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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verstehen gegeben, dass er an den Spieltischen des >Drei Zweien< nicht mehr willkommen sei. Kein Kasino mag Systemspieler, vor allem dann nicht, wenn der jeweilige Spieler mit seinem System auch noch Erfolg hat.
    Was nun?, fragte er sich. Es war bereits spät was auf Loreley allerdings nicht viel bedeutete, da die Kasinos und Kneipen rund um die Uhr geöffnet hatten, immer bereit, das Geld eines jeden Dummkopfs zu verschlingen, sobald er sich an den Spieltisch setzte. Tüftler indes musste auf die Uhrzeit achten, denn in weniger als vier Stunden begann sein Dienst im >Fette Chance<. Bis dahin sollte er besser noch ein wenig schlafen, wenn er nicht auf seinem Posten einnicken und daraufhin von Schokoladen-Harry angebrüllt werden wollte (allerdings würde ihm die Schimpfkanonade des Feldwebels nicht sonderlich viel ausmachen).
    Er seufzte und blickte die Straße hinab, die zum >Fette Chance< führte, doch dann schüttelte er den Kopf. In dieser Nacht hatte er eine Glückssträhne selbst wenn man mit System spielte, brauchte man Glück, um einen großen Gewinn zu erzielen. Den ganzen Abend über hatte er gut gewürfelt. Es wäre eine Schande, nun aufzuhören, wo doch offenbar alles so gut für ihn lief.
    Er schlug die entgegengesetzte Richtung zum >Fette Chance< ein und hielt nach einem anderen Kasino Ausschau. Ehe er sich's versah, befand er sich in einer unbekannten Umgebung; die Beleuchtung glomm hier trüber, und er traf auch weniger Passanten an als in den Straßen, die er normalerweise benutzte. Zu spät kam ihm der Gedanke, dass die Gegend zudem auch gefährlicher sein könnte ...
    In diesem Augenblick sah er in einer nahegelegenen Gasse einen großen, dunklen Schatten, und eine raue Stimme sagte: »Du hast gerade den falschen Teil der Station betreten, Freundchen.«
    »Wer da?«, fragte Tüftler, dem plötzlich bewusst wurde, dass er in diesem Straßenabschnitt mit dem Fremden völlig allein war.
    »Ich bin nicht so blöd, dir das zu verraten«, antwortete der Fremde in überraschend vernünftigem Tonfall. Im trüben Licht vermochte Tüftler zu erkennen, dass der Unbekannte Arbeitskleidung trug. Die kräftigen Muskeln des Mannes verrieten, dass er schwere körperliche Arbeit gewohnt war. Zudem war er sehr groß. Der Fremde trat näher. »Je weniger du von mir weißt, desto weniger kannst du hinterher verraten. Er streckte eine riesige Pranke vor. »Gib mir einfach dein Geld, und schon hast du die Sache hinter dir.«
    »Nie im Leben«, entgegnete Tüftler, drehte sich blitzschnell um und rannte los. Er erinnerte sich, an der letzten Straßenecke eine offene Schänke gesehen zu haben; dorthin würde er fliehen, um im >Fette Chance< anzurufen und Verstärkung anzufordern.
    Er hatte kaum zwei Schritte zurückgelegt, als ihn jemand von der Seite rammte und rücklings zu Boden warf. Der Angreifer stürzte sich auf ihn und presste ihm jäh die Luft aus den Lungen; in der Hand des Mannes blitzte eine Klinge auf, was Tüftler vollkommen davon überzeugte, sich lieber nicht zu wehren. »Warum so eilig, Bürschchen?«, knurrte ihm der Angreifer ins Ohr. »Wir hatten unser Schwätzchen mir dir doch noch gar nicht beendet.«
    Der Kerl mit den kräftigen Muskeln schritt zu Tüftler und ging neben ihm in die Hocke. »Du hättest mir wirklich einfach das Geld geben sollen.«
    Seine Stimme klang aufrichtig traurig. »Jetzt hast du dir meinen Kumpel auf den Hals gehetzt, und der ist wesentlich niederträchtiger als ich.«
    »So kannst du nicht reden, Chuckie«, sagte der zweite Mann. »Nachher glaubt das Bürschchen noch, dass wir Typen wie den hier in der Gegend nicht mögen. Dabei mögen wir sie doch sehr.«
    »Jedenfalls, solange sie nicht mit ihrem Geld knausern«, sagte Chuckie. »Okay, Tourie, mein Freund erlaubt dir jetzt, dein Geld rauszuholen, damit du's ihm geben kannst, und dann werden wir drei getrennter Wege gehen. Mach besser keine brenzligen Bewegungen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du scharf darauf bist zu erfahren, was er mit dieser Vibrationsklinge besonders gern anstellt.«
    Der zweite Mann setzte sich auf; Tüftler vermochte zwar nun wieder den Oberkörper und die Arme zu bewegen, doch hinderte ihn das Gewicht des Mannes weiterhin daran, die Beine zu bewegen.
    Die Klinge schwebte über seinem ungeschützten Bauch. »Du hast gehört, was Chuckie gesagt hat«, sagte der Angreifer. »Gib uns das Geld, und niemandem passiert was.«
    Tüftler hatte in dieser Nacht viel Geld gewonnen - beinahe genug,

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