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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
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Intelligente gehen nach einem Plan vor und decken sich gegenseitig.«
    »Es ist schändlich.«
    »Allerdings.« Sie lächelte ihn an und dachte dabei, wie jung er gewesen war, als sie ihn eingestellt hatte, ihren ersten Mitarbeiter. »Aber wir stehen das durch. Tun wir doch immer.«
    »Ganz bestimmt«, sagte er zuversichtlich.
    Mit Rick am Steuer auf der Route  29 unterwegs, nahm Cooper den Anruf des diensthabenden Beamten entgegen. Der Sheriff befand, sie könnten auch danach zu ReNu zu fahren. Er wollte die Mechaniker dort selbst befragen, und Coop wollte sich die Werkstatt noch einmal vornehmen, um zu schauen, ob ihr oder jemand anderem etwas entgangen war. Bei den vielfältigen Umständen an einem Tatort, besonders, wenn es sich um Mord handelte, konnte man schon mal etwas übersehen. Aber Frannys Anruf hatte jetzt Vorrang.
    Dort angekommen, gelangten der Sheriff und seine Stellvertreterin zu demselben Schluss wie Mackie: Da waren Profis am Werk gewesen.
    Rick machte sich Notizen, während er die anderen eintreffenden Angestellten der Reifenfirma befragte. Cooper hörte aufmerksam zu. Sie war eine ausgezeichnete Zuhörerin.
    Rick schätzte Franny und sprach offen mit ihr. »Das passiert zurzeit überall in Amerika. Einen der größten Reifendiebstähle gab es vor ein paar Monaten in Reno.«
    »Warum dort?« Franny bedeutete der Rezeptionistin, sich zu setzen, als diese zu ihnen trat. Die leicht erschrockene Isabelle gehorchte, ohne zu zögern.
    Coop sah Isabelle an und sagte: »Es wurde niemand verletzt. Wir müssen Ihnen und den anderen nur ein paar Fragen stellen.«
    »Ja, Ma’am«, erwiderte die zierliche junge Frau.
    Rick wandte sich an Franny. »Diese Unternehmungen verfügen über große Lagerhäuser. Ein Riesengeschäft. Billige Lagerung in trockenem Klima. Sie lassen sich in der Nähe von einem günstig gelegenen Flughafen nieder, damit die Ware mühelos überallhin verfrachtet werden kann. Für manche Unternehmen ist es einfacher, Mietlagerhäuser für ihren Bestand zu nutzen, statt in der Firma dafür Platz zu schaffen oder gar eigens eine Halle zu bauen.«
    Als Rick und Coop fort waren, setzte Franny sich hin, um eine vorläufige Zusammenfassung ihrer bisherigen Erkenntnisse zu schreiben. Es konnte nie schaden, dergleichen schriftlich festzuhalten. Listen erstellen, Bestände überprüfen – Tätigkeiten, die andere oft langweilten – halfen ihr beim Nachdenken. Während sie am Computer ihren Bestand aufrief, dachte sie daran, mit wie vielen EDV -Anlagen sie seit der Gründung ihrer Firma schon gearbeitet hatte. Dabei fiel ihr etwas ein, das sie in The Kiplinger Letter gelesen hatte, nämlich dass die Anzahl der von Frauen gegründeten kleinen Firmen um die Hälfte schneller wuchs als die der von Männern gegründeten. Und es freute Franny besonders, dass im Baugewerbe immer mehr Frauen als Unternehmerinnen erfolgreich waren.
    Franny sah sich nicht als Konkurrentin von Männern, aber es gefiel ihr, wenn Frauen auf von Männern dominierten Gebieten erfolgreich waren. Das Leben hatte Franny gelehrt, dass die meisten einigermaßen intelligenten Männer wussten, wo ihre wirtschaftlichen Interessen lagen, und ihre Energie in solche Geschäfte steckten, die Profit abwarfen.
    Ein bisschen empfand sie die Tatsache, dass junge Frauen ihren Laden selbst schmeißen wollten, auch als ihren eigenen kleinen Triumph. Wenn sie Frauen nur ermutigen könnte, mehr Risiken einzugehen, denn Franny wusste schließlich, dass größere Risiken auch größere Gewinne brachten.
    Dann kam sie auf die Gegenwart zurück. Sie war anscheinend in ihrer Jugend genug Risiken eingegangen. Komisch war nur, dass Franny, wie die meisten Leute, dachte, das Leben würde leichter, wenn sie älter wurde. Wurde es aber nicht. Sie wurde nur besser darin, mit Krisen umzugehen.

10
    E r war ein ausgezeichneter Mechaniker. Nicht dass die anderen Jungs schlecht wären, aber sie hängen die Autos eben nur an Computer. Sie sind stark von der Technologie abhängig. Das war Walt auch, aber er hatte ein Gespür. Computer haben keins.«
    »Wie lange kannten Sie ihn schon?«, fragte Cooper.
    Während sie die Befragung durchführte, saß Rick im Streifenwagen an seinem Laptop, um Statistiken über das Spritzmuster von zerschmetterten Gehirnen aufzurufen. Derlei Informationen konnten dabei helfen herauszufinden, wo der Angreifer gestanden hatte.
    Victor Gatzembizi lehnte sich auf seinem bequemen Bürostuhl zurück. »Schon sehr lange. Er hat bei einem
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