Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Schreibtisch und aß einen Bagel. Von Vinnie weit und breit keine Spur.
    Kaum hatte Lula mich durch die Tür kommen sehen, legte sie die Zeitung beiseite. »Ich will alles wissen. Restlos alles. Jede Einzelheit.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, sagte ich. »Ich habe gekniffen und doch nicht das kleine Schwarze angezogen.«
    »Wie bitte? Sag das noch mal.«
    »Es ist ein bisschen kompliziert.«
    »Dann hast du also dieses Wochenende keinen abgekriegt?«
    »Nein.«
    »Das ist wirklich höchst bedauerlich.«
    Wem sagst du das?
    »Irgendwelche NVGler?«, fragte ich Connie.
    »Am Samstag ist nichts hereingekommen. Und für heute ist es noch zu früh.«
    »Wo ist Vinnie?«
    »Im Knast. Eine Kaution für einen Ladendieb hinterlegen.«
    Ich verließ das Büro, blieb draußen stehen und musterte meinen alten Buick. »Ich hasse dich«, sagte ich.
    Ich hörte hinter mir jemanden leise lachen. Ich drehte mich um, es war Ranger.
    »Redest du immer so mit deinem Auto? Hör auf zu träumen, Babe.«
    »Ich träume gar nicht. Ich brauche nur ein neues Auto.«
    Er starrte mich an, und ich wollte mir lieber nicht ausmalen, was er wohl dachte. Seine braunen Augen blickten abschätzend, und seine Miene war leicht amüsiert. »Was wärst du bereit, für ein neues Auto zu tun?«
    »An was hast du denn gedacht?«
    Wieder das leise Lachen. »Müsste es immer noch moralisch vertretbar sein?«
    »Um was für ein Auto geht’s denn?«
    »Ein starkes Auto. Sexy.«
    Ich hatte den Verdacht, dass diese Kurzbeschreibung auch ganz gut auf den Job zutraf, den er für mich hatte.
    Ein leichter Regen hatte eingesetzt. Ranger schlug mir die Jackenkapuze über den Kopf und stopfte meine Haare hinein. Seine Finger fuhren über meine Schläfe, unsere Blicke trafen sich, und einen bangen Moment lang dachte ich, er würde mich küssen. Der Moment ging vorüber und Ranger wich zurück.
    »Sag Bescheid, wenn du dich entschieden hast«, sagte er.
    »Entschieden?«
    Er lachte. »Wegen dem Auto.«
    »Alles Klärchen.«
    Ich stieg in meinen Buick und raste in den Nebel. Ich blieb an der nächsten Ampel stehen und hämmerte mit dem Kopf gegen das Steuerrad, während ich darauf wartete, dass es grün wurde. Ich blöde Kuh, blöde Kuh, blöde Kuh, dachte ich nur und hämmerte weiter. Wieso hatte ich bloß ›Alles Klärchen‹ gesagt? Was für ein absolut blöder Spruch. Ich hämmerte noch einmal, dann wurde es grün.
    Grandma saß in einer Wolke aus Haarspray, als ich den Frisiersalon betrat. Ihr Haar war stahlgrau, und sie trug es kurz und in Locken, die auf ihrem rosa Schädel in Reihen aufmarschierten. »Ich bin fast fertig«, sagte sie. »Hast du die Fotos dabei?«
    »Noch nicht.«
    Sie zahlte fürs Waschen und Legen, zwängte sich in ihren Mantel und setzte sich behutsam die Plastikhaube über den Kopf. »Das war ja vielleicht eine Leichenschau gestern Abend«, sagte sie, vorsichtig ihre Schritte auf dem nassen Gehsteig abwägend. »Diese Aufregung! Du warst ja nicht dabei, als Margaret Butcher wegen dem Kerl in Raum drei einen Anfall kriegte. Du weißt doch, dass Margarets Mann Sol vor einem Jahr an einem Herzinfarkt gestorben ist. Margaret meinte, das sei alles nur wegen dem Ärger gewesen, den Sol mit der Kabelgesellschaft gehabt hätte. Das hätte seinen Blutdruck so hoch geschraubt. Und der Kerl, der das zu verantworten hätte, wäre der Tote in Raum drei gewesen, John Curly. Margaret sagte, sie sei nur hergekommen, um auf seine Leiche zu spucken.«
    »Margaret Burger ist bei Stiva gewesen, um auf jemanden zu spucken?« Margaret war eine herzensgute, weißhaarige alte Dame.
    »Das hat sie mir jedenfalls gesagt, aber ich habe sie nicht mit eigenen Augen spucken sehen. Vielleicht hat sie sich auch entschieden, es doch nicht zu tun, als sie vor John Curlys Leiche stand. Der sah ja noch schlimmer aus als Lipinski.«
    »An was ist er denn gestorben?«
    »Es war ein Unfall, mit Fahrerflucht. Und nach seinem Äußeren zu urteilen, muss er von einem Lastwagen überrollt worden sein. Ich kann dir sagen, diese großen Unternehmen sind das Letzte. Margaret hat mir gesagt, Sol hätte sich wegen einer Rechnung mit denen gestritten, genau wie Fred, und dieser Klugscheißer in dem Büro, John Curly, wollte ihn nicht mal ausreden lassen.«
    Ich hielt kurz vor dem Fotoladen an und holte Grandmas Bilder ab.
    »Sie sind gar nicht so schlecht geworden«, stellte sie, den Stapel durchblätternd, fest.
    Ich warf nur einen kurzen Blick auf sie. Ihh!
    »Findest du, dass

Weitere Kostenlose Bücher