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Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition)

Titel: Vier Fäuste für ein blaues Auge: Wie der Wilde Westen nach Deutschland kam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Krappweis , Heinz J. Bründl
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Freizeitparks, Museen und andere Arten von Ausstellungen aus. Wir versorgen die Kunden mit echten und originalgetreuen Exponaten und bauen auf Wunsch auch authentische Gebäude, Räume oder eben ganze Westernstädte und Indianerdörfer im Innen- und Außenbereich.
    In einer Musterausstellung kann ich den Kunden direkt zeigen, was wir leisten und wie das alles früher wirklich ausgesehen hat. Und zwar bis ins kleinste Detail: die Zimmerdecken, die Tapetenmuster und auch die Wandpfeiler, die Pilaster sind hundertprozentig authentisch. Es ist eben einfacher, wenn man sich nichts vorstellen muss, sondern alles direkt vor sich sieht.

    Das, was es letztlich dann meistens ausmacht, sind aber die Kleinigkeiten: präparierte Klapperschlangen oder originale Satteltaschen vom historischen Ponyexpress in einer Ecke. Diese ganz speziellen Satteltaschen trug das Pferd vorne im Halsbereich, um mehr transportieren zu können. Durch solche Details machen es meiner Meinung nach erst aus: da entsteht plötzlich »Leben« in einer Dekoration. Weniger lebendig ist allerdings der mächtige Büffelkopf über der Bar. Und das ist die Samantha.
    Du kennst diese Büffeldame persönlich?
    Ja, und ich hab sie auch persönlich … na ja …
    Erzähl ruhig.
    Hm, na gut. Ist aber vielleicht für Tierliebhaber ein bisschen »rustikal«.
    Liebe Tierfreunde, bitte blättern Sie jetzt vor zum nächsten Kapitel.
    Also, mein Freund, der Klaus, hatte damals einen Bauernhof in der Nähe von Erding. Der war so eine Art Tiersammler und hatte alles Mögliche an Viehzeug: von unzähligen Hunden und Pferden über Schlangen und Angus-Rinder bis hin zu einem schlechtgelaunten Krokodil namens Maria von über zwei Meter Länge.
    Außerdem hatte der Klaus mehrere Büffel, und unter ihnen war ebendiese Samantha, die Büffelkuh. Die überkam eines Abends wohl der mächtige Wandertrieb, den Büffel nun mal haben, und deshalb hüpfte sie immer und immer wieder über den Zaun mitten in die Kühe der benachbarten Weide des Bauern.
    Ein Büffel, der hüpft?
    Ja, Büffel haben doch diesen kräftigen Oberbau und vergleichsweise schlanke Hinterbeine.
    So wie du.
    Ja, nur kann ich nicht so gut hüpfen.
    Der Bauer wurde irgendwann fuchsteufelswild, weil seine Kühe immer in Panik ausbrachen und die Samantha sich, vorsichtig gesagt, auch nicht gerade entspannt verhielt. Es war aber auch nicht möglich, den Büffel in einen Stall zu stellen.
    Der Klaus hatte sich das mit den Büffeln also sehr gut überlegt.
    Ja, in etwa so wie mit dem Krokodil.
    Gar nicht.
    Kaum. Aber er hat sich immer sehr um seine Tiere gekümmert, und denen ging es allesamt wirklich nicht schlecht.
    Das stimmt, ich war ja mal dort und hab für ein Messevideo über seine Quarterhorses gedreht. Ich hatte den Eindruck, dass es den Tieren besserging als ihm. Allein dieses »Hundezimmer«…
    Du meinst sein Wohnzimmer, wo die vielen Hunde auf dem Sofa immer ferngesehen haben?
    Ja, da war kein Platz mehr für Menschen in dem Raum. Als ich reinkam, schauten sie gerade die Tagesschau. Seine Hunde waren immer gut informiert über das Weltgeschehen.
    Eines Nachts klingelte mein Telefon, ich schreckte hoch und nuschelte verschlafen in den Hörer. Es war der Klaus, der mich bat, vielleicht doch mal vorbeizukommen. Na ja, das stimmt so eigentlich nicht. Ehrlich gesagt, klang er total hysterisch und rief ins Telefon, ich müsse sofort kommen! Ihm sei die Samantha wieder einmal ausgebüxt, einige Kühe hätten in Panik den Weidezaun durchbrochen, seien in alle Himmelsrichtungen verteilt, und der Bauer würde nun vermutlich demnächst Amok laufen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei und Hinz und Kunz auf der Bildfläche erscheinen, dem Klaus den Hof zusperren und seinen ganzen Zoo in die nächsten Tierparks verteilen würden. Die Samantha müsse leider sofort verschwinden und ich sei dafür aufgrund meines Berufs der richtige Mann.
    Ich ahne, dass das nix mit deiner Qualität als Geschäftsführer eines Freizeitparks oder Boxer zu tun hatte.
    Richtig.
    Ich fuhr also mitten in der Nacht raus nach Erding. Die Samantha war tatsächlich mitten zwischen den restlichen Kühen, rannte hin und her und versetzte die Herde immer und immer wieder in Aufruhr. Der Bauer hatte dem Klaus bis zum Morgengrauen Zeit gegeben, das Problem zu lösen, und drohte mit einer Anzeige.
    Wir kletterten also über den Zaun auf die Weide, bahnten uns einen Weg durch die aufgescheuchten Kühe und versuchten irgendwie, uns dem aufgebrachten

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