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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ihren Firebird heranpirschend. »Da hat uns jemand eine Nachricht hinterlassen. Wehe, der hat mir auch in den Wagen geschissen. So was kann ich auf den Tod nicht ab.«
    Ich sah über ihre Schulter und las den Zettel.
    »Ich habe dich in dem Einkaufszentrum beobachtet«, stand da. »Du darfst die Männer mit so aufreizender Kleidung nicht in Versuchung bringen.«
    »Das ist wohl für dich«, sagte Lula. »Ich habe das Kleid ja nicht anprobiert.«
    Ich überflog den Parkplatz mit einem Blick. »Schließ den Wagen auf, und dann nichts wie weg hier«, sagte ich zu Lula.
    »Ist doch bloß das übliche perverse Zeug«, beruhigte sie mich.
    »Ja, schon, aber es hat jemand geschrieben, der wusste, wo unser Wagen stand.«
    »Könnte jemand gewesen sein, der uns beobachtet hat, als wir ankamen. Irgendein Ferkel, das draußen vor Macy’s auf sein Frauchen gewartet hat.«
    »Könnte auch von jemandem stammen, der mich von Trenton bis hierher verfolgt hat.« Ganz bestimmt nicht Bunchy. Bunchys Auto wäre mir aufgefallen. Außerdem war ich mir ziemlich sicher, dass Bunchy gerade dabei war, Mabel auszuspionieren, wie ich ihm geraten hatte.
    Lula und ich sahen uns an und hatten beide den gleichen Gedanken: Ramirez. Wir sprangen in den Firebird und verschlossen von innen die Türen.
    »Wahrscheinlich war er es gar nicht«, sagte Lula. »Du hättest ihn doch bestimmt gesehen.«
    In meinem Viertel ist es nach Einbruch der Dunkelheit ruhig. Um die Zeit haben es sich die Rentner in ihren Wohnungen gemütlich gemacht, bereiten sich auf die Nacht vor oder gucken sich alte Serien im Fernsehen an.
    Lula setzte mich um kurz nach neun Uhr vor dem Hintereingang zu meinem Haus ab, und es herrschte die übliche Grabesstille. Wir suchten den Platz nach Scheinwerfern ab, lauschten auf Schritte und Motorengeräusche, konnten aber nichts sehen und hören.
    »Ich warte so lange, bis du im Haus bist«, sagte Lula. »Es geht schon.«
    »Ja, ja, ich weiß.«
    Ich entschied mich für die Treppe, weil die Bewegung mir beim Hühnchen- und Pommesverdauen helfen würde. Wenn ich Angst habe, stehen die Chancen für Aufzug und Treppe immer gleich. Auf der Treppe habe ich die Übersicht, aber im Treppenhaus selbst kommt man sich abgeschnitten vor, und wenn die Feuerschutztüren geschlossen werden, hört man keinen Pieps. Ich war erleichtert, als ich meine Etage erreichte und kein Ramirez vor mir stand.
    Ich schloss die Wohnungstür auf und begrüßte Rex. Ich stellte meine Einkaufstüten auf den Küchentresen, warf die Schuhe von mir und zog die Strumpfhose aus. Ich suchte Zimmer für Zimmer ab, aber nirgendwo versteckten sich große Männer. Puh. Ich ging zurück in die Küche und hörte meinen Anrufbeantworter ab. In dem Moment klopfte es an der Tür und ich kreischte los. Ich lugte duch den Spion, eine Hand auf dem Herz.
    Es war Ranger.
    »Du klopfst doch sonst nie«, sagte ich beim Aufmachen. »Ich klopfe immer. Du gehst nur nie an die Tür.« Er übergab mir meine Jacke. »Der kleine Scheich meinte, es hätte keinen Spaß gemacht mit dir.«
    »Andere Leute durch die Gegend kutschieren kannst du von der Jobliste streichen.«
    Ranger musterte mich kurz. »Soll ich ihn erschießen?«
    »Nein!« Aber der Vorschlag war verlockend.
    Sein Blick fiel auf meine Schuhe und die Strumpfhose auf dem Boden. »Komme ich ungelegen?«
    »Nein, ich bin gerade erst nach Hause gekommen. Lula und ich waren einkaufen.
    »Entspannungstherapie ?«
    »Ja. Aber ich brauchte auch ein neues Kleid.« Ich hielt das Teil hoch, um es ihm zu zeigen. »Lula hat mich dazu überredet. Wie findest du es?«
    Rangers Blick verfinsterte sich, und sein Mund verzog sich zu einem dünnen Lächeln. Mir wurde ganz heiß im Gesicht, und das Kleid glitt mir aus der Hand und fiel zu Boden.
    Ranger hob es auf und hielt es mir hin.
    »Na gut«, sagte ich und blies mir eine Locke aus der Stirn. »Ich weiß schon, was du von dem Kleid hältst.«
    »Wenn du es wüsstest, würdest du nicht hier stehen«, entgegnete Ranger. »Wenn du es wüsstest, hättest du dich mit der Pistole in der Hand im Schlafzimmer verbarrikadiert.«
    Schluck.
    Ranger wandte seine Aufmerksamkeit dem Zettel auf dem Tresen zu. »Offenbar stehe ich mit meiner Meinung über das Kleid nicht alleine da.«
    »Der Zettel klemmte an der Windschutzscheibe von Lulas Firebird. Den haben wir gefunden, als wir vom Einkaufen zurückkamen.«
    »Weißt du, wer das geschrieben hat?«
    »Es kämen mehrere in Frage.«
    »Kannst du dich etwas deutlicher

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