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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nehme auch so einen«, sagte ich und zeigte auf Perins Glas. »Und könnten Sie’s schnell machen, bitte.«
    »Erzählen Sie mal. Was haben Sie denn so für Unterwäsche?«, sagte Perin. »Haben Sie auch Hüftgürtel?«
    »Klar. Ich trage ständig Hüftgürtel. Rote, schwarze, violette.«
    »Und Strapse?«
    »Ja, Strapse auch.« Bei jeder Frage hatte ich das Gefühl, ich müsste vor Ekel kotzen.
    Das Alarmsignal an seiner Uhr ging los.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Es erinnert mich daran, nach meinem Auto zu sehen.«
    Scheiße! Nur keine Panik. »Was stimmt denn nicht mit Ihrem Auto?«
    »Nicht gerade die sicherste Gegend hier zu dieser Tageszeit. Letzte Woche haben sie mir das Radio ausgebaut. Deswegen sehe ich manchmal nach dem Wagen, nur um sicherzugehen, dass sich keiner dran vergreift.«
    »Haben Sie denn keine Alarmanlage?«
    »Doch, schon.«
    »Dann brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Trotzdem…« Er sah Richtung Tür. »Ich schaue lieber mal eben nach.«
    »Sie gehören doch nicht etwa zu den zwanghaften Typen, oder?«, sagte ich. »Die kann ich nämlich nicht ab. Die sind immer so verkrampft. Die wollen nie was Neues ausprobieren… zum Beispiel Gruppensex oder so.«
    Damit hatte ich seine Aufmerksamkeit zurückerobert.
    Ein paar Tropfen Speichel sammelten sich in seinen Mundwinkeln. »Mögen Sie Gruppensex?«
    »Also ich persönlich mag es nicht, wenn zu viele Männer dabei sind, aber ich habe ein paar Freundinnen…« Der Kellner brachte mir mein Getränk. Ich kippte es runter und bekam umgehend einen Hustenanfall. Als er vorbei war, gingen mir die Augen über und tränten. »Was ist das denn?«
    »Bombay Sapphire.«
    »Ich trinke sonst nicht viel.«
    Perin legte eine Hand auf mein Bein und schob sie unter den Saum meines Rocks. »Was machen Sie denn so beim Gruppensex?«
    Du kannst mich mal kreuzweise, dachte ich nur. Ich habe nämlich die Faxen dicke. Wenn Ranger nicht bald auftauchte, würde ich sehr bald Arger kriegen. Ich schüttete hier in aller Öffentlichkeit mein Herz aus und hatte keinen blassen Schimmer, was daraus werden sollte. Ich hatte nicht allzu viel Erfahrung mit solchen Sachen. Und von Gruppensex verstand ich rein gar nichts. Und das war schon mehr als mir lieb war. »Donnerstag ist immer mein Gruppensextag«, sagte ich. »Wir machen es immer donnerstags. Und wenn wir keinen Mann finden, gucken wir einfach nur Fernsehen.«
    »Möchten Sie noch einen Drink?«, fragte Perin.
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hob er von seinem Barhocker ab und flog durch die Luft. Er landete krachend auf einem Tisch, der Tisch brach zusammen, und Perin lag regungslos auf dem Boden, alle viere von sich gestreckt, mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund, wie ein großer, toter angeschwemmter Fisch.
    Ich schnappte nach Luft, drehte mich um und stand Benito Ramirez gegenüber. »Du sollst dich nicht so wie eine Nutte aufführen, Stephanie«, sagte Ramirez mit sanfter Stimme und irrem Blick. »Der Champ sieht es nicht gern, wenn du dir mit anderen Männern die Zeit vertreibst. Wenn sie dich befummeln. Du sollst dich für den Champ warm halten.« Er stieß ein kurzes blödes Lachen aus. »Der Champ wird Sachen mit dir anstellen, Stephanie, die nie einer mit dir gemacht hat. Hast du Lula gefragt, was der Champ für Sachen kann?«
    »Was wollen Sie hier?«, schrie ich. Mit einem Auge sah ich hinüber zu Perin, weil ich befürchtete, dass er wieder auf die Beine kommen und nach seinem Auto sehen würde. Mit dem anderen sah ich Ramirez an, weil ich Angst hatte, er würde jeden Moment ein Messer ziehen und mich wie eine Weihnachtsgans aufschlitzen.
    »Du kannst dem Champ nicht entkommen«, flüsterte Ramirez. »Der Champ sieht alles. Er sieht auch, dass du spätabends aus dem Haus gehst, um Süßigkeiten einzukaufen. Was ist los, Stephanie, kannst du nicht einschlafen? Der Champ könnte das wieder in Ordnung bringen. Er weiß, wie man Frauen zum Schlafen bringt.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen, und mir brach kalter Schweiß aus. Ramirez musste mir aufgelauert haben, mich auf Schritt und Tritt verfolgt haben, mich ständig beobachtet haben. Und ich hatte ihn nie bemerkt. Wahrscheinlich war ich nur deswegen am Leben geblieben, weil Ramirez gern Katz und Maus spielte. Er liebte den Geruch der Angst bei Menschen. Er quälte seine Opfer gern, um ihre Angst noch zu verlängern.
    Es schien, als ob die Zeit kurz aufgehalten worden wäre. Perin flog durch die

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