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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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schien zu glauben, dass die menschlichen Rekruten den Ausgang der Verfolgungsjagd ernsthaft beeinflussen würden.
    »Eine Minute«, verkündete Brandy. Die Gambolts wärmten sich mit Dehnübungen für das Rennen auf.
    Wie die anderen Rekruten auch mussten sie auf der Bahn schwere Rucksäcke tragen - eine Tradition, auf deren Einhaltung Narrisch bestanden hatte, obwohl die Gambolts dadurch gegenüber den menschlichen Rekruten einen weiteren Vorteil erhielten. In jedem Pfund ihrer katzenhaften Körper steckte mehr rohe Kraft, als selbst der besttrainierte menschliche Athlet je besitzen könnte.
    Plötzlich stieß einer der Zuschauer einen Laut des Erstaunens aus. »Seht! Die Echse läuft nicht weiter!«, rief er und deutete auf die Hindernisbahn.
    Und tatsächlich: Nachdem Qual ungefähr ein Viertel der Distanz zurückgelegt hatte, war er auf eine offene Fläche gelangt und stehen geblieben. Nun setzte er sich inmitten der Fläche auf den Boden.
    »Was zum Teufel macht er da?«, fragte ein Zuschauer, der eine große Summe auf den Zenobier gesetzt hatte. »Ist er erschöpft oder völlig durchgedreht?«
    »Das ist ein abgekartetes Spiel!«, brüllte ein anderer Spieler. »Ich will mein Geld zurück!«
    »Nichts da«, widersprach der Buchmacher, der die Wette des entrüsteten Mannes entgegengenommen hatte. »Wenn du's dir nicht leisten kannst zu verlieren, dann spiel nicht um Geld. Ich biete jedem, der nachträglich mit seiner Wette auf Nummer Sicher gehen will, eine Quote von zwei zu fünf auf die Katzen.«
    »Gambolts, los!«, bellte Brandy, und die drei Katzenwesen jagten wie vom Katapult geschossen die Hindernisbahn hinab und legten dabei ein unglaubliches Tempo vor, ohne die leiseste Spur von Anstrengung zu zeigen. Alle drei nahmen den Blick nicht von Qual, der nicht weit entfernt wartete; der Zenobier saß noch immer auf dem Boden und räkelte sich in beinah unverschämter Weise. Einige Spieler wandten sich um und bewunderten die Geschwindigkeit und Anmut der Gambolts, andere hingegen winkten den Buchmachern mit Geldbündeln. Nach weniger als einer Minute waren die Quoten der Spieler, die auf die Katzenwesen gesetzt hatten, auf eins zu zehn gefallen. Die Buchmacher gaben ihr Bestes, diese Spieler hinzuhalten, während sie versuchten, die Wetten der wenigen Dummköpfe unter Dach und Fach zu bringen, die noch immer gewillt waren, auf den Verlierer Qual zu wetten.
    »Okay«, sagte Brandy, während sie sinnend den Gambolts nachblickte, die schon ein gutes Stück der Hindernisbahn bewältigt hatten. Sie wandte sich zu den Rekruten um und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Hört mal zu Leute«, bellte sie. »Ihr gehört jetzt zur Legion, nein, besser noch: zum Omega-Mob, und das heißt Familie. Wir bewältigen die Hindernisbahn auf unsere Weise, und ihr werdet jetzt erleben, was das bedeutet.« Sie ergriff die Trillerpfeife, die an einer Kordel vor ihrer Brust hing, setzte sie an die Lippen und stieß einen schrillen Pfiff aus, und ... der Omega-Mob drängte sich aus der Menschenmenge.
    Die Legionäre hatten sich in Zivilkleidung unter die Zuschauer gemischt und waren deshalb zuvor nicht aufgefallen. Zwar war nicht die gesamte Kompanie anwesend, denn im Kasino mussten die Posten in voller Stärke besetzt bleiben, doch waren es genug Legionäre, um den Rekrutentrupp um das Zehnfache zu verstärken.
    »Das ist eure Familie«, sagte Brandy. »Wir alle laufen gemeinsam über die Bahn - Offiziere, Unteroffiziere, Rekruten, Menschen, Sinthianer, Gambolts - alle! Jetzt zeigen wir denen mal, wie wir's machen.«
    Niemand kam auf den Gedanken zu fragen, ob die Legionäre den Drei-Minuten-Vorsprung der Gambolts einhielten. Mit offenen Mündern sahen die Zuschauer zu, wie der Omega-Mob, angeführt von Narrisch und Brandy, vorstürmte und die Rekruten mit sich riss.
    Weiter vorn hatten sich die Gambolts dem kleinen Rittmeister bis auf wenige Dutzend Meter genähert. Der Zenobier hatte sich inzwischen wieder erhoben und rannte weiter. Erneut stellte Qual dieselbe Rasanz und Wendigkeit unter Beweis, mit der er während der Verfolgungsjagd im Kasino den halben Omega-Mob zur Verzweiflung getrieben hatte.
    Dukes hatte beschlossen, seine Beute in vollem Lauf anzugreifen. Als er nur noch eine Armeslänge von Qual entfernt war, täuschte der echsenähnliche Alien einen Ausbruch nach links vor, machte jedoch einen Ausfallschritt nach rechts und tauchte plötzlich unter dem Gambolt weg, als dieser ihn ergreifen wollte. Das Manöver

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