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Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde

Titel: Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raphaela Oswald
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Verein ist. Es gibt viele Vereinigungen, die nach der Methode „Hauptsache Deutschland“ vermitteln, ohne groß zu hinterfragen, wo und wie die Hunde leben werden. Eine vernünftige Beratung, sowie auch Unterstützung bei Problemen nach der Vermittlung wird man bei solchen Organisationen vergeblich suchen. Stattdessen wird häufig mit hohen Importstatistiken auf den Internetseiten geworben, um zu beweisen, wie gut der Tierschutz ist, der dort betrieben wird. Eine individuelle Beschreibung der Hunde findet man auch eher selten, stattdessen wird mit Fotos, traurigen Schicksalsberichten und Tötungsfristen einzelner Hunde versucht, Interessenten zu schnellen Mitleidsübernahmen zu bewegen. Nachhaltigen Tierschutz im Ursprungsland betreiben solche Organisationen nicht. Sie importieren Hunde nach Deutschland, ohne durch Aufklärungskampagnen, Kastrationsprogramme und Unterstützung der Tierschützer vor Ort die Situation langfristig zu verbessern.
    Wenn es ein Hund aus dem Ausland sein soll, sollte man sich an seriös arbeitende Vereine wenden, die nicht mit allen Mitteln versuchen, ihre Hunde - egal an wen - nach Deutschland zu vermitteln. Diese Organisationen haben in der Regel auch Tierschutzprojekte am Laufen, die die Situation direkt im Ausland für die Vierbeiner auf lange Sicht verbessern sollen. Hier finden sich auch oft detailliertere Beschreibungen der Hunde und es wird offen mit Problemen einzelner Tiere umgegangen und auch zugegeben, wenn manche Punkte über den Hund und sein Verhalten schlicht nicht bekannt sind.
    Von Vorteil ist es, wenn die Vereine mit Pflegestellen in Deutschland arbeiten. Hier besteht die Möglichkeit, den Hund persönlich kennen zu lernen, zudem kann die Pflegefamilie durch das Zusammenleben mehr über das Verhalten eines Tieres im Alltag in Erfahrung bringen und dieses Wissen an die Interessenten weitergeben.
    Auch wenn man bei der Suche nach einem Hund nicht unbedingt an ein Scheitern denken möchte, sollte man sich besonders bei Hunden aus dem Ausland mit der Thematik auseinandersetzen. Was passiert, wenn das Zusammenleben nicht klappt und es undenkbar ist, dass der Hund in der Familie bleiben kann? Auch hier sollte eine seriöse Organisation Rede und Antwort stehen, welche Vorkehrungen sie für ein Scheitern einer Vermittlung getroffen hat. Nimmt der Verein den Hund zurück, steht eine Pflegestelle zur Verfügung, die ihn aufnimmt oder muss man sich dann an das ortsansässige Tierheim wenden und hoffen, dass dort ein Platz für den vierbeinigen Einwanderer frei ist?
    Ein großer Themenkomplex bei Hunden aus Süd- und Osteuropa dreht sich um mögliche Erkrankungen der Tiere. Natürlich leidet nicht jeder Hund, der aus dem Ausland nach Deutschland gebracht wird, an den so genannten Mittelmeerkrankheiten, wie Gegner des Importtierschutzes teilweise behaupten. Dennoch sollte man sich im Vorfeld mit diesem Thema explizit auseinander setzen. Unseriöse Organisationen neigen dazu, die Auswirkungen der Mittelmeerkrankheiten zu verharmlosen und erklären fehlende Gesundheitstests mit der Ungefährlichkeit oder der leichten Behandelbarkeit der Erkrankungen. Von der Übernahme eines ungetesteten Hundes sollte man absehen.
    Zu den verbreitetsten Krankheiten zählen die Leishmaniose , die Babesiose , die Ehrlichiose und die Dirofiliarose.
    Leishmaniose wird durch den Stich der Sandmücke übertragen. Eine direkte Ansteckung durch den Kontakt mit einem infizierten Hund ist für Mensch und Tier theoretisch möglich , jedoch unwahrscheinlich und wurde bislang auch noch nicht nachgewiesen. Leishmanien sind Einzeller, die die weißen Blutkörperchen befallen und die inneren Organe schädigen. Erste Symptome sind eher unspezifisch und umfassen unter anderem Lahmheit, Durchfall und Abmagerung. Im weiteren Verlauf zeigen sich Hautläsionen und offene Ekzeme. Typisch ist oftmals das mehrfache Einreißen der Ohrränder. Oftmals geht die Leishmaniose mit Haarausfall und Entzündungen der Augen einher. Unbehandelt führt die Erkrankung meist zum Tod. Die Aussicht auf Heilung ist gering, meist werden betroffene Tiere mit speziell abgestimmten Therapien für einen bestimmten Zeitraum möglichst beschwerdefrei gehalten.
    Babesiose ist auch unter dem Begriff „Hundemalaria“ bekannt. Die für die Infektion verantwortlichen Einzeller werden durch den Biss der Auwaldzecke und der braunen Hundezecke übertragen. Die Erreger zerstören die roten Blutkörperchen und rufen eine Anämie hervor. Binnen weniger Tage

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