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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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die Schlimmsten. Sie haben nur eine feste Summe monatlich zur Verfügung, deswegen geizen sie mit jedem Dollar.«
    An dem zweiten Schreibtisch saß ein Mann. Er stand auf und stellte sich neben Martha. »Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. Ich bin der Buchhalter, und ich muss gestehen, die Sache fällt in meinen Zuständigkeitsbereich. Es ist so, dass das leider schon mal vorgekommen ist. Es liegt am Computer. Wir können ihn einfach nicht dazu bringen, bestimmte Kundendaten wiederzuerkennen.«
    Martha trommelte mit den Fingern auf den Tresen. »Es liegt nicht am Computer. Es gibt Leute, die ihren persönlichen Vorteil suchen. Die nichts daran finden, große Unternehmen zu betrügen.«
    Der Mann lachte schmallippig und reichte mir seine Hand.
    »Larry Lipinski. Ich werde dafür sorgen, dass der Betrag zurückerstattet wird.«
    Martha gab sich nicht zufrieden. »Wir sollten uns den eingelösten Scheck wirklich vorlegen lassen.«
    »Meine Güte«, sagte Lipinski zu Martha, »der Mann ist mitten während seiner Besorgungen verschwunden. Wahrscheinlich hatte er den Scheck bei sich. Wie können Sie da von der Familie erwarten, dass sie Ihnen den Scheck vorlegt?«
    »Angeblich sind die Shutz doch Stammkunden. Sie haben also bestimmt noch eingelöste Schecks von zurückliegenden Quartalen zu Hause liegen«, sagte sie.
    »Das glaube ich nicht«, meine Lipinski. »Lassen Sie die Sache auf sich beruhen. Es liegt am Computer. Wissen Sie noch, letzten Monat? Da hatten wir das gleiche Problem.«
    »Es liegt nicht am Computer.«
    »Doch.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    Ich verließ nickwärts das Büro und schlüpfte durch die Tür. Ich wollte nicht so lange bleiben, bis sich die beiden in die Haare kriegten und anfingen sich zu prügeln. Wenn Fred »einen guten Schnitt dabei machen« würde, wie Winnie ihn zitiert hatte, dann war es höchst unwahrscheinlich, dass er seinen Gewinn mit diesen beiden machte.
    Eine halbe Stunde später fand ich mich wieder im Büro von Vinnie ein. Seine Tür war geschlossen, und auf Connies Schreibtisch lagen keine Kautionsgesuche. Lula und Connie unterhielten sich über die Vor- und Nachteile von Leberkäse. »Das ist ja widerlich«, sagte Lula, die ein Auge auf Connies Sandwich geworfen hatte. »Hat man so was schon gesehen? Leberkäse mit Majonäse? Auf Fleisch gehört natürlich Ketchup, das weiß doch jedes Kind. Wie kann man bloß so blöd sein und Majonäse drauftun. Was soll das sein? Irgendwas Italienisches?« Connie zeigte Lula den Stinkefinger. »Das ist was Italienisches«, sagte sie.
    Ich klaute mir einen Maischip aus der Tüte auf Connies Schreibtisch. »Was ist los?«, fragte ich Lula. »Gehst du jetzt mit Bunchy?«
    »Küssen kann er jedenfalls nicht schlecht«, sagte Lula. »Anfangs hatte er Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, aber nach einer Weile war er voll dabei.«
    »Ich knöpfe mir noch mal Briggs vor«, sagte ich. »Hast du Lust auf eine Spritztour?«
    »Klar«, sagte Lula und zog sich ein Sweatshirt über. »Besser als hier rumzusitzen. Ziemlich langweilig heute.« Sie hielt die Schlüssel in der Hand. »Ich fahre. Die Stereoanlage in deinem Buick ist mir zu mickrig, ich brauche Dolby-Rundumsound. Musik, die mich in Stimmung bringt. Die einem Laune macht, anderen Leuten in den Hintern zu treten.«
    »Wir treten den Leuten nicht in den Hintern. Wir gehen raffinierter vor.«
    »Ich bin dabei«, sagte Lula.
    Ich folgte ihr nach draußen zu ihrem Wagen. Wir quetschten uns hinein, der CD-Spieler sprang automatisch an, und der Bass ließ uns fast vom Boden abheben.
    »Hast du einen Plan?«, wollte Lula wissen, als sie auf den Parkplatz vor Briggs’ Haus bog. »Wir brauchen unbedingt einen Plan.«
    »Der Plan besteht darin, dass wir an seine Tür klopfen und ihm irgendwas vorlügen.«
    »Gute Idee«, sagte Lula. »Ich lüge gerne. Ich könnte das Blaue vom Himmel herunterlügen.«
    Wir überquerten den Parkplatz und gingen die Treppe hoch.
    Die Eingangshalle war leer, und aus Briggs Wohnung kam kein Lärm. Ich drückte mich gleich an die Wand, sodass er mich beim Offnen nicht sehen konnte, und Lula klopfte zweimal an Briggs Tür.
    »Wie sehe ich aus?«, wollte sie wissen. »Ich habe extra meine harmlose Miene aufgesetzt. Die Miene, die besagt, komm schon Scheißer, mach endlich die Tür auf.«
    Wenn ich Lula mit ihrer harmlosen Miene durch den Spion vor meiner Tür gesehen hätte, wäre ich unters Bett geflüchtet.
    Wie andere reagieren, weiß ich nicht.
    Die Tür öffnete sich,

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