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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Privatnummer im Telefonbuch nach und versuchte, ihn zu Hause zu erreichen.
    Keine Reaktion. Nur so, aus Neugier, ließ ich schnell noch Shempskys Kreditwürdigkeit überprüfen. Nichts Ungewöhnliches. Hypotheken, Kreditkarten – alles bestens.
    »Wieso lässt du Shempsky überprüfen?«, fragte Lula.
    »Glaubst du, dass er in die Sache verwickelt ist?«
    »Ich muss immer an die Bombe in dem Porsche denken.
    Shempsky wusste, dass ich einen Porsche fuhr.«
    »Ja, schon, aber vielleicht hat er es weitererzählt. Vielleicht hat er zu jemandem gesagt, du würdest mit deinem neuen Porsche zu dem Müllunternehmen fahren.«
    »Stimmt.«
    »Soll ich dich irgendwohin mitnehmen?«, fragte Lula. Ich schüttelte den Kopf. »Ich brauche frische Luft und etwas Bewegung«, sagte ich. »Ich gehe zu Fuß nach Hause.«
    »Das wird aber ein langer Spaziergang.«
    »So weit ist es nun auch wieder nicht.«
    Ich trat nach draußen und schlug den Kragen hoch, gegen den Wind. Es war kälter geworden, und der Himmel war grau. Es war erst früher Nachmittag, aber in den Häusern brannte Licht, um die Trübnis zu verscheuchen. Autos glitten auf der Hamilton vorbei, die Fahrer von der festen Absicht beseelt, an ihr Ziel zu kommen. Auf dem Bürgersteig waren nur wenige Menschen. Ein Tag, wie geschaffen, um zu Hause zu bleiben, Schränke zu putzen, heiße Schokolade zu trinken und sich auf den Einzug des Winters vorzubereiten. Aber genauso ein Tag, wie geschaffen, um draußen zu sein, das wenige noch liegen gebliebene Laub mit den Füßen aufzuwirbeln und sich rote Backen an der kalten Luft zu holen. In meinen Augen war es die schönste Zeit des Jahres. Und wenn die Menschen um mich herum nicht wie die Fliegen gestorben wären, ich wenigstens eine winzige Spur von Onkel Fred gefunden hätte, wenn mich nicht unbedingt jemand hätte töten wollen und Ramirez mich zu meinem Schöpfer hätte schicken wollen, wäre es sogar ein wunderschöner Tag gewesen. Nach einer Stunde war ich daheim, stand unten im Hausflur und fühlte mich wohl. Ich hatte einen klaren Kopf, und mein Kreislauf war in Schwung. Mein Buick stand auf dem Parkplatz, solide wie ein Stein, und sah genauso ruhig und gelassen aus. Ich hatte die Schlüssel in meiner Tasche, und ich dachte immer noch an Shempsky. Vielleicht sollte ich einfach bei ihm vorbeifahren und ihn besuchen, dachte ich. Er wäre jetzt bestimmt zu Hause.
    Die Aufzugtür ging auf, und Mrs. Bestier streckte den Kopf heraus. »Wollen Sie nach oben?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich habe es mir anders überlegt. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen.«
    »Die Damenaccessoires im ersten Stock sind jetzt um zwanzig Prozent heruntergesetzt«, sagte sie. Sie trat zurück, und die Tür schloss sich wieder.
    Ich überquerte den Parkplatz noch einmal und schloss behutsam den Buick auf. Keine Explosion. Ich glitt hinters Steuerrad, ließ den Motor an und sprang aus dem Wagen. In sicherer Entfernung wartete ich genau zehn Minuten ab. Immer noch keine Explosion. Uff. Große Erleichterung. Ich setzte mich wieder ins Auto, legte den Gang ein und fuhr runter vom Platz. Shempsky wohnte in Hamilton Township, einer Seitenstraße zur Klockner, hinter der High-School. Typische Vorstadt mit Einfamilienhäusern. Zwei Autos, Doppelverdiener, zwei Kinder pro Familie. Ich fand die Straße und sein Haus schnell, es war alles deutlich gekennzeichnet. Er wohnte in einer Doppelhaushälfte. Weiß, mit schwarzen Fensterläden. Alles sehr ordentlich.
    Ich stellte den Wagen am Straßenrand ab, ging zum Eingang und schellte. Ich wollte gerade noch mal drücken, als eine Frau an die Tür kam. Sie war hübsch angezogen, brauner Pullover, dazu passender Hausanzug und Slipper mit Gummisohlen, das Haar zu einem kurzen Bubikopf frisiert.
    Ihr Lächeln war echt. Sie war die ideale Ergänzung zu Allen.
    Vermutlich würde ich umgehend alles vergessen, was sie mir erzählen würde, und in einer halben Stunde würde ich mich nicht mehr an ihr Gesicht erinnern.
    »Maureen?«, fragte ich.
    »Ja?«
    »Ich bin’s. Stephanie Plum… wir sind zusammen zur Schule gegangen.«
    Sie fasste sich an die Stirn. »Natürlich! Dass ich da nicht drauf gekommen bin. Allen hat gestern Abend von dir gesprochen. Er sagte, du seiest in der Bank gewesen.« Das Lächeln erstarb. »Ich habe das mit Fred gehört. Es tut mir so Leid.«
    »Du hast ihn nicht zufällig gesehen, oder?« Hätte ja sein können, dass sie ihn im Keller versteckt hielt.
    »Nein!«
    »Ich frage jeden, den ich

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