Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde
Neu-Hundehalter gestellt werden. Unglücklicherweise treibt die Regelwut mancher Tierschützer hier seltsame Blüten.
Manche Vereine besitzen eine umfangreiche Ausschlussliste. Personen unter 25 Jahren, Paare mit Kinderwunsch oder Kleinkindern, Berufstätige, die mehr als zwei Stunden täglich außer Haus sind, brauchen sich keine Hoffnung zu machen. Auch Hundesportler werden bisweilen als Gefahr angesehen und von der Vermittlung ausgeschlossen. Manche Organisationen vermitteln nicht in Mietwohnungen, Interessenten müssen den Besitz eines Hauses nachweisen. Manchmal scheiden Raucher aus und oft werden auch Senioren jenseits der 65 als pauschal ungeeignet angesehen.
Sieht man sich diese, lange nicht vollständige, Liste an, wird es sicher verständlich, wieso dieser Punkt vor dem Fortschreiten der Vermittlung geklärt werden muss.
Gegenseitiges Beschnüffeln – Das Kennenlernen
Nachdem man einen bestimmten Vierbeiner ins Auge gefasst hat, stellt sich die Frage, wie es weiter gehen soll. Selbst wenn der vermittelnde Verein die Möglichkeit gibt, den Hund gleich auf Probe mit nach Hause zu nehmen und das gemeinsame Leben für ein Wochenende zu testen, sollte man an diesem Punkt nichts überstürzen.
Sicherlich ist die Vorstellung, den ausgewählten Hund sofort mitnehmen zu können, verlockend, allerdings sollte man hier vorsichtig sein. Probewohnen mit einer Rückkehr ins Tierheim, wenn es letztlich doch nicht passt, ist für den Vierbeiner großer Stress. Auch wenn manche Hunde so etwas einigermaßen gut wegstecken, kann bei anderen die erneute Trennung neue Probleme auslösen oder bereits vorhandene Ängste verstärken.
Aus diesem Grund sollte man sich etwas in Geduld üben und es langsam angehen lassen. Auch wenn es vielleicht schwer fällt. Idealerweise nimmt man sich die Zeit, den ausgewählten Vierbeiner näher kennen zu lernen, bevor man ihn zu sich nach Hause holt. Im ersten Freudentaumel darüber, einen möglichen Kandidaten im Tierheim gefunden zu haben, neigen viele Menschen dazu, Probleme zu ignorieren oder nicht für voll zu nehmen. Gerade hier kann man durch eine längere Kennenlernphase einer übereilten Entscheidung vorbeugen.
Im Tierheimalltag gibt es für die Pfleger nicht immer die Möglichkeit, alle Alltagssituationen mit ihren Insassen durch zu spielen. Somit gibt es für manche Momente einfach keine Erfahrungswerte. Aus diesem Grund sollte man sich als Interessent die Zeit nehmen, um selbst zu erfahren, wie der potentielle Mitbewohner reagiert.
Lange Spaziergänge im Wald hinter dem Tierheimgelände oder auch ausdauerndes Spielen im Freilaufgelände machen Hund und Interessent großen Spaß , werden aber nicht dabei weiterhelfen, einschätzen zu können, wie der Vierbeiner in verschiedenen Alltagssituationen reagieren wird.
Für die ersten paar Treffen ist es sicher eine gute Basis, damit der Hund sich an die neuen Menschen, die nun seine Leine halten, gewöhnen kann. Für eine gemeinsame Zukunft sollte man jedoch noch weitere Aktivitäten planen. So kann ein Ausflug in den nächsten größeren Ort und ein Spaziergang durch die Straßen dort wesentlich mehr Rückschlüsse auf den Charakter und auch die Erziehung des Hundes zulassen. Denn auch wenn der Vierbeiner im ruhigen Wald auf einsamen Wegen brav an der Leine läuft, kann die erhöhte Reizlage in einer Wohnsiedlung den Vierbeiner vor Angst und Stress im Halsband hängen und seinen Interessenten hinter sich her schleifen lassen. Das Leben in der Stadt wäre mit einem solchen Hund kein Vergnügen.
Generell sollte man sich im Vorfeld bewusst machen, welche Punkte im alltäglichen Zusammenleben mit dem neuen Vierbeiner für einen wichtig sind, womit der Hund unbedingt zurecht kommen sollte und wo man bereit wäre, ein Auge zu zu drücken. Nutzt man häufig öffentliche Verkehrsmittel, sollte man bereits in der Kennenlernphase antesten, ob der Hund bereit ist, in eine Straßenbahn zu steigen. Lebt man auf dem Land, direkt am Waldesrand oder neben einem Bauernhof wäre es ratsam, im Vorfeld heraus zu finden, wie der Vierbeiner auf andere Tiere reagiert.
Oftmals ergibt sich auch eine Chance, im Tierheim bei der Tierarztvisite anwesend zu sein und den Hund in dieser Ausnahmesituation zu erleben.
Fühlt man sich unsicher, ob man in der Lage ist, die Reaktionen und das Verhalten in den einzelnen Situationen richtig zu deuten oder ob man den Vierbeiner im Ernstfall kontrollieren kann, sollte man sich für diese Ausflüge einen Experten an
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