Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde
die Seite holen. Viele Tierheime haben bereits einen eigenen Hundetrainer, der mit den Vierbeinern arbeitet und auch den Interessenten mit Rat und Tat zur Seite steht und sie auf diesen Ausflügen begleiten und beraten kann.
Ist die erste Begeisterung über den potentiellen neuen Mitbewohner verflogen, kann man die Situation oftmals realistischer beurteilen und objektiv hinterfragen, ob der Vierbeiner, mit dem man sich nun über einen längeren Zeitraum beschäftigt hat, zu den Vorstellungen passt, die man von „seinem“ Hund hatte. Wenn die Antwort auf diese Frage „nein“ lautet, sollte man ehrlich hinterfragen, ob es sich um Kleinigkeiten handelt, die man vielleicht durch Training aufarbeiten kann oder auf die man unter Umständen auch komplett verzichten könnte, oder ob es sich um ernsthafte und bleibende Schwierigkeiten handelt, die ein Zusammenleben auf Dauer stark erschweren oder gar unmöglich machen.
An diesem Punkt sollte man ehrlich zu sich sein, selbst wenn es schwer fällt. Niemandem ist geholfen, wenn man sich letztlich doch entscheidet, einen Hund bei sich aufzunehmen, der in wichtigen Punkten nicht zum Leben der neuen Besitzer passt.
Hier kann es sehr hilfreich sein, wenn man in der Kennenlernphase die Unterstützung eines Hundetrainers hatte, der an diesem Punkt auch mit helfen kann zu beurteilen, in wie weit und in welcher Zeit man vorhandene Probleme bei konsequentem Training beheben könnte. Als Außenstehender kann er die Situation oftmals objektiver beurteilen, als Interessent und Tierheimpersonal.
Auf keinen Fall sollte man sich von der vermittelnden Organisation drängen lassen, einen Hund bei sich aufzunehmen. Leider kommt es immer wieder vor, dass Tierheimmitarbeiter oder die zuständigen Vereinsmitglieder dazu neigen, Interessenten schnellst möglich das Probewohnen einzureden. Oftmals steckt die Überlegung dahinter, dass es vielen Leuten schwer fällt, einen Hund zurück ins Tierheim zu geben, wenn er erst mal bei ihnen Zuhause ist und sie dann eher bereit sind, an bestehenden Problemen zu arbeiten. Manchmal kommt es jedoch auch einfach vor, dass wenig geschultes Personal sich nicht wirklich vorstellen kann, dass für ein glückliches gemeinsames Leben zwischen Mensch und Hund mehr stimmen muss, als nur die Sympathie.
Deshalb soll an dieser Stelle auch noch einmal explizit ein Wort über Mitleidsentscheidungen stehen. Mitleid ist im Umgang mit Tierschutzhunden vermutlich der schlechteste Ratgeber. Viele Interessenten lassen sich, selbst wenn sie merken, dass die Chemie zwischen ihnen und dem Hund nicht stimmt, dazu hinreißen , ihn aus dem Tierheim zu „retten“. Gerade bei Langezeitinsassen oder Tieren mit sehr traurigen Schicksalen sind Menschen immer wieder versucht, alle Vorüberlegungen und Bedenken über Bord zu werfen und einfach nur einem Tier zu helfen. Nur leider läuft man Gefahr, dass die „geretteten“ Hunde unter der neuen Situation leiden. Ihre Bedürfnisse werden oftmals in den Hintergrund gestellt, weil der neue Halter ihnen einfach nicht gerecht werden kann.
Einerseits ist es durchaus löblich, einem Hund unbedingt ein Zuhause schenken zu wollen. Allerdings sollte man dabei immer bedenken , dass es nicht genügt den Hund nur aus dem Tierheimzwinger zu sich zu holen. Wenn ein körperlich gehandicapter oder kranker Hund sich ins Leben des Interessenten integrieren lässt, kann auch ein vermeintlicher Mitleidsakt auf Grund einer rational durchdachten Entscheidung geschehen. Egal wie schwer es Einem angesichts der einzelnen Schicksale manchmal fallen mag, man sollte sich niemals nur aus Mitleid zur Übernahme eines Hundes hinreißen lassen. Im Vordergrund der Entscheidung für einen bestimmten Hund sollte immer die ehrliche Abwägung stehen, ob der Hund ins eigene Leben passt und ob man dem neuen Mitbewohner wirklich das bieten kann, was er braucht. Denn nur dann haben Hund und Halter eine reelle Chance, dass es eine Beziehung für ein ganzes Hundeleben wird.
Ein Vierbeiner bestimmt mit – Sonderfall Zweithund
Immer mehr Hundehalter tragen sich mit dem Gedanken an einen Zweithund. Auch hier finden sich im Tierheim passende Kandidaten, aber zusätzlich zu den Punkten, die man bei der Übernahme eines einzelnen Hundes beachten muss, gibt es beim Zweit- oder auch Dritthund noch ein paar weitere Dinge, die es zu überdenken gilt.
Vor der Anschaffung des Ersthundes haben sich die meisten Leute bereits eingehend Gedanken darüber gemacht, welcher Hund am Besten
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