Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde
das ihn ohne Hund weggeschickt hat und versucht sein Glück bei anderen Vereinen.
So schmerzhaft und bisweilen auch erniedrigend Einem diese Erfahrung vorkommen mag, eines sollte man dabei nicht übersehen: Sie ist eine Chance zu lernen - wenn man bereit ist, sich mit ihr auseinander zu setzen. Viel zu selten macht ein abgelehnter Interessent sich noch die Mühe, genauer nach zu fragen, was genau der Grund für die Entscheidung der Tierheimmitarbeiter war. Dabei ist es aber genau diese Begründung, die Einem den Weg für das weitere Vorgehen aufzeigen kann.
In seltenen Fällen wird man möglicherweise auf willkürliche Ablehnung stoßen und Geschichten von schlechtem Gefühl oder unpassender Chemie hören, die Einen in dieser Hinsicht leider nicht weiterbringen werden. Die rationalen Gründe für eine abgelehnte Vermittlung lassen sich in die folgenden drei Kategorien einteilen: Nicht geeignet für das Individuum, nicht geeignet für den Typ, nicht geeignet als Hundehalter.
Am Einfachsten wird das weitere Vorgehen für Interessenten sein, die für das Individuum nicht geeignet sind und die Vermittlung aus diesem Grund scheiterte. Sie haben sich schlicht einen Hund ausgesucht, der nicht zu ihnen passt. Dabei hat es nichts mit der Rasse, der Größe oder dem Hundetyp zu tun. Dieser eine bestimmte Hund besitzt einfach eine oder mehrere Eigenschaften, die ein glückliches Zusammenleben mit dem Interessenten verhindern. Das kann eine kaputte Hüfte sein in Kombination mit der Tatsache, dass das neue Zuhause eine Wohnung im vierten Stockwerk ohne Aufzug wäre oder ein unbändiger Jagdtrieb, wenn in der künftigen Bleibe bereits eine Katze lebt.
Auch wenn es traurig ist, sich einzugestehen, dass der bereits lieb gewonnene Hund nicht der Richtige ist, finden Interessenten in einem solchen Fall oftmals im gleichen Tierheim einen Vierbeiner, mit dem sie glücklich werden können. Wenn man sich dazu durchringen kann, die Ablehnung mit den Tierheimmitarbeitern zu besprechen und sich beraten zu lassen, ist ein schnelles Happy-End möglich.
Etwas schwieriger wird es, wenn eine Vermittlung abgelehnt wird, weil man für den Hundetyp nicht geeignet ist. Fast jeder Hundehalter und auch jeder künftige hat einen bestimmten Typus Hund, der ihm gefällt und mit dem er gerne leben möchte. Doch nicht immer passen der Wunsch und die Möglichkeiten, die man hat, zusammen. So kann man sich noch so sehr einen American Staffordshire Terrier an seiner Seite wünschen, mit einem Wohnsitz in Bayern wird dies bei der derzeitigen Gesetzeslage ein unerfüllbarer Traum bleiben. Auch der Typ triebstarker großer Rüde wird Einem immer verwehrt bleiben, wenn bereits beim ersten Treffen deutlich wird, dass man nie in der Lage sein wird, einen solchen Hund an der Leine zu halten.
Die Problematik besteht dabei darin, dass sich die Interessenten selbst darüber klar werden müssen, dass der ersehnte Hundetyp nicht in ihr Leben passt. Sie müssen sich eingestehen, ihren Traumhund aus den falschen Gründen ausgewählt oder einfach an der Wirklichkeit vorbei geplant zu haben. Auch für diese Suchenden gibt es die Möglichkeit, einen Vierbeiner bei sich aufzunehmen, der zu ihnen passt. Doch nicht jeder kann sich dazu durchringen, von seiner Vorstellung abzurücken und sein Glück mit einem ganz anderen Hundetyp zu versuchen.
Die letzte Kategorie kommt eher selten vor, aber dennoch sind auch hin und wieder Leute auf der Suche nach einem Hund, die für die Hundehaltung gänzlich ungeeignet sind. Wer täglich zwölf Stunden außer Haus ist, niemanden hat, der sich in dieser Zeit um den Vierbeiner kümmert, und erwartet, dass der Hund in dieser Zeit ruhig in Haus oder Garten wartet, ohne etwas anzustellen und ihm danach anspruchslos und pflegeleicht Gesellschaft leistet, wird in jedem Tierheim ohne Vierbeiner wieder weggeschickt werden.
Auch wenn Einem die Erkenntnisse vielleicht nicht immer gefallen, so sollte man nach einer Ablehnung genauer nachfragen. Oftmals fühlen sich Interessenten zu unrecht abgewiesen und in manchen Fällen mag das auch zu treffen. Doch wenn man nach mehreren Versuchen jedes Mal die gleiche Begründung für das Scheitern der Vermittlung genannt bekommt, sollte man vielleicht doch auch einmal in Ruhe darüber nachdenken, ob der Fehler wirklich bei den Tierheimen liegt oder ob man nicht an sich selbst etwas ändern sollte. Vielleicht würde der etwas ruhige wuschelige Mischling aus dem Nebenzwinger doch besser zu Einem passen, als
Weitere Kostenlose Bücher