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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Aber Flora wachte nicht auf, und wenig später hob Sky vom Rasen ab und flog zum zweiten Mal über Cantrip Towers hinweg. Das Mondlicht verlieh ihrem Nachtflug eine verträumte Note, während sie hierhin und dorthin flog und immer wieder auf das Haus und das Anwesen hinunterblickte. Sie verbrachte einige Zeit damit, ihre Kraft noch besser beherrschen zu lernen, bis sie schnell aufsteigen und wieder an Höhe verlieren konnte. Sie übte, sich zu drehen und zu wenden, die Arme ausgebreitet, den Kopf in den Nacken gelegt.
    Doch als sie schließlich zur Landung ansetzte, hatte sie das sichere Gefühl, dass da jemand war. Sie konnte gerade so den dunklen Umriss einer großen Person erkennen, die den Pfad hinter der großen Mauer entlangging. Hatte dieser Jemand sie etwa fliegen gesehen? Ein panischer Schauer lief ihr über den Rücken. Sie landete so leise wie möglich im Schutz des Wilden Waldes. Es ist wahrscheinlich ein Jäger, dachte Sky, als sie auf dem Gras aufsetzte.
    Sie sah sich nervös um. Die Nacht kam ihr plötzlich sehr dunkel und kalt vor. Der Gedanke, dass jemand dort draußen war – ganz in der Nähe und nur durch die Mauer von ihr getrennt –, machte ihr Angst. Diese Mauer ist beinah vier Meter hoch, dachte sie. Niemand kann einfach darüberklettern. Aber eigentlich war sie sich da gar nicht so sicher, und so lief sie nachdenklich über das feuchte Gras, während sie darüber nachgrübelte, was derjenige wohl dort gewollt hatte. Ein Fuchs schlich an ihr vorüber und ihr stockte der Atem, so unheimlich war der Wilde Wald des Nachts. Als sie endlich beim Wohnwagen ankam, schlug ihr Herz wie wild, aber sie öffnete die Tür behutsam und stahl sich hinein. Dann schloss sie sie hinter sich ab. Ein paar Sekunden rührte sie sich nicht und lauschte dem Geräusch von Floras Atmen. Sie war in Sicherheit. Ihre Schwester schlief immer noch. Vorsichtig zog Sky ihre Turnschuhe aus und kroch zurück in den Schlafsack. Eine Weile horchte sie auf ungewöhnliche Geräusche von draußen, aber alles war ruhig. Vielleicht lassen wir nächstes Mal doch Archie bei uns übernachten, dachte sie, als sie in den Schlaf hinüberglitt.

    Am Sonntagmorgen rechnete Sky mit Fragen von Flora – sie war überzeugt, dass ihre Schwester gehört haben musste, wie sie den Wohnwagen verließ –, aber es kamen keine und Sky entspannte sich wieder. Bei Flame und Marina jedoch blieb sie wachsam. Wenn Flame erst einmal auf etwas gestoßen war, bohrte sie weiter, bis sie wusste, was los war, daher war es das Beste, ihr einfach aus dem Weg zu gehen. Es war dieser Tage nicht besonders schwer, Flame und Marina zu meiden, da sie sich die meiste Zeit über in ihren Zimmern einschlossen – jedenfalls kam es Sky so vor. Ihr war es nicht länger erlaubt, diese heiligen Hallen einfach so zu betreten. Wenn sie ihre Schwestern zu Gesicht bekam, waren sie emsig damit beschäftigt, zu telefonieren oder SMS zu schreiben. Wenn sie ihnen eine Frage stellte, erhielt sie eine Art Grunzen als Antwort.
    Im Laufe des Tages grübelte Sky immer mal wieder über die schemenhafte Gestalt auf dem Pfad nach. Sie hätte so gerne Flora davon erzählt, aber dann hätte sie auch zugeben müssen, nachts draußen gewesen zu sein – und das hätte ihren Flugstunden ein Ende gesetzt.
    Sky dachte den ganzen lieben Tag lang ans Fliegen. Sie konnte die Nacht kaum abwarten, wenn sie erneut über das Haus emporsteigen und die kühle Luft auf ihrem Gesicht spüren würde.
    Flora bemerkte, dass ihre kleine Schwester in Gedanken meilenweit weg war und ein bisschen müde wirkte. Was sie jedoch am meisten erstaunte, war, dass Sky so still war. Normalerweise schnatterte sie in einer Tour, aber heute schien sie vor sich hin zu träumen. Selbst als sie sich ein Rennen mit ihren Rädern lieferten, war Sky nicht richtig bei der Sache. Außerdem hatte Flora bemerkt, dass Skys Turnschuhe völlig durchnässt und mit Grashalmen bedeckt gewesen waren, als sie am Morgen erwacht war. Kaum war sie ein paar Minuten allein im Wohnwagen, griff Flora in ihre Hosentasche, zog den magischen Stein heraus und legte ihn auf ihre flache Handfläche. Als sie ihn fragte, ob Sky sich ihrer magischen Kräfte bediene, leuchtete der Stein auf und bestätigte so ihre Vermutung. Also doch … Ich dachte mir schon, dass etwas im Gange ist, als sie mich gestern nach unseren magischen Kräften fragte …, überlegte Flora.
    Da sie den ganzen Nachmittag und Abend zusammen gewesen seien, kombinierte Flora, dass Sky

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