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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zurück. »Ich muss gestehen, dass mich das überrascht hat - Sie haben schließlich nicht immer meinem Bild eines vorbildlichen Offiziers entsprochen, das wissen Sie. Offenbar verstehen Sie sich jedoch ausgezeichnet darauf, die Medien zu positiven Berichterstattungen zu bewegen. Anscheinend zahlt sich das nun aus. Alles in allem muss ich gestehen, dass Sie der Legion damit nicht so sehr geschadet haben, wie es hätte der Fall sein können. Deshalb haben wir beschlossen, dass es für Sie Zeit ist, Ihre Bewachungsmission auf Loreley abzuschließen und sich für die Verlegung nach Landohr bereitzumachen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Narrisch. Nach kurzer Sprechpause fuhr er fort: »Ähem, wie Sie sicherlich wissen, Sir, hält meine Kompanie die Aktienmehrheit am Fette-Chance-Kasino. Daraus erwachsen uns gewisse vertragliche Pflichten, und natürlich ist uns zudem sehr daran gelegen, dass die Sicherheit des Kasinos auch nach unserer Verlegung gewährleistet bleibt. Wir brauchen genügend Zeit, um einen gebührenden Ersatz für das Sicherheitspersonal zu finden, bevor wir Loreley verlassen können.«
    Das Lächeln des Generals schwand dahin.
    »Hauptmann, das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, mir Vorträge in Kasernenstubenrecht zu halten. Ein ganzer Planet bittet darum, dass Ihre Kompanie die Bewohner beschützen soll, und Sie sorgen sich nur um Ihre Brieftasche. Das entspricht nicht dem Verhaltensprotokoll unserer Legion, und der Henker soll mich holen, wenn ich mich für Ihre eigennützigen Interessen einsetze.«
    Narrisch behauptete seinen Standpunkt. »Sir, wenn ich mit Ihrer Erlaubnis darauf hinweisen dürfte, dass die Sicherheit auf Loreley wesentlich mehr Leute betrifft als nur meine Kompanie. Einige tausend Touristen treffen täglich auf dieser Station ein und bleiben durchschnittlich fünf Tage hier; im Schnitt geben sie im Verlauf ihres Aufenthaltes dreitausend Dollar pro Kopf aus, für Hotels, Essen, Geschenke, Unterhaltung und Glücksspiel. Ganze Familien kommen hierher - inklusive der Kinder -, und diese Leute erwarten eine sichere Umgebung. Einige von ihnen sind im Ruhestand, doch viele sind normale, berufstätige Leute, die ihr Geld gespart haben, um sich diesen Traumurlaub leisten zu können. Diese Leute trifft ein Zusammenbruch der Kasinosicherheit härter als meine Brieftasche, denn, aus ihrer Sicht betrachtet, haben sie viel mehr zu verlieren.«
    »Welch edle Gesinnung«, entgegnete Blitzkrieg. »Zumindest wäre sie edel, wenn nicht sie nicht ausgerechnet von Ihnen stammte. Wenn Sie eine solche Haltung an den Tag legen, beschleicht mich gleich der Verdacht, dass Sie mir Ihre Uneigennützigkeit bloß vorgaukeln, um Ihre eigenen Interessen zu wahren. Offen gesagt, Hauptmann, ist Teamgeist nicht gerade Ihre Stärke.«
    »Da muss ich Ihnen widersprechen, Sir«, hielt Narrisch recht empört entgegen. »Ich behandle meine Leute nicht nur wie Mitglieder eins Teams, sondern wie Familienangehörige. Glauben Sie mir, diese Legionäre besitzen eine sehr niedrige Toleranzgrenze, was Scheinheiligkeit angeht; sie würden es sofort spüren, wenn ich dieses Dogma hochhielte, ohne es auch ernst zu meinen.«
    »Vielleicht«, erwiderte General Blitzkrieg, den Narrischs Leidenschaftlichkeit kurzzeitig aus der Fassung brachte. Doch erlangte er rasch seine Selbstsicherheit zurück; er beugte sich vor und zeigte mit dem Finger auf die Übertragungskamera und somit zugleich auf den Mann, der am anderen Ende des Holofons zusah. »Aber die Legion kann es nicht dulden, dass ein Offizier Bedingungen stellt, bevor er einen Befehl annimmt. Wenn Sie den Einsatz ablehnen, dann können Sie sich schon jetzt darauf gefasst machen, Ihre Entscheidung vor dem Kriegsgericht zu rechtfertigen. Und ich versichere Ihnen, Hauptmann, dass Ihnen all Ihre Schlagzeilen nicht das Geringste nutzen werden, wenn es zu einer Anklage wegen Gehorsamsverweigerung kommt. Und ich werde dafür sorgen, dass es dazu kommt. Deshalb frage ich Sie: Nehmen Sie den Landohr-Einsatz an oder nicht?«
    Narrisch zögerte keine Sekunde. »Sir, meine Kompanie wird dorthin gehen, wohin die Legion sie schickt.«
    »Gut, das wäre also geklärt«, sagte Blitzkrieg, klang jedoch nicht sonderlich begeistert. Man konnte sich an fünf Fingern abzählen, dass Narrisch ihm keinen größeren Gefallen hätte tun können, als ihm einen Vorwand für eine Anklage wegen Gehorsamsverweigerung zu liefern. Er blickte den Kompaniechef stirnrunzelnd an und sagte: »Um Ihre Einheit für die

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