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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ausdrücken?«
    »Könnte jemand gewesen sein, der mich in dem Einkaufszentrum beobachtet hat.«
    »Oder?«
    »Ramirez.«
    »Gibt es Grund zu der Vermutung, dass es Ramirez war?«
    »Ich kriege eine Gänsehaut, wenn ich den Zettel nur anfasse.«

6
    »Es geht das Gerücht, Ramirez sei fromm geworden«, sagte Ranger, entspannt gegen den Küchentresen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Vielleicht will er mich gar nicht mehr vergewaltigen und verstümmeln, sondern mich bekehren.«
    »Wie dem auch sei, jedenfalls solltest du nicht mehr ohne Waffe aus dem Haus gehen.«
    Nachdem Ranger gegangen war, hörte ich die Nachricht auf meinem Beantworter ab. »Stephanie? Hier ist deine Mutter. Vergiss nicht, dass du mir versprochen hast, mit deiner Großmutter morgen Abend zu dem Beerdigungsinstitut zu gehen. Du kannst gerne etwas eher kommen und bei uns was essen. Es gibt eine leckere Lammkeule.«
    Das mit der Lammkeule hörte sich verführerisch an, aber etwas Neues über den Verschwundenen zu erfahren wäre mir lieber gewesen. Zum Beispiel: ›Stell dir vor, Fred ist wieder da.‹ In dem Moment klopfte es an der Tür. Ich schaute durch den Spion, es war Bunchy.
    »Ich weiß, dass Sie mich sehen«, sagte er. »Und ich weiß, dass Sie jetzt überlegen, ob Sie sich nicht lieber erst mit Pistole und Reizgas und Ihrem Elektroschocker bewaffnen sollen. Also gehen Sie und holen Sie sich die Sachen. Ich habe keine Lust, mir hier die Beine in den Bauch zu stehen.«
    Ich öffnete die Tür einen Spalt, ließ aber die Sicherheitskette vor.
    »Geben Sie mir eine Chance«, sagte Bunchy.
    »Was wollen Sie?«
    »Wieso darf der Rambotyp rein und ich nicht?«
    »Ich arbeite mit ihm zusammen.«
    »Wir beide arbeiten auch zusammen. Ich habe gerade jemanden für Sie überwacht.«
    »Und? Irgendwas passiert?«
    »Das sage ich Ihnen erst, wenn Sie mich hereinlassen.«
    »So dringend will ich es auch wieder nicht wissen.«
    »Doch. Wollen Sie wohl. Sie sind neugierig.«
    Stimmt. Ich war neugierig. Ich legte die Kette beiseite und machte die Tür auf.
    »Und? Was ist passiert?«, fragte ich ihn.
    »Nichts. Das Gras ist zwei Millimeter gewachsen.« Er holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. »Ihre Tante ist eine ganz schöne Schnapseule. Sie sollten sie mal zu den Anonymen Alkoholikern schicken.« Ihm fiel das Kleid auf dem Küchentresen auf. »Meine Fresse!«, sagte er. »Gehört das Ihnen?«
    »Das muss ich zu einer Hochzeit anziehen.«
    »Brauchen Sie noch Begleitung? Wenn ich mich anständig wasche, sehe ich ganz manierlich aus.«
    »Ich habe schon einen Begleiter. Ich bin da mit so einem Typen zusammen –«
    »Ach ja? Mit wem?«
    »Er heißt Morelli. Joe Morelli.«
    »Nicht möglich. Den kenne ich. Ich kann es kaum glauben – Sie und Morelli sind zusammen? Der Kerl ist ein Versager. Entschuldigen Sie, wenn ich das sage, aber der legt doch jede flach, die er kennen lernt. Mit dem sollten Sie sich lieber nicht einlassen. Sie haben was Besseres verdient.«
    »Woher kennen Sie Morelli?«
    »Wir haben beruflich miteinander zu tun. Er ist Polizist und ich bin Buchmacher.«
    »Ich habe ihn gefragt, ob er Sie kennt, aber er hat gesagt, er hätte Ihren Namen noch nie gehört.«
    Bunchy warf den Kopf in den Nacken und lachte. Es war das erste Mal, dass ich ihn lachen hörte, und es klang sympathisch.
    »Vielleicht kennt er mich unter einem meiner anderen Namen«, sagte Bunchy. »Vielleicht verleugnet er mich auch, weil er Angst hat, ich würde sonst alles über ihn ausplaudern.«
    »Wie heißen Sie denn sonst noch?«
    »Die Namen sind geheim«, sagte er. »Wenn ich sie Ihnen verrate, wären sie nicht mehr geheim.«
    »Raus!«, sagte ich und wies mit ausgestrecktem Arm zur Tür.
    Am nächsten Morgen um neun Uhr rief Morelli an. »Ich wollte dich nur an die Hochzeitsfeier morgen erinnern«, sagte er. »Ich hole dich um vier Uhr ab. Und vergiss nicht, dass wir wegen der Schießerei in der Sloane Street noch deine Aussage brauchen.«
    »In Ordnung.«
    »Irgendwelche Hinweise auf Fred gefunden?«
    »Nein. Nichts Erwähnenswertes. Nur gut, dass ich mir mit solchen Aufträgen nicht meinen Lebensunterhalt verdienen muss.«
    »Nur gut«, wiederholte Morelli. Es hörte sich an, als würde er dabei lachen.
    Ich legte auf und rief meinen Freund Larry von der Müllabfuhr an.
    »Stellen Sie sich vor, Larry«, sagte ich, »ich habe den Scheck gefunden. Er lag auf dem Schreibtisch meines Onkels. Die Gebühren für drei Monate Müllabfuhr. Der Scheck ist

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