Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
aber die Sicherheitskette blieb vorgelegt, und Briggs warf einen Blick auf Lula.
    »Hallöchen«, sagte Lula. »Ich wohne ein Stockwerk tiefer, und ich wollte Sie bitten, diesen gemeinsamen Brief aller Mieter an die Hausverwaltung zu unterschreiben, weil die nämlich die Miete erhöhen will.«
    »Ich habe nichts von einer Mieterhöhung gehört«, erwiderte Briggs. »Ich habe keinen Bescheid bekommen.«
    »Sie wird trotzdem heraufgesezt«, sagte Lula.
    »Schweinebande«, schimpfte Briggs. »Immer ist irgendwas los in diesem Haus. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich hier überhaupt noch wohne.«
    »Wegen der billigen Miete vielleicht«, sagte Lula. Die Tür wurde geschlossen, die Kette beiseite geschoben, und die Tür öffnete sich sperrangelweit.
    »He!«, sagte Briggs, als Lula und ich an ihm vorbei in die Wohnung stürmten. »Sie können hier nicht einfach so hereinplatzen. Sie haben mich ausgetrickst.«
    »Sie werden sich noch umschauen«, sagte Lula. »Wir sind nämlich Kopfgeldjäger. Wir dürfen jederzeit hereinplatzen. Dazu sind wir berechtigt.«
    »Sie sind zu gar nichts berechtigt«, sagte Briggs. »Die Anschuldigung gegen mich ist falsch. Ich hatte ein rituelles Messer dabei. Auf der Klinge ist eine Gravur.«
    »Ein rituelles Messer«, wiederholte Lula. »Einer halben Portion wie Ihnen sollte das Tragen eines rituellen Messers doch wohl erlaubt sein.«
    »Ganz genau«, sagte Randy. »Und deswegen ist die Anklage falsch.«
    »Das tut nichts zur Sache«, sagte Lula. »Sie müssen trotzdem mit uns zum Haftrichter.«
    »Ich sitze mitten an einem großen Projekt. Ich habe keine Zeit.«
    »Hm«, sagte Lula. »Ich möchte Ihnen erklären, wie die Prozedur abläuft. Also, kurz gefasst: Das kümmert uns einen Scheißdreck.«
    Briggs presste die Lippen aufeinander und verschränkte die Arme fest vor der Brust. »Sie können mich nicht dazu zwingen mitzukommen.«
    »Und ob wir das können«, sagte Lula. »Sie sind doch bloß ein Wicht. Wir können Sie sogar dazu zwingen, Yankee Doodle zu singen, wenn wir wollten. Natürlich würden wir das nicht machen, weil wir nämlich Profis sind.«
    Ich zog ein Paar Handschellen aus meiner Gesäßtasche und legte eine der Schellen Briggs an.
    Briggs sah sich die Handschellen an, als wären sie ein Fleisch fressender Virus. »Was soll das?«
    »Das braucht Sie nicht zu beunruhigen«, sagte ich. »Das gehört zur Prozedur.«
    »liiih«, kreischte Briggs. »liiih!«
    »Aufhören!«, schrie Lula ihn an. »Sie sind doch kein kleines Mädchen. Da kriegt man ja eine Gänsehaut.«
    Briggs lief jetzt im Zimmer umher, wedelte mit den Armen und schrie: »liiih!«
    »Pack ihn dir!«, sagte Lula.
    »liiih!«
    Ich versuchte, die Handschellen zu packen, verfehlte sie aber.
    »Bleiben Sie stehen!«, befahl ich.
    Briggs stapfte vorbei an Lula, die wie vom Donner gerührt unbeweglich dastand, und lief durch die Tür.
    »Hinterher«, schrie ich und lief schon auf Lula zu. »Er darf uns nicht entwischen!« Ich schob sie hinaus in den Hausflur, und wir beide rannten hinter Briggs her, die Treppe hinunter. Briggs hechtete durch die kleine Eingangshalle, durch die Haustür, auf den Parkplatz.
    »Verdammte Scheiße!«, sagte Lula. »Ich kann seine Trippelschritte hören, aber ich kann ihn nicht sehen. Er muss sich irgendwo zwischen den Autos versteckt haben.«
    Wir trennten uns und gingen auf den Parkplatz, Lula in die eine, ich in die andere Richtung. Als wir an den Rand des Platzes gekommen waren, blieben wir stehen und horchten, ob irgendwo Schritte zu vernehmen waren.
    »Ich höre nichts«, sagte Lula. »Er muss auf Zehenspitzen gehen.«
    Wir wollten uns gerade zurückbegeben, als Briggs um die Ecke des Apartmenthauses bog und im Innern verschwand. »Heiliger Strohsack!«, sagte Lula. »Er geht zurück in seine Wohnung.«
    Wir liefen über den Parkplatz, rasten durch die Tür, die Treppe hoch, zwei Stufen auf einmal. Als wir vor Briggs Wohnung standen, war die Tür zu und verschlossen.
    »Wir wissen, dass Sie da drin sind«, rief Lula. »Es ist besser, wenn Sie die Tür von sich aus aufmachen.«
    »Sie können sich noch so sehr aufblähen, aber durch diese Tür kommen Sie nie und nimmer«, antwortete Briggs. »Und ob wir das können«, sagte Lula. »Wir können zum Beispiel auf das Türschloss schießen. Und dann kommen wir rein und machen Sie platt wie eine Wanze.«
    Keine Antwort.
    »Hallo?«, rief Lula.
    Wir lauschten durch die Tür und hörten, wie der Computer hochgefahren wurde. Briggs setzte

Weitere Kostenlose Bücher