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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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würden mich niemals erschießen«, sagte er.
    »Wetten dass?«
    Ein Mann stand hinter Ahmed. Er hielt zwei Koffer in der Hand und sah sehr verlegen aus.
    »Legen Sie die in den Kofferraum«, sagte ich zu ihm.
    Eine Frau war an die Tür gekommen.
    »Wer ist das?«
    »Meine Tante.«
    »Winken Sie ihr zum Abschied. Lächeln Sie, und steigen Sie ins Auto.«
    Er seufzte und winkte. Ich winkte ebenfalls. Alle winkten, und dann fuhr ich los.
    »Wir wären mit dem schwarzen Auto gekommen«, sagte Grandma zu Ahmed, »bloß hatte Stephanie in letzter Zeit viel Pech mit schwarzen Autos.«
    Ahmed sank tiefer in die Polster und schmollte. »Ach ne?«
    »Bei dem hier brauchen Sie allerdings keine Angst zu haben«, beruhigte Grandma ihn. »Das hier haben wir in die Garage gestellt, damit keiner eine Bombe anbringen kann. Und bis jetzt toi, toi, toi – ist es noch nicht in die Luft geflogen.«
    Ich nahm Route I und folgte ihr bis New Brunswick, wo ich mich in die Spur zur Schnellstraße einordnete. Ich wechselte auf die Schnellstraße, fuhr Richtung Norden, raste in meinem Buick dahin und war dankbar, dass mein Fahrgast noch alle Kleider am Leib hatte und Grandma eingeschlafen war; mit offenem Mund hing sie in ihrem Gurt.
    »Ich bin erstaunt, dass Sie immer noch für diese Firma arbeiten«, sagte Ahmed. »Wenn ich Ihr Arbeitgeber wäre, hätte ich Sie längst rausgeschmissen.«
    Ich überhörte ihn einfach und schaltete das Radio ein. Er beugte sich vor. »Wahrscheinlich ist es schwierig, einen fähigen Menschen für so eine niedrige Arbeit zu finden.«
    Ich sah ihn im Rückspiegel an.
    »Sie kriegen fünf Dollar, wenn Sie mir Ihren Busen zeigen«, sagte er.
    Ich verdrehte die Augen und stellte das Radio lauter.
    Er versank wieder auf der Rückbank. »Wie langweilig«, schrie er mich an. »Außerdem hasse ich diese Musik.«
    »Haben Sie Durst?«
    »Ja.«
    »Möchten Sie anhalten und etwas trinken?«
    »Ja!«
    »Pech gehabt.«
    Ich hatte mein Handy an den Zigarettenanzünder angeschlossen und war erstaunt, als es jetzt klingelte.
    Es war Briggs. »Wo sind Sie gerade?«, fragte er. »Das ist Ihr Handy, oder?«
    »Ja. Ich bin auf der Schnellstraße, in Höhe von Ausfahrt zehn.«
    »Wollen Sie mich verarschen? Das ist ja irre! Machen Sie sich auf was gefasst. Ich habe die ganze Nacht am Computer gehackt und bin in Shempskys Datenbank eingedrungen und habe was gefunden. Gestern Abend hat er Flugtickets reserviert. Er fliegt in anderthalb Stunden von Newark aus. Mit Delta nach Miami.«
    »Sie sind wirklich der Größte.«
    »He, beleidigen Sie mich nicht.«
    »Rufen Sie die Polizei. Rufen Sie zuerst Morelli an.« Ich nannte ihm Morellis Nummer. »Wenn Sie Morelli nicht erwischen, rufen Sie auf der Polizeiwache an. Die nehmen Kontakt mit den entsprechenden Stellen in Newark auf. Und ich halte hier auf der Straße Ausschau nach Shempsky.«
    »Ich kann der Polizei doch nicht sagen, dass ich mich in das System der Bank eingeloggt habe.«
    »Sagen Sie einfach, Sie hätten die Information von mir, und ich hätte Sie gebeten, sie weiterzuleiten.«
    Eine Viertelstunde später kamen wir an die Mautstelle der Schnellstraße, und ich drosselte das Tempo. Grandma war wach, hielt nach einem beigen Taurus Ausschau, und Ahmed schmollte auf dem Rücksitz, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Da ist er!«, sagte Grandma. »Vor uns. Guck doch mal. Das Auto, das gerade ganz links bezahlt hat.«
    Ich warf einen Blick hinüber. Es sah tatsächlich aus wie Shempskys Auto, aber es war das vierte Mal in den letzten fünfzehn Minuten, dass Grandma ganz sicher war, es sei Shempsky. Es gab viele beige Autos auf der Schnellstraße von New Jersey.
    Ich drückte aufs Gaspedal und fuhr mit heulendem Motor dicht hinter dem Wagen auf. Es war ein Taurus, und die Haarfarbe des Fahrers stimmte auch, aber mit einem einzigen Blick auf den Hinterkopf ließ sich das nicht beurteilen.
    »Du musst seitlich ranfahren«, sagte Grandma.
    »Wenn ich seitlich ranfahre, erkennt er mich.«
    Grandma zog eine .44er Magnum aus ihrer Handtasche. »Alles in Deckung. Ich schieße auf seine Reifen.«
    »Nein!«, schrie ich. »Nicht schießen! Ein Schuss, und ich sage es Mom. Wir wissen doch gar nicht genau, ob es Allen Shempsky ist.«
    »Wer ist Allen Shempsky?«, wollte Ahmed wissen. »Was ist überhaupt los?«
    Ich saß dem Taurus förmlich im Nacken. Es wäre sicherer gewesen, ein, zwei Autos zwischen uns zu lassen, aber ich befürchtete, ich könnte den Taurus bei dem Verkehr aus den

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