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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Voraus bekannt, was er mit einem Manöver bezweckte.
    Folglich kam niemand auf den Gedanken, sich deswegen zu beschweren.
    Narrisch stand auf einem transportablen Beobachtungsturm, den die Legionäre an der Seite des Übungsfeldes aufgebaut hatten, und blickte über die Menschenmasse hinweg. Unter den Zuschauern befanden sich auch die drei Renegades. Angestrengt beäugten sie die Weltraumlegionäre, die sich am Fuße des Beobachtungsturms versammelten. Sie wollen herausfinden, ob Schokoladen-Harry ebenfalls hier ist, dachte Narrisch. Selbstverständlich hatte er den Versorgungsfeldwebel vom Tagesprogramm freigestellt. Schoko würde sich zwar noch mit den Renegades auseinandersetzen müssen - so viel stand fest -, doch Narrisch wollte ihn nicht dazu zwingen, seine Verschanzung zu verlassen. Schoko sollte den Ort bestimmen, an dem die Konfrontation schließlich stattfände. Der Kompaniechef hatte bereits eine Idee, wie er die gesetzlosen Biker dazu bewegen könnte, Schokos Territorium zu betreten. Tatsächlich diente die heutige Übung unter anderem diesem Zweck.
    Er betrachtete die Menge mit seinem BiTech-Feldstecher (bei dem es sich nicht um das legionsübliche Modell handelte, sondern um eine Sonderanfertigung der Firma Optronix GmbH, mit zusätzlichem Arbeitsspeicher zur Betrachtung aufgezeichneter Bilder und diversen Erweiterungen, die Infrarotbetrieb, besseren Blendschutz und unbegrenzte Scharfeinstellung ermöglichten).
    Sogleich entdeckte er zwei weitere vertraute Gesichter: Die Reporterin Jennie Higgens und der Holofotograf Sidney berichteten für die Interstellare Nachrichtenagentur über die Übung. Die Chaos-Kompanie galt als beliebtes Objekt der Berichterstattung, seit Jennie auf den extravaganten Führungsstil des Kommandanten aufmerksam geworden war. Zwar brachte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nicht immer nur Vorteile mit sich, doch alles in allem war Narrisch froh, dass seiner Kompanie diese Aufmerksamkeit zuteil geworden war. Lieber einen Ruf genießen, dem man nur mit viel Mühe gerecht werden kann, als einen, von dem man sich am liebsten reinwaschen will, dachte er.
    Unter den Zuschauern erkannte Narrisch noch weitere vertraute Gesichter. Ein halbes Dutzend identifizierte er als Sicherheitschefs rivalisierender Kasinos, die sich zweifelsohne genauer über die Fähigkeiten seiner Legionäre ins Bild setzen wollten. Und obwohl ihm Maxine Pruet vor Zeugen versichert hatte, fortan jeglichen Versuch zu unterlassen, ihn aus dem Geschäft zu drängen, hatte sie ihre Assistentin Laverna hergeschickt, um das Geschehen zu beobachten; vielleicht war Laverna auch aus eigenem Antrieb erschienen, obgleich sie nicht dem Menschenschlag anzugehören schien, der sich gerne Freiluftsportveranstaltungen ansieht.
    Allerdings befanden sich auch viele Sportfans unter den Zuschauern, die größtenteils der eigenen Unterhaltung wegen erschienen waren - und auf alles wetten wollten, was sich im Laufe der Veranstaltung ereignen mochte. Mehrere Buchmacher hatten behelfsmäßige Stände aufgebaut und waren bereit, Quoten festzulegen und Wetten anzunehmen. (Für sie spielte es keine Rolle, dass man keinerlei Details zur Veranstaltung hatte verlauten lassen; mit großer Sicherheit würde sich etwas ereignen, auf das man wetten könnte, und es gab immer Leute, die gern ein wenig Geld auf das Ergebnis setzten.) Narrisch lächelte; sobald die Menge sah, was der Kompaniechef beabsichtigte, würden sich die Buchmacher vor Arbeit nicht retten können. Fast war er versucht, Beeker hinzuschicken, um selber Wetten für ihn abzuschließen, doch wozu? Jeder Wetteinsatz, der hoch genug wäre, um Aufsehen zu erregen, würde die Quoten so sehr beeinflussen, dass Narrisch nur einen verschwindend geringen Gewinn erzielen konnte - wenn die Buchmacher sich nicht ohnehin von vornherein weigerten, seine Wette anzunehmen.
    Und so ungern es sich der Kompaniechef auch eingestand; Dass er gewinnen würde, stand keineswegs fest. Er ließ sich auf ein Glücksspiel ein - selbst ohne Wetteinsätze spielte das Glück eine entscheidende Rolle -, und er spielte nach einem System, das nun unmittelbar vor der Feuerprobe stand. Dass er damals seine gesamte Kompanie gegen die Red Eagles, die Eliteeinheit der Regulären Streitkräfte, antreten ließ, war schon riskant genug gewesen; nun aber stellten sich auf sein Geheiß unausgebildete Rekruten den Gambolts - die meistrespektierten Kämpfer überhaupt. Gewiss fänden sich genug Leute, die gegen das Gelingen

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