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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Asphaltboden ab. Reifen und Türen flogen wie Frisbeescheiben durch die Luft, der Wagen prallte mit voller Wucht auf, neigte sich zur Seite, begrub den brennenden Porsche unter sich und machte Pfannkuchen aus ihm.
    Wir pressten uns an die Hauswand, und Metallteile und Gummifetzen regneten auf uns herab.
    »Oh, oh«, sagte Lula. »Der arme Porsche. Den können auch die besten Mechaniker nicht wieder zusammenflicken.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte der Fahrer. »Es war doch nur ein Kratzer. Ich habe doch kaum Ihren Wagen berührt. Wieso muss er gleich in die Luft fliegen?«
    »Das passiert immer mit Ihren Autos«, sagte Lula. »Sie explodieren. Aber ich muss Ihnen sagen, das war ihr Glanzstück. Zum ersten Mal hat sie einen Müllwagen zum Explodieren gebracht. Einmal wurde ihr Wagen von einer Panzerabwehrrakete getroffen. Das war auch nicht schlecht, aber mit dem Theater hier nicht zu vergleichen.«
    Ich zog mein Handy aus der Tasche und rief Morelli an.

12
    Nur ein Feuerwehrwagen stand noch auf dem Gelände herum, und das große Reinemachen hatte bereits angefangen. Ein Kran war herangeschafft worden, um den Müllwagen der RGC hochzuhieven. Als das Ungetüm beiseite geschafft worden war, hätte ich den Porsche in die Tasche stecken können. Connie war vorbeigekommen und hatte Lula zurück ins Büro an ihren Arbeitsplatz gebracht, und die meisten heimgekehrten Müllwagenfahrer hatten das Interesse verloren und gingen auseinander.
    Morelli war Sekunden nach dem ersten Feuerwehrwagen ein getroffen und stand jetzt bedrohlich dicht neben mir und nahm mich in die Mangel, die Fäuste in die Hüften gestemmt, die Augen zu Sehschlitzen verengt.
    »Jetzt verrate mir doch mal«, wiederholte er, »wieso Ranger dir einen Porsche gegeben hat.«
    »Es ist ein Firmenwagen. Jeder, der für Ranger arbeitet, fährt einen schwarzen Wagen, und weil mein Auto eben blau ist…
    »hat er dir einen Porsche gegeben.«
    Ich verengte meine Augen ebenfalls zu schmalen Schlitzen.
    »Wo liegt das Problem, bitte schön?«
    »Wo das Problem liegt? Ich will wissen, was zwischen dir und Ranger läuft.«
    »Das habe ich dir doch schon erklärt. Ich arbeite mit ihm zusammen.« Und vermutlich flirtete ich mit ihm, aber Flirten war ja wohl nicht meldepflichtig. Wie war das doch gleich mit dem Kehren vor der eigenen Tür?
    Morelli sah nicht aus, als ließe er es dabei bewenden, und er sah schon gar nicht zufrieden aus. »Du bist vorher nicht zufällig auf die Idee gekommen, die Registriernummer von deinem Porsche zu überprüfen, oder?«
    »Kann ich nicht behaupten.« Zudem war es höchst unwahrscheinlich, dass sie jetzt noch jemand überprüfen würde, da der Porsche explodiert war und die Reste einen wenige Zentimeter großen Klumpen bildeten.
    »Hattest du keine Angst, dass du vielleicht einen gestohlenen Wagen fährst?«
    »Ranger würde mir niemals einen gestohlenen Wagen geben.«
    »Ranger würde selbst seiner Mutter einen gestohlenen Wagen geben«, sagte Morelli. »Woher, meinst du, hat er wohl die ganzen Schlitten, die er reihenweise vergibt? Glaubst du vielleicht, er hat sie von der Autofee?«
    »Dafür gibt es bestimmt eine Erklärung.«
    »Und die wäre?«
    »Die wäre: Ich weiß es nicht. Im Übrigen gibt es im Moment Wichtigeres zu klären. Zum Beispiel, warum mein Wagen explodiert ist.«
    »Gute Frage. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Müllwagen die Explosion ausgelöst hat, als er euch streifte. Wenn du ein normaler Mensch wärst, wäre ich mehr als verlegen um eine Erklärung. Da du aber nun mal kein normaler Mensch bist…
    tippe ich darauf, dass dir jemand eine Bombe ins Auto gelegt hat.«
    »Warum hat es dann so lange gedauert? Wieso ist sie nicht losgegangen, als ich den Wagen anließ?«
    »Ich habe Murphy gefragt. Er ist der Sprengstoffexperte bei uns. Er meint, die Bombe könnte mit einem Zeitzünder verbunden gewesen sein, damit sie irgendwo unterwegs zündet, auf der Straße, und nicht auf dem Gelände.«
    »Dann wäre also der Bombenleger ein Angestellter aus dem Entsorgungsunternehmen, der nicht wollte, dass die Explosion vor seiner Haustür erfolgte.«
    »Wir haben schon nach Stemper gesucht, aber er ist nirgendwo zu finden.«
    »Habt ihr auch seinen Wagen überprüft?«
    »Der steht noch hier.«
    »Machst du Witze? Soll das heißen, dass er einfach so abgehauen ist?«
    Morelli zuckte die Achseln. »Das heißt erst mal gar nichts.
    Vielleicht ist er mit einem Freund was› trinken gegangen. Oder er hatte keine

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