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Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Titel: Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raphaela Oswald
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kinderfreundlich sind und ideal in eine Familie passen. Ebenso wird man rund um den Erdball Hunde im Tierschutz finden, die freundlich und ohne Angst durch die Welt gehen und auch einen absoluten Anfänger unter den Hundehaltern vor keine unlösbaren Probleme stellen. Leider gibt es immer wieder unseriöse Vermittler, die die ausländischen Hunde als charakterlich unabhängig von Prägung und Rassehintergrund präsentieren und ihren Schützlingen ein eher vom Geburtsland geschaffenes Wesen andichten. Für unvorsichtige Interessenten kann der vermittelte Anfängerhund dann schnell zu einer kaum zu kontrollierenden Katastrophe werden, so wie es bei Maremmanomischling Geia der Fall war.
    Wo und wann Hündin Geia genau geboren wurde, ist nicht bekannt. Als sie von einer deutschen Tierschutzorganisation im Umfeld einer italienischen Müllkippe aufgelesen wurde, war sie etwa zwei Jahre alt. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Auffangstation in Italien, wo sie medizinisch versorgt wurde, kam Geia direkt zu einer jungen Frau nach Deutschland. Über die Besonderheiten des Herdenschutzhunderbes, das Geia mitbrachte, wurde bei der Vermittlung nicht aufgeklärt. Geia wurde als liebebedürftige, sanfte Maremmenhündin mit trauriger Vergangenheit beschrieben. Ihre neue Besitzerin hatte sich einen ruhigen Begleiter an ihrer Seite gewünscht, da es ihr erster Hund war. Doch bereits nach wenigen Wochen zeigten sich deutliche Probleme. Geia war im Alltag extrem unsicher. Vieles, womit sie täglich konfrontiert wurde, versetzte sie in Panik und bereitete ihr großen Stress. Ihr Herdenschutzhunderbe ließ sie gerade in der Dämmerung äußerst aufmerksam sein, hinzu kam ein immer stärker werdendes Territorialverhalten. Die Besitzerin war mit Geias Verhalten zunehmend überfordert und schaffte es nicht, der jungen Hündin Grenzen zu setzen und ihr im Alltag Sicherheit zu vermitteln. Von dem Tierschutzverein, der Geia nach Deutschland gebracht hatte, erhielt sie keine weitere Unterstützung. Nach und nach entwickelte Geia ausgeprägte Angstaggressionen gegen Fremde und begann, Jogger , Radfahrer und Fußgänger auf dem Spaziergang durch Zähnefletschen, Knurren und wildes Bellen auf Distanz zu halten. Nach einem ersten Zwischenfall, bei dem Geia einen Radfahrer zu fassen bekommen und vom Fahrrad gezogen hatte, versuchte die allein gelassene Ersthundehalterin in ihrer Verzweiflung die Hündin mit einem Stachelhalsband unter Kontrolle zu bringen. Wenige Monate nach dem ersten Vorfall riss auf einem Spaziergang das Halsband und Geia verletzte einen Passanten. Nach etwas über einem Jahr wurde der angeblich unkomplizierte und sanfte Anfängerhund als gefährlicher Hund eingestuft, bekam Leinen- und Maulkorbzwang und wurde letztlich in einem deutschen Tierheim abgegeben.
    Auch bei einem Hund aus dem Ausland sollte man im Vorfeld die gleichen Überlegungen anstellen, wie bei einem Hund von einem deutschen Tierschutzverein. Zu oft lassen sich Menschen bei Hunden, die noch in einer ausländischen Auffangstation, in der Tötung oder auch nur in einer ausländischen Pflegestelle sind, vom Mitleid leiten. Schnell wird auf Grund einer traurigen Vergangenheit und eines netten Fotos alles drum herum vergessen und ein Hund nach kurzem Emailwechsel oder einigen Telefonaten bei einer Organisation im Ausland geordert.
    Allerdings sollte man sich hier klar machen, dass die Herkunft des Hundes nebensächlich ist. An den Anforderungen, die man an den Vierbeiner im Zusammenleben stellt, wird sich nichts ändern, egal aus welchem Land der Hund stammt. Wer auf Grund seiner Lebenssituationen keinen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb halten kann, wird mit einem Magyar Viszla Mischling aus einem ungarischen Tierheim genau so wenig Freude haben, wie mit einem Settermix aus Deutschland. Ein Interessent, der sich nicht zutraut mit deutlichem Schutz- und Territorialtrieb umzugehen, wird mit diesen Eigenschaften auch dann nicht besser zurechtkommen, wenn sie zu einem von Russlands Straßen geretteten Owtscharka gehören.
    Auch bei Hunden aus dem Ausland sollte man sich genaue Gedanken machen, welcher zu einem passt. Hier stellt sich oft die Frage, in wie weit man den Angaben der vermittelnden Organisation Glauben schenken kann. In vielen Fällen gibt es nicht die Möglichkeit, den Vierbeiner im Vorfeld kennen zu lernen, da die Tiere erst mit der Zusage eines neuen Heims nach Deutschland gebracht werden. Hier sollte man möglichst im Vorfeld prüfen, wie seriös ein

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