Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde
in ihr Leben passt. Doch wenn ein Zweithund einziehen soll, gilt es, ein weiteres Familienmitglied zu berücksichtigen: den Vierbeiner, der bereits im Haus lebt. Doch welcher Vierbeiner kann ein Freund für den Hund werden und mit welchem würde es Probleme geben?
Viele Hundehalter denken zuerst an einen Welpen als Neuzugang. Ein junger Hund fügt sich leicht in bestehende Strukturen ein und man erspart einem Jungtier , die ersten Monate seines Lebens hinter Tierheimgittern verbringen zu müssen. Doch nicht jeder erwachsene Hund ist welpenkompatibel. Gerade Hundesenioren kommen mit dem Trubel, den ein aufgeweckter Welpe verbreitet, oftmals nicht mehr zurecht. Aber auch Vierbeiner im besten Alter, die von eher gemütlicher Natur sind, sind vom dauerhaften Gewusel eines Junghundes schnell gestresst. Auch ist nicht immer Zeit für die Aufzucht eines Welpen in der Familie. Daher sollte man sich ganz klar die Frage stellen, ob über den Einzug eines jungen Tieres, dessen Eingewöhnung und auch Erziehung in den ersten Monaten nicht die Betreuung des bereits vorhandenen Vierbeiners ins Hintertreffen geraten könnte. Hat man genug Zeit, um zusätzlich zur Beschäftigung des eigenen Hundes noch die Aufzucht eines Welpen zu bewältigen? Auf keinen Fall sollte man den älteren, möglicherweise bereits gut erzogenen, Mitbewohner auf dem Abstellgleis parken, bis man den Neuzugang im Griff hat. Fast noch fataler ist die Annahme, dass ein Welpe zu einem gut in die Familie eingegliederten Althund kaum zusätzliche Arbeit machen würde, da der erwachsene Vierbeiner ja den Großteil der Erziehung übernehmen würde. Diese Planung kann oftmals böse nach hinten losgehen und am Ende hat man nicht einen Junghund der genauso folgsam ist wie der Ersthund, sondern einen Ersthund, der sich zusammen mit einem völlig unerzogenen Junghund wieder darauf zurück besinnt, wie spaßig es sein kann, ungehorsam zu sein und sich weniger um die Erziehung des Neuzuganges kümmert, als sich neue Unarten und Unsinn von ihm abzugucken.
Die zweite Möglichkeit ist der bereits erwachsene Zweithund aus dem Tierheim, wobei hier die Auswahl bisweilen etwas komplizierter sein kann, als beim Welpen. Wonach soll man den neuen Vierbeiner auswählen? Sollte er dem vorhandenen Hund möglichst ähnlich sein oder ist es besser, die Charaktere der Tiere unterscheiden sich stark?
Mit einer genauen Charakterkopie des Ersthundes tut man sich in vielen Fällen keinen Gefallen. Sicherlich, wenn man einen sehr souveränen und verträglichen Hund besitzt, der gut im Gehorsam steht, wird ein zweiter von der Sorte kein Problem sein. Hat man aber einen sehr unsicheren und ängstlichen Vierbeiner, wird ein Mitbewohner mit denselben Charaktereigenschaften das Problem nicht verbessern. Im Gegenteil: Zwei Hunde, die sich in ihrer Angst gegenseitig bestätigen, werden ihren Besitzern wenig Freude machen. Zu gegensätzlich sollten die Hunde auch nicht sein. Ein sehr selbstbewusster stürmischer Hund könnte den unsicheren, eher zurückgezogenen Mitbewohner mehr einschüchtern, als dass er ihn im Alltag seelisch unterstützt. Dies gilt selbstverständlich auch für die Körpergröße. Ein Doggenmischling als Begleitung und Mitbewohner für einen Zwergpinscher mag sicherlich ein nettes Bild abgeben, wenn der große Hund jedoch nicht frühzeitig den richtigen Umgang mit sehr kleinen Artgenossen gelernt hat, kann es für den kleineren Hund sehr unangenehm werden und im Ernstfall kann dann ein eigentlich harmlos gemeintes Spiel durchaus auch lebensgefährlich werden.
Die Hunde sollten sich in ihren Charaktereigenschaften ergänzen. Zu einem souveränen Ersthund kann man durchaus einen unsicheren und zurückhaltenden Zweithund ins Haus holen. Zeichnet sich der eigene Hund in bestimmten Situationen durch deutliche Ressourcenaggression aus und verteidigt zum Beispiel sein Futter, sollte man möglichst einen Hund wählen, der solchen Ressourcenstreitigkeiten keine große Bedeutung beimisst und nicht auf jede Aktion seines Mitbewohners aus dem Bereich sofort einsteigt.
Das erste Kennenlernen eines potentiellen Zweithundes im Tierheim sollte erst mal alleine, ohne vierbeinigen Begleiter, stattfinden. Wer seinen eigenen Hund kennt, wird im Groben und Ganzen auch so erkennen können, ob es Punkte gibt, an denen ein Konflikt zwischen den beiden Tieren unvermeidbar wäre. Es macht wenig Sinn, die beiden Hunde bereits nach einem kurzen Vermittlungsgespräch und einem Begutachten durch die
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