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Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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wohlfühle. Also ich kann momentan echt keine negativen Schwingungen brauchen.«
    »Ich will’s versuchen«, sagte Laura behutsam. »Den Raum nicht negativ machen, meine ich.«
    Holly setzte die riesige Sonnenbrille auf, die sie im Haar getragen hatte. »Ich soll hier eigentlich inkognito sein, deshalb erzähl bitte niemandem, dass ich hier bin und so. Die Paparazzi...« Sie sah Laura bedeutungsvoll an.
    »Aber wem sollte ich es denn erzählen?«
    Candy klopfte Laura auf die Schulter. »Sie erzählt keinem was, Holly. Hey, sollen wir es uns nicht ein bisschen gemütlich machen? Ich hab vor meiner Abreise Kimberley und Kelly getroffen, und die haben gesagt...«
    Laura fand es das Klügste, die beiden allein zu lassen, besonders als sie Holly aufschreien hörte: »Was soll das heißen - das Bad teilen ?«

2
    H eute war der erste offizielle Tag ihrer Modelkarriere. Laura streckte sich genussvoll und fiel fast aus dem schmalen Bett, das ein seltsames Knarren von sich gab, als sie sich hinsetzte und überlegte, wo sie eigentlich war. War das Zimmer gestern auch schon so klein gewesen?
    Sie hatte den ganzen Abend hier drin gehockt, von ein paar Gängen zum Klo und Überlebenstrips zum Teekessel und der Keksdose mal abgesehen. Sie hatte mit Tom telefoniert und ihn daran erinnert, was mit Jungs passierte, die bei ihrer Freundin in der Stunde der Not einfach auflegen, sich seine demütigen Entschuldigungen angehört und war anschließend ins Bett gegangen.
    Zehn Stunden Schlaf - leicht gestört durch die Leute über ihr, die gegen drei Uhr morgens schwere Möbel umräumten - waren das Geheimnis entspannten und strahlenden Aussehens. Jedenfalls wollte sie auf ihren neuen Agenten so wirken.
    Sie stand auf und betrachtete sich im Spiegel. Es war echt cool, dass sie dabei überhaupt nicht mehr eitel war. Nein, sie bewertete einfach nur das Rohmaterial. Und das Rohmaterial sah gut aus. Der Anblick ihres Spiegelbilds hatte immer so was Tröstliches. Ihre Gesichtzüge harmonierten perfekt miteinander. Ihre grünen Augen glänzten - abgesehen von einem Krümel Schlaf, der an ihren Wimpern klebte -, ihre Haut hatte sich von den periodisch auftretenden Pickeln erholt. Die Juroren bei Supermodel hatten ihr nahegelegt, etwas abzunehmen, aber Laura wusste am besten, was ihrer Figur guttat. Und darin musste ihr Agent ihr einfach vertrauen.
    Höchste Zeit, zu duschen und ihre Haare zu bändigen. Auf dem Weg zum Bad gestattete sie es sich sogar, eine fröhliche Melodie zu pfeifen. Aber alles vergebens - denn noch bevor sie die Hand an die Türklinke legte, konnte sie die Dusche plätschern und irgendwen aus voller Lunge einen Song von Kelly Clarkson schmettern hören. Im Ausschlussverfahren kam sie zu dem Ergebnis, dass das Holly sein musste, denn Irina und Candy kamen ihr nicht wie Kelly-Clarkson-Fans vor.
    Laura verschwendete zehn Minuten mit Warten, bevor sie leise an die Tür klopfte. Nach weiteren zehn Minuten versuchte sie, die Tür mit Faustschlägen aus den Angeln zu heben.
    »Was machst du da drin?«, schrie sie.
    Die Dusche wurde abgedreht und Laura stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Doch die währte nicht lange, weil Holly, in ein Handtuch gewickelt und eingeschmiert mit einem grünen Zeug, die Tür nur einen Spaltbreit öffnete.
    »Ich bin gerade dabei, mich zu peelen«, erklärte sie. »Und dann muss ich mich enthaaren und eincremen.«
    Und damit knallte sie der wütenden Laura die Tür vor der Nase zu.
    Dieser ganz besondere Tag hatte eigentlich nicht mit einer Katzenwäsche an der Küchenspüle beginnen sollen. Laura wusch sich hektisch mit einem feuchten Handtuch und stürzte gleichzeitig eine Tasse Kaffee hinunter - immer noch im Schlafanzug. Diese schwierige Prozedur wurde dadurch erschwert, dass Irina hereingeschlendert kam und gelassen neben Lauras Kopf den Kessel füllte.
    Ihr blieb gerade noch genug Zeit, die neue schwarze Hose und eine weiße Spitzenkorsage anzuziehen und sich ihren Londoner Stadtplan zu schnappen.
    Wie durch ein Wunder war sie nur eine Viertelstunde zu spät (und hatte einen roten Kopf von der Rennerei), als sie endlich in einer kleinen Gasse in Soho die Büroräume von Fierce aufspürte.
    Es blieben ihr nur noch wenige Sekunden, um einmal tief durchzuatmen und in den Aufzug zu steigen. Sie hatte keine Angst. Nicht wirklich. Damit wurde sie doch lässig fertig. Schließlich hatten die Glück, dass sie Laura hatten, und nicht umgekehrt. Wenn sie Supermodel nicht gewonnen hätte, wäre sie

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