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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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es könnte Ranger sein.
    »Geh endlich ran«, sagte Lally. »Blöde Kuh.«
    »Könnte auch Vinnie sein«, sagte Lula. »Vielleicht ist ihm gerade ein Lustmolch über den Weg gelaufen, und er musste schnell eine Nummer zwischendurch schieben.«
    Ich suchte in meiner Tasche, bekam das Handy zu fassen, drückte mir beide Daumen und meldete mich.
    Es war Joe. »Wir haben Mark Stemper gefunden«, sagte er.
    »Und?«
    »Er sieht nicht gut aus.«
    Scheiße. »Ist es sehr schlimm?«
    »Ziemlich tot, der Junge. Schuss in den Kopf. Man hat versucht, es als Selbstmord zu tarnen, aber neben anderen Unstimmigkeiten haben sie ihm die Waffe in die falsche Hand gesteckt. Stemper war Linkshänder.«
    »Wie ungeschickt.«
    »Ja. Nicht sehr professionell.«
    »Wo ist es passiert?«
    »In einem leer stehenden Gebäude, ein paar Straßen von der RGC entfernt. Ein Wachschutzbeamter hat ihn gefunden.«
    »Hast du dich jemals gefragt, warum Harvey Tipp noch am Leben ist?«
    »Vermutlich stellt er keine Bedrohung dar«, sagte Morelli.
    »Oder er ist mit Mister Big verwandt. Vielleicht hat er auch überhaupt nichts damit zu tun. Wir haben wirklich nichts gegen ihn in der Hand, außer der Tatsache, dass er, logisch gesehen, unser Mann wäre.«
    »Wird Zeit, dass du ihn dir mal vorknöpfst.«
    »Du hast Recht.« Es herrschte einen Augenblick lang Schweigen. »Fährst du immer noch den BMW?«
    »Nein. Den fährt jetzt jemand anders. Ich habe den kleinen Flitzer abgestoßen.«
    »Was ist passiert?«
    »Er wurde gestohlen.«
    Ich hörte wie Morelli laut lachte.
    »Ich finde das überhaupt nicht komisch«, rief ich. »Meinst du, ich sollte Anzeige bei der Polizei erstatten?«
    »Sprich zuerst mit Ranger darüber. Soll ich dich abholen?«
    »Nein. Vinnie ist schon unterwegs.«
    »Bis später, meine Süße.«
    Ich unterbrach die Verbindung und erzählte Lula, was mit Stemper passiert war.
    »Da will wohl jemand keine Rechnungen offen lassen, was?«, lautete ihr Kommentar.
    Ich atmete einmal tief durch und wählte Rangers Privatnummer. Keine Antwort. Autotelefon. Keine Antwort. Ich konnte noch seine Handynummer versuchen, aber ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren, deswegen hinterließ ich nur meine Rufnummer auf seinem Pager. Die Verurteilte erhielt noch ein paar Minuten Aufschub.
    Ich hatte die ganze Zeit aus dem Fenster geschaut, jetzt fuhr Vinnies Cadillac vor. Ich überlegte, ob ich Vinnie eine halbe Stunde lang hinhalten sollte, um zu sehen, ob sein Auto in der Zwischenzeit geklaut würde – es hätte mich mit Genugtuung erfüllt –, aber dann gab ich die Idee als undurchführbar auf. Ich hätte wieder jemanden anrufen und ihn bitten müssen, uns abzuholen. Schlimmer noch, ich hätte mir solange mit Vinnie die Zeit vertreiben müssen.
    Lula und ich zerrten Lally nach draußen zum Wagen und warteten darauf, dass Vinnie die Türen entriegelte.
    »Arschfotzen sitzen in meinem Auto hinten«, sagte Vinnie. »Hnh«, sagte Lula, die Fäuste in die Hüften gestemmt. »Wen meinst du mit Arschfotzen?«
    »Wenn du dich angesprochen fühlst, bitte«, sagte Vinnie. »Wenn es darum ging, müsstest du hinten sitzen«, sagte Lula. »Wieso muss immer mir so was passieren?«, fragte ich und merkte sofort, dass ich mich wie meine Mutter anhörte. Ich geriet kurz in Panik. Ich mochte meine Mutter sehr, aber ich wollte nicht so sein wie meine Mutter. Ich wollte niemals in meinem Leben Schmorfleisch kochen. Ich wollte nicht zusammen mit drei Erwachsenen in einem Haus mit nur einer Toilette wohnen.
    Und ich wollte auch nicht meinen Vater heiraten. Ich wollte Indiana Jones heiraten. Ich fand, Indiana Jones war ein guter Kompromiss zwischen meinem Vater und Ranger. Morelli passte da auch ganz gut hinein. Eigentlich schlug Morelli eher zu der Indiana-Jones-Seite hin aus, aber das war eigentlich auch egal, weil Morelli ja sowieso nicht heiraten wollte.
    Vinnie setzte Lula und mich vor dem Büro ab und brachte Lally zur Polizeiwache nach North Clinton.
    »Das hat Spaß gemacht«, sagte Lula. »Nur schade, das mit dem BMW. Ich kann’s kaum erwarten, was für ein Auto du als Nächstes kriegst.«
    »Gar keins. Ich nehme keine Autos mehr an. Von jetzt ab fahre ich wieder meinen Buick. Meinem Buick ist noch nie etwas passiert.«
    »Ja«, sagte Lula, »aber das ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen.«
    Ich rief bei der First Trenton an, fragte nach Shempsky und erhielt die Auskunft, er habe wegen einer Magengrippe heute früher Feierabend gemacht. Ich schlug seine

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