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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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er wirklich wie ein Toter aussieht?«, fragte Grandma.
    »Er liegt in einem Sarg.«
    »Ich finde sie trotzdem ganz gut. Wir sollten die Frau, die du vorm Grand-Union-Kaufhaus getroffen hast, fragen, ob sie ihn wiedererkennt.«
    »Wir können doch nicht einfach so an der Tür einer wildfremden Frau klingeln und ihr Bilder von einem toten Mann unter die Nase halten.«
    Grandma kramte in ihrer großen schwarzen Lackleder-Handtasche. »Das Einzige, was ich sonst noch hätte, wäre dieses Totenbildchen von Lipinski. Das Foto ist nur ein bisschen verschwommen.«
    Ich nahm Grandma das Bildchen ab. Auf dem Foto sah man Lipinski und seine Frau, darunter war der dreiundzwanzigste Psalm gedruckt. Lipinski stand da, einen Arm um die Taille einer schlanken Frau mit kurzem, braunem Haar gelegt. Es war ein Schnappschuss, aufgenommen an einem Sommertag draußen im Freien, und die beiden lachten sich an.
    »Irgendwie seltsam, dass sie dieses Foto genommen haben«, sagte Grandma. »Ich habe ein paar Leute davon reden hören, dass Lipinskis Frau ihren Mann letzte Woche verlassen hätte. Sie wäre einfach aufgestanden und gegangen. Und sie ist auch nicht zur Beerdigung erschienen. Sie war nicht aufzufinden. Es konnte ihr niemand mitteilen, was passiert war. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Genau wie Fred. Nur, dass Laura Lipinski absichtlich weggegangen ist, wie ich gehört habe. Hat ihre Sachen gepackt und gesagt, sie wollte sich scheiden lassen. Eine Schande, so etwas.«
    Mir war natürlich bewusst, dass es Millionen Frauen gab, die schlank waren und kurzes braunes Haar hatten. Aber meine Gedanken sprangen trotzdem zu dem abgetrennten Kopf mit dem kurzen braunen Haar. Larry Lipinski war der zweite RGC-Angestellte innerhalb einer Woche, der eines gewaltsamen Todes gestorben war. Und auch wenn es mir weit hergeholt erschien: Fred hatte Kontakt mit Lipinski gehabt. Lipinskis Frau war verschwunden. Und Lipinskis Frau hatte, wenn auch entfernt, eine gewisse Ähnlichkeit mit der Leiche in dem Beutel. »Na gut«, sagte ich, »zeigen wir Irene Tully die Fotos.« Was soll’s, dachte ich. Wenn sie ausrastet, dann würde ich den heutigen Tag eben als ganz normalen Alltag abschreiben. Ich kramte den Zettel mit ihrer Adresse aus meiner Tasche hervor, Apartment 117, Brookside Gardens. Brookside Gardens war eine Wohnanlage ungefähr vierhundert Meter neben der Ladenzeile.
    »Irene Tully«, wiederholte meine Großmutter. »Der Name kommt mir bekannt vor, aber ich kann ihn im Moment nicht unterbringen.«
    »Sie sagte, sie würde Fred aus dem Seniorenklub kennen.«
    »Ich glaube, da ist mir ihr Name untergekommen. Es sind viele Leute in dem Seniorenklub, aber ich gehe nicht zu allen Treffen. Ich kann nur ein bestimmtes Maß an alten Leuten vertragen. Wenn ich runzlige Haut sehen will, brauche ich nur in den Spiegel zu gucken.«
    Ich fuhr auf das Gelände der Brookside Gardens und fing an, nach den Hausnummern zu suchen. Es waren insgesamt sechs Häuser, die um einen großen Parkplatz herum gruppiert waren. Die Häuser waren zweigeschossig, aus Backstein und im Kolonialstil erbaut. Der Putz war weiß, und die Fenster hatten Läden. Jede Wohnung besaß einen separaten Eingang.
    »Hier ist es«, sagte Grandma und legte ihren Sicherheitsgurt ab. »Das mit der Halloweendekoration an der Tür.« Wir überquerten den Gehsteig und drückten die Türklingel. Irene steckte den Kopf durch die Tür und sah uns an. »Ja bitte?«
    »Wir wollen Sie über Fred Shutz befragen, der verschwunden ist«, sagte Grandma. »Wir haben auch ein Bild dabei, das wir Ihnen zeigen können.«
    »Oh«, sagte Irene. »Ein Bild von Fred?«
    »Nein«, sagte Grandma. »Ein Bild von dem Entführer.«
    »Wir wissen zwar nicht genau, ob Fred entführt worden ist«, mischte ich mich dazwischen. »Grandma wollte damit nur sagen -«
    »Hier, schauen Sie mal«, sagte Grandma und gab Irene eins der Fotos. »Allerdings hat er damals vielleicht einen anderen Anzug getragen.«
    Irene sah sich das Foto genau an. »Wieso liegt er in einem Sarg?«
    »Weil er jetzt tot ist«, sagte Grandma.
    Irene schüttelte den Kopf. »Das ist nicht der Mann.«
    »Vielleicht meinen Sie das nur, weil seine Augen geschlossen sind und er nicht mehr so verschlagen aussieht«, sagte Grandma. »Seine Nase ist ein bisschen zerquetscht. Wahrscheinlich ist er mit dem Gesicht zuerst zu Boden gestürzt, nachdem er sich das Gehirn weggepustet hat.«
    Irene sah sich das Foto noch mal an. »Nein. Er ist es ganz bestimmt

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