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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Glück.«
    Er kippte eine halbe Flasche in sich hinein. »Das ist keine Einstellung.«
    »Wie kommt es, dass Fred Ihnen Geld schuldet?«
    »Fred setzt ab und zu gern mal auf ein Pferdchen.«
    »Wollen Sie mir damit sagen, dass Sie Freds Buchmacher sind?«
    »Ja, das versuche ich Ihnen gerade beizubringen.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort. Fred hat nicht gespielt.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Außerdem sehen Sie nicht wie ein Buchmacher aus«, sagte ich.
    »Wie sehen Buchmacher denn aus?«
    »Anders.« Seriöser.
    »Sie suchen nach Fred. Und ich suche auch nach Fred. Ich habe mir gedacht, dass wir uns vielleicht zusammentun könnten.«
    »Klar.«
    »Sehen Sie. Das war doch gar nicht so schwierig.«
    »Wollen Sie jetzt gehen?«
    »Wenn ich nicht bleiben und fernsehen darf.«
    »Nein.«
    »Mein Fernseher ist sowieso besser«, sagte er.
    Um halb eins stand ich unten vorm Haus und wartete auf Tank. Ich hatte mein Nickerchen gemacht und fühlte mich halbwegs munter. Ich trug schwarze Jeans, schwarzes T-Shirt, Rangers SEALS-Baseballmütze und die schwarze SECURITY-Weste. Auf Rangers Bitte hin hatte ich meine Waffe an meinen Gürtel geschnallt, und in meiner Umhängetasche befanden sich die anderen Utensilien: Schreckschusspistole, Reizgas, Taschenlampe und Handschellen.
    Zu dieser Nachtzeit war der Parkplatz gespenstig. Die Autos der Rentner aus unserem Haus schliefen tief und fest, nur die Autodächer und Kühlerhauben reflektierten das Licht der Straßenlaternen. Die Asphaltdecke schimmerte wie Quecksilber. Das Viertel aus kleinen Einfamilienhäusern hinter unserem Mietshaus war dunkel und still. Gelegentlich hörte man den Verkehr auf der St. James rauschen. Scheinwerfer blitzten an der Ecke auf und ein Auto nahm Kurs auf mich. Für einen Moment geriet ich in Panik, es könnte nicht Tank sein, sondern Benito Ramirez. Ich blieb standhaft, dachte an die Waffe an meiner Hüfte, redete mir ein, ich sei cool, eine gefährliche Frau, mit der man sich lieber nicht anlegen sollte. Na los, komm doch, Scheißkerl, dachte ich. Von wegen. Wenn es wirklich Ramirez sein sollte, würde ich mir in die Hose machen und schreiend zurück ins Haus laufen.
    Das Auto war schwarzmetallic, einer dieser neuen Geländewagen für die Stadt. Es blieb vor mir stehen, und das Fenster neben dem Fahrersitz glitt herunter.
    Tank schaute heraus. »Zu allen Schandtaten bereit?« Ich setzte mich neben ihn und schnallte mich an. »Rechnen Sie mit Ärger heute Nacht?«
    »Eigentlich nicht. Bei dieser Schicht kann man dem Gras beim Wachsen zugucken.«
    Ich war erleichtert. Ich musste über einiges nachdenken, und ich legte keinen Wert darauf, Tank in Aktion zu erleben. Noch weniger, mich selbst in Aktion zu sehen.
    »Sie kennen nicht zufällig einen Buchmacher namens Bunchy, oder?«
    »Bunchy? Nein. Nie gehört. Ist der von hier?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Die Fahrt quer durch die Stadt verlief ruhig. Nur ein Wagen parkte vor dem Apartmenthaus in der Sloane Street, ebenfalls ein neuer, schwarzer Geländewagen. Tank stellte sich dahinter.
    Links und rechts neben dem Haus und auf der Straßenseite gegenüber stand ein Auto neben dem anderen.
    »Wir richten vor dem Haus immer gerne eine Parkverbotszone ein«, sagte Tank. »Das sorgt für Übersichtlichkeit. Die Mieter haben ihre eigenen Plätze hinterm Haus. Vor dem Eingang sind nur die Wagen des Sicherheitsdienstes erlaubt.«
    »Und wenn doch jemand hier parken will?«
    »Reden wir es ihm aus.«
    Ein Meister des Understatements.
    In der Eingangshalle waren zwei Männer. Sie trugen schwane Kleidung und die SECURITY-Westen. Einer kam auf uns zu, als wir uns näherten und schloss uns auf.
    Tank trat ein und sah sich um. »Irgendwas Besonderes?«
    »Nichts. Alles ruhig heute Abend.«
    »Wann habt ihr den letzten Rundgang gemacht?«
    »Um zwölf.«
    Tank nickte.
    Die Männer sammelten Thermoskanne, Buch und Sporttasche ein und verließen das Haus durch die Eingangstür. Sie blieben kurz auf der Straße stehen, sahen nach links und rechts, stiegen in den Geländewagen und brausten davon.
    Arn anderen Ende der Eingangshalle, an der Wand, hatte man einen kleinen Tisch und zwei Klappstühle aufgestellt, von hier aus konnte das Wachpersonal beide Eingänge und die Treppe überblicken. Auf dem Tisch lagen zwei Walkie-Talkies. Tank verschloss den Vordereingang, nahm eines der Walkie-Talkies und schnallte es an seinen Gürtel. »Ich mache mal einen Rundgang. Sie bleiben hier und halten die Augen auf. Rufen Sie

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