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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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paar Schritte zurück. Es wirkte wie das Rückzugsmanöver eines Menschen, der sich einem Grisli gegenübersieht. »Ich melde mich wieder«, sagte Bunchy, drehte sich auf dem Absatz um und ging zu seinem Wagen.
    Wir sahen ihm hinterher, als er vom Parkplatz fuhr.
    »Das ist kein Buchmacher«, sagte Ranger. Seine Hand hielt mich noch immer wie gefangen.
    Ich trat zur Seite und drehte mich zu ihm um, um Abstand zwischen uns zu schaffen.
    »Was sollte denn diese Einschüchterungsmasche, die du da eben abgezogen hast?«
    Ranger schmunzelte. »Findest du, dass ich ihn eingeschüchtert habe?«
    »Nicht besonders.«
    »Das finde ich auch nicht. Ich glaube, er hat schon so einige Kraftproben hinter sich.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass du ihn nicht besonders leiden kannst?«
    »Reine Vorsichtsmaßnahme. Er hat eine Waffe dabei, er hat gelogen, und er ist ein Bulle.«
    Das war mir bereits alles bekannt. »Er folgt mir seit Tagen. Bis jetzt ist er harmlos.«
    »Was will er denn von dir?«
    »Keine Ahnung. Es muss mit Fred zu tun haben. Im Moment weiß er mehr als ich. Es könnte sich daher lohnen mitzuspielen. Wahrscheinlich ist er von der Bundespolizei. Ich glaube, er hat einen Sender an meinen Wagen montiert. Die Polizei von New Jersey kann sich solche Mätzchen normalerweise nicht leisten. Und ich glaube, er arbeitet mit einem Partner zusammen, sonst würde er mich nicht immer aufspüren. Aber den Partner habe ich bisher noch nicht entdecken können.«
    »Weiß er, dass du ihn durchschaut hast?«
    »Ja, aber das will er lieber nicht ansprechen.«
    »Dass er dich jederzeit aufspüren kann – dagegen ließe sich was machen«, sagte Ranger und übergab mir einen Schlüsselbund.
    »Was ist das?«

10
    »Hier kommt die Versuchung«, sagte Ranger, der gegen einen nagelneuen, pechschwarzen Porsche Boxter lehnte.
    »Könntest du dich vielleicht ein bisschen genauer ausdrücken. Ich meine, an was für eine Versuchung hast du gedacht?«
    »An die Versuchung, deinen Horizont zu erweitern.«
    Ich hatte ein unbehagliches Gefühl bei dem, was Ranger möglicherweise unter »Horizonterweiterung« verstand. Der Verdacht lag nahe, dass sein Horizont ein klein wenig näher an die Hölle heranreichte, als mir lieb war. Bis dorthin wollte ich den meinigen nicht ausdehnen. Zunächst aber war da das Auto, und es bestand die zugegebenermaßen unwahrscheinliche Möglichkeit, dass der Schlitten heiße Ware war.
    »Woher kriegst du bloß immer diese Autos?«, fragte ich ihn. »Anscheinend hast du irgendwo ein Nest mit lauter neuen, teuren schwarzen Autos aufgetan.«
    »Ich habe meine Quellen.«
    »Dieser Porsche ist doch nicht gestohlen, oder?«
    »Würde es dir etwas ausmachen?«
    »Natürlich würde es mir was ausmachen.«
    »Dieser Wagen ist nicht gestohlen«, sagte Ranger. Ich schüttelte den Kopf. »Wirklich ein toller Schlitten. Und ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber ich kann mir so einen Wagen nicht leisten.«
    »Du kennst noch nicht den Preis«, sagte Ranger. »Ist er teurer als fünf Dollar?«
    »Dieser Wagen ist nicht zu verkaufen. Es ist ein Firmenwagen.
    Du kriegst ihn, wenn du weiter für mich arbeitest. Mit deinem Buick machst du mir mein Image kaputt. Alle, die für mich arbeiten, fahren schwarze Autos.«
    »Das will ich nun wirklich nicht«, sagte ich, »dein Image kaputtmachen.«
    Ranger sah mich weiterhin unverwandt an.
    »Machst du das aus Barmherzigkeit?«, fragte ich ihn.
    »Rate mal.«
    »Ich muss doch nicht meine Seele deswegen verkaufen, oder?«
    »Seelenverkauf ist nicht meine Sache«, stellte Ranger klar. »Der Wagen ist eine Investition. Es gehört zum Arbeitsverhältnis.«
    »Und was ist meine Aufgabe in diesem Arbeitsverhältnis?«
    Ranger löste die Arme aus der Verschränkung und stellte sich vor mich hin. »Es kommen immer wieder Aufträge herein. Du brauchst keinen anzunehmen, bei dem du ein ungutes Gefühl hast.«
    »Du machst das nicht aus Spaß, oder? Ich meine, um zu sehen, wie weit ich für ein teures Auto gehen würde.«
    »Das steht auf der Liste mit Gründen ungefähr in der Mitte«, sagte Ranger. Er sah auf die Uhr. »Ich habe einen Termin. Fahr den Wagen. Überleg es dir.«
    Er hatte seinen Mercedes neben dem Porsche abgestellt. Er setzte sich ans Steuer und fuhr los, ohne sich noch einmal umzuschauen.
    Beinahe wäre ich auf der Stelle zusammengebrochen. Ich stützte mich mit einer Hand auf dem Porsche ab, zuckte aber gleich zurück, aus Angst, Fingerabdrücke zu hinterlassen. Mist!
    Ich

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