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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist Ryan. Er ist Stammgast hier. Kommt jeden Tag nach Feierabend vorbei. Trinkt zwei Gläser. Geht nach Hause. Stellt seinen Wagen nie weiter als einen halben Block von der Bar entfernt ab. Er weiß, dass der Händler versucht, sich den Wagen zurückzuholen, deswegen ist er unruhig. Kommt alle paar Minuten raus und guckt nach, ob der Wagen noch da ist. Dein Auftrag besteht darin, dafür zu sorgen, dass er ein Auge auf dich wirft und nicht auf den Wagen. Halt ihn irgendwie fest.«
    »Wieso willst du ihm den Wagen hier wegnehmen?«
    »Zu Hause schließt er den Wagen in einer Garage ein, und die Leute vom Wiederbeschaffungsdienst können nicht ran. Auf der Arbeit stellt er den Wagen in einer bewachten Garage ab, und der Wächter ist einer von den Übereifrigen, die noch was tun für ihr Weihnachtsgeld.« Ranger zielte mit ausgestrecktem Zeigefinger und erhobenem Daumen auf mich. »Was das angeht: Perin trägt eine Waffe und zieht schnell. Wir wollen kein Blutvergießen.«
    »Was macht der Kerl eigentlich beruflich?«
    »Rechtsanwalt. Braucht sein ganzes Geld für Koks.«
    Ein dunkelgrüner Jaguar glitt neben uns vorbei. Es gab keine freien Parkplätze mehr in der Straße. In dem Moment, als er die nächste Querstraße erreichte, fuhr ein Wagen aus einer Lücke heraus, und der Jaguar parkte ein.
    »Da haben wir ja noch mal Glück gehabt.«
    »Das war Tank«, sagte Ranger. »Wir haben in der ganzen Straße Autos abgestellt, damit Perin da unten parken muss.«
    Perin stieg aus dem Wagen, stellte die Alarmanlage an und ging schnurstracks auf Mike’s Place zu.
    Ich sah Ranger an. »Könnte uns die Alarmanlage Probleme machen?«
    »Nein.«
    Perin verschwand in dem Gebäude.
    »Also los«, sagte Ranger. »Schnapp ihn dir, Süße. Ich gebe dir fünf Minuten Vorsprung, dann sag ich dem Abschleppwagen Bescheid.« Er gab mir einen Funkrufer. »Sollte irgendwas schiefgehen, drück das Notsignal. Ich komme und hole dich raus, wenn der Wagen von der Straße ist.«
    Perin trug einen blauen Nadelstreifenanzug. Er war Anfang vierzig, hatte schütteres, rotblondes Haar und eine athletische Figur, die anfing, aus der Form zu geraten. Ich trat erst einmal zur Seite, neben die Eingangstür, um mich an das Licht zu gewöhnen. In dem Raum befanden sich hauptsächlich Männer, aber es gab auch ein paar Frauen unter den Gästen. Die Frauen saßen in Gruppen zusammen, die Männer in der Regel allein, mit Blick auf den Fernsehschirm. Penn war leicht auszumachen. Er hockte am anderen Ende der polierten Mahagonitheke. Der Kellner stellte ihm ein Glas hin, etwas Klares, on the rocks. Links und rechts von Penn waren Plätze frei, aber ich wollte mich nicht gleich zu ihm setzen und ein Gespräch anfangen. Er sollte nicht das Gefühl haben, ich hätte ihn ausgeguckt. Ich ging daher in seine Richtung, wühlte in meiner Tasche und täuschte tiefes Versunkensein in diese Suche nach etwas Eingebildetem vor. In dem Moment, als ich seinen Hocker erreichte, tat ich so, als würde ich stolpern: Nicht so heftig, dass ich zu Boden stürzte, aber doch so, dass ich gegen Perin stieß und mich an seinem Ärmel fest hielt.
    »Ach, herrje«, sagte ich. »Entschuldigung. Das ist mir wirklich peinlich. Ich habe einfach nicht aufgepasst, und da…« Ich sah auf meine Füße. »Diese Schuhe bringen mich noch mal um. Ich bin eben einfach kein Stöckelschuhtyp.«
    »Was für ein Typ sind Sie denn?«, fragte Perin.
    Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Wahrscheinlich eher der Barfußtyp.« Ich schob mich auf den Hocker neben ihm und gab dem Kellner ein Zeichen. »Ich brauche unbedingt was zu trinken. Ein Scheißtag war das heute. Zum Wegwerfen.«
    »Wieso sagen Sie das?«, konterte er. »Was machen Sie denn so?«
    »Ich bin Einkäuferin von Damenunterwäsche.« War ich früher mal, bevor die Kopfgeldjagd losging.
    Sein Blick fiel auf mein Dekolletee. »Im Ernst?«
    Hoffentlich hatten sie den Wagen schnell abgeschleppt. Der Kerl hatte einen satten Vorsprung in puncto Alkohol und baggerte wie verrückt. Ich spürte es förmlich.
    »Ryan Perin«, sagte er und streckte mir die Hand entgegen.
    »Stephanie.«
    Er hielt meine Hand fest. »Stephanie, die Unterwäscheeinkäuferin. Sehr sexy.«
    Iih! Ich hasse Händchenhalten mit fremden Männern. Ich verfluchte Ranger und seine Horizonterweiterung. »Na ja… ist auch nur ein Job.«
    »Sie haben bestimmt tolle Reizwäsche im Angebot.«
    »Natürlich. Ich habe alles. Was Sie wollen.«
    Der Kellner sah mich fragend an.
    »Ich

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