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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Mutter. »Jetzt bewegen Sie schon Ihren Hintern, Süßer, das geht alles von Ihren drei Minuten ab. So sehr ich's genießen würde, den General absichtlich warten zu lassen, mache ich mir doch ein wenig Sorgen, wie er wohl reagieren würde, wenn er herausfände, dass ich seine Zeit verschwende.« Sie unterbrach die Verbindung.
    »General Blitzkrieg«, sagte Narrisch und blickte Beeker an. »Er hat sich natürlich einen reizenden Zeitpunkt für seinen Anruf ausgesucht.«
    »Ja, Sir«, stimmte Beeker zu. Er musterte seinen Dienstherrn kritisch. »Sie haben genug Zeit, sich das Haar zu kämmen, bevor Sie mit ihm sprechen. Es sähe dem General überaus ähnlich, wenn er die ersten fünf Minuten eines transstellaren Holofon Gesprächs damit vergeudete, Sie für Ihr äußeres Erscheinungsbild zu maßregeln.«
    Narrisch zog eine Grimasse. »Hätte ich doch nur genug Zeit, die Uniform zu wechseln, aber eigentlich glaube ich nicht, dass es einen Unterschied machen würde. Na, hoffentlich sind die Neuigkeiten diesmal nicht allzu schlecht.«
    »Sir, ich bezweifle sehr, dass selbst General Blitzkrieg unsere momentane Situation wesentlich verschlimmern könnte«, meinte Beeker. Er schwieg kurz, dann fügte er nüchtern hinzu: »Böte sich ihm allerdings eine Chance, unsere Lage zu verschlimmern, so würde er sie gewiss überaus bereitwillig nutzen.«
     
    General Blitzkrieg lächelte. Es war kein freundliches Lächeln, doch versuchte Narrisch diese Tatsache zu ignorieren und sich ganz auf die Worte seines Vorgesetzten zu konzentrieren.
    »Hauptmann, ich muss gestehen, dass wir in der Vergangenheit die Ereignisse meist nicht aus dem gleichen Blickwinkel gesehen haben, aber nun scheinen Sie jemanden von dem Image überzeugt zu haben, das sie Ihrer Einheit verschaffen wollen. Man hat Ihre Kompanie für einen Einsatz angefordert, auf dessen Ausführung die Legion mit Recht stolz sein könnte - vorausgesetzt natürlich, Ihre Leute sind der Sache gewachsen. Ich würde Ihre Kompanie nur ungern einsetzen, wenn sie nicht halten könnte, was sie verspricht, verstehen Sie?«
    »Freut mich, das zu hören, Sir«, erwiderte Narrisch vorsichtig. Er stand in Habachtstellung und betrachtete unbewegt die holographische Projektion am Ende des Raums. Blitzkrieg sah und beurteilte jede seiner Bewegungen - ebenso, wie er jede Regung des Generals sah und gewichtete.
    Narrisch musste sich also anstrengen, dass seine Gefühle sich nicht im Mienenspiel verrieten - kein einfaches Unterfangen, wenn man es mit jemandem wie dem General zu tun hatte, der seine Gesprächspartner mühelos in Rage versetzte, ob er es darauf anlegte oder nicht.
    »Ich habe vollstes Vertrauen zu meinen Leuten«, fuhr Narrisch fort. »Worum geht es denn, Sir?«
    Der General lächelte noch immer beharrlich. »Um einen Planeten, der erst vor kurzem einen Bürgerkrieg überstanden hat. Nun, um genau zu sein, die Föderation musste letztlich eingreifen, damit die Situation nicht außer Kontrolle geriet. An dieser Intervention war die Legion ebenfalls beteiligt, wie ich mit Stolz berichten kann. Der Planet hat mittlerweile eine neue Regierung, die bereits begonnen hat, die begangenen Fehler und ihre Folgen zu bereinigen. Natürlich gibt es Gruppierungen, die mit dem neuen System nicht sonderlich glücklich sind, und daher musste die Föderation mit Truppen aushelfen, um die Lage auf Dauer zu stabilisieren. Die Friedenstruppen der Regulären Streitkräfte stehen nun kurz vor ihrer Ablösung, und wir haben Botschafter Gottesmann überzeugen können, eine Legionseinheit als Ersatz zu akzeptieren. Das hat nicht wenig politisches Geschick erfordert, glauben Sie mir, doch als der Botschafter erfuhr, dass die Legion zur Verfügung stünde, fragte er an, ob wir ihm nicht Ihre Einheit schicken könnten.«
    »Das klingt, als hätten Sie einen echten Coup gelandet, Sir«, sagte Narrisch. »Wie heißt der Planet, wenn Sie mir die Frage gestatten?«
    »Er trägt einen albernen Namen, lassen Sie mich kurz nachsehen ...« Der General runzelte die Stirn, beugte sich vor und gab einen Befehl in einen Computer, der außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera stehen musste. »Landohr. Sie nennen ihre Welt Landohr.«
    Narrisch dachte einen Moment lang nach. »Ich habe den Namen noch nie gehört, Sir - was natürlich nichts heißen will. Sie sagen, man habe ausdrücklich meine Kompanie angefordert?«
    »Genau, Hauptmann«, antwortete der General.
    Das raubtierhafte Lächeln kehrte wieder auf sein Gesicht

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