wie ein Zivilist und redest auch wie einer. Vielleicht solltest du dich Richtung Fußboden bewegen und ein paar Liegestütze für mich machen - sagen wir: so um die Hundert für den Anfang. Das dürfte dir zu einem langfristigen Blickwinkel verhelfen. Und wir werden sehen, ob du noch immer lächelst, wenn du fertig bist. Na los!«
    »Jawohl, Frau Hauptfeldwebel«, antwortete Mahatma, der auch nicht aufhörte zu lächeln, als er sich auf Hände und Knie begab. »Möchten Sie, dass ich exakt hundert mache, oder reicht eine Annäherung?«
    »Ich sagte hundert, und das meinte ich auch«, versetzte Brandy. »Ich will, dass du deinen Rücken schön gerade hältst, Frischling. Und wenn du deinen fetten Zivilistenarsch in die Luft streckst, trete ich rein, das versprech' ich dir. Hast du das kapiert?«
    Mahatma blickte zu ihr auf. »Ja, Frau Hauptfeldwebel. Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Möglichkeit geben, mich körperlich zu ertüchtigen.«
    »Leg los!«, brüllte Brandy. Allmählich wurde sie wirklich so wütend, wie sie sich die ganze Zeit benahm. Mahatma begann mit den Liegestützen, sehr langsam und gelassen, ohne aufzusehen und ohne den Rumpf zu beugen. Aus den Reihen der Rekruten wurde fröhliches Lachen laut. Brandy funkelte sie zornig an. »Ihr findet das also spaßig, was? Okay, ihr alle: einhundert Liegestütze! Sofort!«
    Die Rekruten begaben sich auf den Boden und begannen, ihre Liegestütze auszuführen. Die meisten von ihnen waren nicht annähernd so gelassen wie der unerschütterliche Mahatma. Das war gut - sie würden bessere Opfer abgeben als er. Endlich versprach der Morgen, so zu verlaufen, wie sie es eigentlich geplant hatte. »Haltet eure Rücken gerade!«, brüllte sie, ohne sich auf jemand Speziellen zu beziehen, und hielt nach einem Rekruten Ausschau, an dem sie ein Exempel statuieren könnte.
    »Entschuldigen Sie, Frau Hauptfeldwebel, was sollen wir jetzt machen?«
    Brandy erkannte die Sprachmelodie des Translators im selben Moment wieder, als sie sich umwandte und die drei Gambolts vor sich stehen sah. Sie runzelte die Stirn. »Liegestütze«, sagte sie. »Hundert Liegestütze. Der Befehl galt auch für euch.«
    »Ja, Frau Hauptfeldwebel«, antwortete Rüpel.
    »Wir haben hundert Liegestütze gemacht. Was sollen wir tun, während die Menschen ihre beenden?«
    »Ihr habt schon hundert gemacht? Das ist unmöglich«, entgegnete Brandy. Sie blickte auf die Uhr; seit sie dem Rekrutentrupp befohlen hatte, mit der Übung zu beginnen, waren weniger als zwei Minuten vergangen. Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich.
    »Ihr macht sie bestimmt falsch. Zeigt mir, wie ihr Liegestütze macht.«
    »Ja, Frau Hauptfeldwebel«, antworteten alle drei Gambolts im Chor und begannen, synchron Liegestütze zu machen - etwa zwei Stück pro Sekunde, mit durchgedrückten Rücken, voll ausgestreckten Armen, und ihre Brustkästen berührten bei jeder einzelnen Abwärtsbewegung leicht den Boden, ohne dort zu verweilen ... Brandy sah fasziniert zu, wie die drei Gambolts mühelos weitere einhundert Liegestütze absolvierten. Sie gerieten nicht einmal außer Atem. Hinter ihnen quälten sich die menschlichen Rekruten durch die Übung; die meisten von ihnen hatten kaum die Hälfte ihres befohlenen Pensums absolviert. Aus Erfahrung wusste Brandy, dass nur die wenigsten Rekruten dazu imstande wären, die Zwangsübung zu Ende zu bringen.
    Ihr Blick wanderte zu Mahatma, der noch immer seine Liegestütze machte, sehr langsam und gelassen, als ob er sich für nichts anderes in der Welt interessierte. Auch er war nicht außer Atem. Da beschloss Brandy, dass dies der verrückteste Rekrutentrupp war, den sie je gesehen hatte.
    Wenigstens werden die Gambolts keine Schwierigkeiten bereiten, dachte sie. Mit ihnen als Vorbild entwickelt sich der Rest vielleicht sogar noch schneller als gewöhnlich.
    Erst einige Zeit später sollte sie begreifen, dass die Gambolts doch nicht die Vorbildfunktion ausüben könnten, die sie sich erhofft hatte.
     
    »Lebendiges Huhn?« Escrima rümpfte angewidert die Nase. »Klar, wird bisschen was kosten, aber ich kann besorgen. Weshalb sollte ich überhaupt beschaffen so was? In unserer Einheit gibt es keinen Menschen - mich mitgezählt -, der den Unterschied zwischen einem Klono-Vogel-Schnitzel und dem Zeug herausschmecken kann, von dem man erst muss die Federn rupfen. Ich sogar Klono-Vogel mit Knochen bekommen kann, wenn jeweiliges Kochrezept es verlangt. Also, warum soll

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