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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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bog ich rechts ab Richtung Burg. Ich hatte nicht die Absicht, ein zweites schwarzes Auto kaputtzukriegen. Ich parkte vor dem Haus meiner Eltern und ging hinein, um die Garagenschlüssel zu holen.
    »Du bist schon wieder in den Schlagzeilen«, sagte Grandma. »Und andauernd klingelt das Telefon. Deine Mutter ist in der Küche und bügelt.«
    In Katastrophenzeiten bügelt meine Mutter immer. Manche Menschen fangen an zu trinken, andere nehmen Drogen. Meine Mutter bügelt.
    »Wie geht’s Dad?«, fragte ich Grandma.
    »Er ist einkaufen.«
    »Irgendwelche Nachwirkungen von dem Schuss aus der Schreckschusspistole ?«
    »Er ist nicht gerade der glücklichste Mensch auf Erden, aber ansonsten geht es ihm ganz gut. Hast du schon wieder ein neues Auto?«
    »Nur geliehen. Ich habe einen Job als Chauffeur. Ich lasse das schwarze Auto hier stehen und nehme den Buick. In meinem Buick fühle ich mich sicherer.«
    Meine Mutter kam aus der Küche. »Was habe ich da gehört? Du spielst Chauffeur?«
    »Ach, nichts«, sagte ich. »Ich bringe nur einen Mann zum Flughafen.«
    »Gut«, sagte meine Mutter. »Dann nimm deine Großmutter mit.«
    »Das kann ich unmöglich machen!«
    Meine Mutter zog mich in die Küche und senkte die Stimme. »Von mir aus kannst du den Papst chauffieren, das ist mir egal, aber du nimmst deine Großmutter mit, hast du mich verstanden? Sie braucht nur ein falsches Wort zu deinem Vater zu sagen, wenn der heimkommt, und er geht mit dem Brotmesser auf sie los. Wenn du nicht noch mehr Blut an deinen Händen kleben haben willst, wirst du deinen Verpflichtungen als Enkelin nachkommen und deine Großmutter für ein paar Stunden aus dem Haus bringen, bis sich die Lage hier wieder entspannt hat. Es ist sowieso alles deine Schuld.« Meine Mutter warf ein Hemd aufs Bügelbrett und packte das Bügeleisen. »Und überhaupt, was ist das für eine Tochter, auf deren Feuerleiter Schießereien stattfinden? Seit heute Morgen steht das Telefon nicht mehr still. Was soll ich den Leuten sagen? Wie soll ich denen das erklären?«
    »Sag ihnen, ich hätte Onkel Fred gesucht und die Suche hätte sich komplizierter gestaltet als gedacht.«
    Meine Mutter drohte mir mit dem Bügeleisen. »Wenn der Mann nicht tot ist, bringe ich ihn mit meinen eigenen Händen um.«
    Hm. Mom kam mir ein bisschen gestresst vor. »Also gut«, sagte ich. »Ich nehme Grandma mit.« Vielleicht war es gar keine schlechte Idee. Mit Gramdma an Bord würde der Scheich seinen Pillermann sicher nicht mehr so schnell hervorzücken.
    »Schade, dass wir nicht mit dem schönen schwarzen Auto fahren können«, sagte Grandma. »Es sieht eher aus wie ein Auto mit Chauffeur.«
    »Ich will kein Risiko eingehen«, sagte ich zu ihr. »Ich möchte nicht, dass dem schwarzen Auto etwas passiert. Das schließen wir fein säuberlich in die Garage ein.«
    Ich verfrachtete Grandma in den Buick, setzte rückwärts aus der Einfahrt und parkte am Straßenrand. Dann bugsierte ich vorsichtig den Lincoln in die Garage und schloss alle Türen ab.
    In genau fünfunddreißig Minuten war ich bei der Adresse, die Tank mir genannt hatte. Sie befand sich in einem Viertel mit Luxusvillen, die auf hektargroßen Grundstücken standen. Die meisten lagen hinter vergitterten Einfahrten, versteckt zwischen alten Bäumen und von Landschaftsgestaltern gepflegten Sträuchern. Ich drückte die Klingel an der Gegensprechanlage und nannte meinen Namen. Das Tor öffnete sich, und ich fuhr bis zum Haus vor.
    »Bestimmt ganz hübsch hier«, sagte Grandma, »Diebe und Einbrecher haben sicher einen schweren Stand. Ich wette, Halloween ist hier der große Reinfall.«
    Ich schärfte Grandma ein, im Auto sitzen zu bleiben und ging zur Haustür.
    Die Tür wurde geöffnet, und Ahmed stand mir gegenüber und runzelte die Stirn. »Sie?«, sagte er. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich wollte Sie überraschen«, sagte ich. »Ich bin Ihr Fahrer.«
    Er sah hinüber zu meinem Wagen. »Und was soll das sein, wenn’s fertig ist?«
    »Das ist ein Buick.«
    »Da sitzt ja eine alte Dame drin.«
    »Das ist meine Oma.«
    »Können Sie vergessen. Ich werde nicht mit Ihnen fahren. Sie sind inkompetent.«
    Ich legte meinen Arm um ihn und zog ihn zu mir heran. »Ich habe einige anstrengende Tage hinter mir«, sagte ich in vertraulichem Ton. »Meine Geduld ist allmählich verbraucht. Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn Sie sich ohne großes Theater ins Auto setzen würden. Andernfalls werde ich Sie nämlich erschießen.«
    »Sie

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